Meisterportrait TSV Mainbernheim: Ein Start-Ziel-Titel als Balsam für die Seele - anpfiff.info
TSV Mainbernheim 
A-Klasse 3 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 26.06.2023 um 08:00 Uhr
Meisterportrait TSV Mainbernheim: Ein Start-Ziel-Titel als Balsam für die Seele
„Favorit“ war der TSV Mainbernheim vor der Saison eigentlich schon gar nicht mehr. Neben den Bärenstädtern kam kaum ein anderer Verein für den Meistertitel in der A-Klasse 3 in Frage. Zu dominant trat die Hartsch-Elf in der ersten Hälfte des Jahres 2022 auf. Eine verunglückte Relegation ließ den Traum vom Aufstieg zunächst aber platzen. Der gelang im zweiten Anlauf dann jedoch eindrucksvoll.
Von Lukas Hörlin
Meisterjubel TSV Mainbernheim

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Keinen einzigen Punkt hatte der TSV Mainbernheim in der Rückrunde der Saison 21/22 abgeben müssen. Die Aufholjagd kam letztlich aber zu spät. Konkurrent Ülkemspor Kitzingen rettete seinen Vorsprung ins Ziel und stieg als Meister in die Kreisklasse auf. „Bana“ bliebt damit nur der Gang in die Relegation – und es wurde ein besonders bitterer. Trotz drückender Überlegenheit und besten Tormöglichkeiten unterlag Coach Markus Hartsch mit seiner Mannschaft dem FV Bergrothenfels/Hafenlohr mit 1:3. Der TSV musste damit ein weiteres Jahr die A-Klassen-Bank drücken.

Markus Hartsch
anpfiff.info
„Der Stachel saß tief und lange. Im Umkehrschluss war aber auch der Wille da, es in diesem Jahr definitiv zu packen“, umschreibt Hartsch die Gemütslage vor Rundenbeginn. Der Trainerfuchs war in dieser Phase einerseits als Seelentröster, andererseits Anpeitscher und Motivator gefordert. Der Klub jedenfalls wollte sich nicht auf den Zufall verlassen und legte personell mit mehreren Ausrufezeichen nach.



Verlustpunktfrei zur „Mannschaft des Jahres“ im Spielkreis Würzburg


Florian Gaubitz kehrte als Landesligameister vom FC Geesdorf kommend zu seinen Wurzeln zurück. Fabian Zehn, zuvor beim SSV Kitzingen am Ball, sammelte fleißig Einsätze in der Bezirksliga. Keeper Laurin Richard wechselte aus Hohenfeld nach Mainbernheim und Bastian Krämer entsprang der eigenen Jugend – nur um ein paar Namen zu nennen. Insgesamt acht Neuzugänge verkündete der Verein aus der 2.300 Einwohner starken Stadt südöstlich von Kitzingen.

Die Vorschusslorbeeren der Konkurrenz – einstimmig legte man sich auf einen kommenden Meister aus Mainbernheim fest - schienen zunächst kein Problem für die Bärenstädter zu sein. Der TSV knüpfte an den vorherigen Lauf an, als hätte es kein Relegationstrauma und keine Sommerpause gegeben. Auch im restlichen Kalenderjahr gewannen die Schwarz-Roten alle Ligaspiele und heimsten damit den Titel als „Mannschaft des Jahres 2022“ im Spielkreis ein. Nach der Winterpause gab es allerdings einen kleinen Bruch beim Kraftpaket – auch weil der Rest der Liga seinen Teil dazu beizutragen hatte.

Linus Winkler orchestriert als Taktgeber die Mainbernheimer Offensive. 
anpfiff.info

Bruder Leichtfuß sorgt für zwei Niederlagen


Denn insgesamt sieben Mal sagte ein Mainbernheimer Gegner die Partie wegen Spielermangels ab. Nach dem Rückrundenbeginn Ende März bestritt der designierte Meister bis zum 21. Mai nur vier Ligaspiele. „Selbst wenn du so eine klasse Mannschaft bist, verlierst du den Rhythmus. Der Gegner hatte einfach die Hosen voll, dass sie die Hütte vollkriegen“, kommentiert Hartsch die häufigen spielfreien Wochenenden, die man „angepisst“ akzeptieren musste. Fehlender Rhythmus und ein gewisser Leichtsinn, der aufgrund der Erfolge sich in den Köpfen der Spieler einnistete, machten die Klasse dann doch wieder etwas spannend. Die scheinbar Unschlagbaren mussten sich erst dem einzig ernsten Verfolger aus Repperndorf und dann im Anschluss der Siedler-Reserve beugen.

„Wenn du gewinnst, treten gewisse Automatismen ein. Du denkst, du gewinnst alles von alleine. Dann tust du weniger, kommst weniger auf Training, bist überheblicher im Spiel“, moniert Hartsch. Die beiden Niederlagen habe man sich daher vollkommen selbst zuzuschreiben. In dieser Zeit war vor allem die Erfahrung des selbst ernannten „verrückten Hundes“ gefragt. „Das Anspruchsdenken in der Mannschaft war immer sehr hoch. Wenn wir schlecht gespielt haben, wurde viel kritisiert. Da hat man als Trainer alles unter einen Hut bringen müssen, damit Mannschaft weiter funktioniert“, erläutert der Kitzinger. Zwar kam durchaus „eine gewisse Angst auf, dass du es wieder wegschmeißt“, doch Hartsch und seine Spieler bekamen die Kurve. Gerade die Willensstärke zeichnete seine Schützlinge stets aus, befindet der Familienvater. Dadurch habe man auch knappe Spiele häufig für sich entscheiden können.

Fabian Zehn traf zwölf Mal und war zweitbester "Banamer" Torjäger.
anpfiff.info

Offensiv unerreicht – obwohl nur 18 Mal im Einsatz


Trotz nur 16 ausgetragener Begegnungen hat der TSV die mit Abstand meisten Treffer der Liga erzielt. Gerne hätte Hartsch auch den Torschützenkönig gestellt, doch dass nur sieben der insgesamt 23 eingesetzten Akteure keinen Torerfolg verzeichneten, spreche „natürlich für die wahnsinnige Qualität dieser Mannschaft.“ Durch eine gute Struktur während der 90 Minuten habe man stets viele Spieler in Abschlusspositionen bringen können, verrät der erfahrene Übungsleiter. Bei all diesen Statistiken ist es nicht verwunderlich, dass die Mainbernheimer vom ersten Spieltag weg immer die Tabellenspitze innehatten.

Dennoch trennen sich die Wege des Meistertrainers und des Vereins nun. Anfang des Jahres teilten die TSV-Verantwortlichen Hartsch mit, die Zusammenarbeit nicht verlängern zu wollen. „Das war nur kurz ein Thema. Wir waren zu fokussiert darauf, den Meistertitel zu holen und die Scharte aus der Relegation wettzumachen.“ Da es sein erster Titelgewinn als Trainer im Herrenbereich war und er viele seiner Spieler schon im Juniorenbereich begleitete, wird der Triumph für Hartsch immer ein ganz besonderer bleiben: „Der Abschied war sehr emotional. Natürlich sind Tränen geflossen. Dieses Ziel so phänomenal zu erreichen, löst schon gewisse Emotionen aus.“

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
2
24
80:22
58
3
24
57:45
45
4
24
57:43
42
5
24
60:53
40

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
24
Spiele gewonnen
22
Spiele unentschieden
0
Spiele verloren
2
:0
Zu-Null-Spiele
7
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
0
Tore gesamt
94
Verschiedene Torschützen
17
Eigentore
3
Elfmetertore
7
Gelbe Karten
24
Zeitstrafen
0
Gelb-rote Karten
0
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
23
Zuschauer
959
Zuschauerschnitt
119

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
07.08.2022 - 08.04.2023
17 Sp
51 Pkt
72:11 Tore
Am längsten ohne Sieg
10.04.2023 - 23.04.2023
2 Sp
0 Pkt
3:5 Tore
Die meisten Siege in Folge
07.08.2022 - 08.04.2023
17 Sp
51 Pkt
72:11 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
10.04.2023 - 23.04.2023
2 Sp
0 Pkt
3:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
07.08.2022 - 08.04.2023
8 Sp
24 Pkt
31:6 Tore
Auswärts ungeschlagen
12.08.2022 - 26.03.2023
9 Sp
27 Pkt
41:5 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
9
-
-
4
R
-
-
-
1,8
13
7
1
5
R
-
-
-
3,0
16
1
-
1
R
1
-
-
2,8
15
10
-
4
R
1
-
-
-
16
5
-
-
R
3
1
-
1,8
6
1
-
-
R
1
-
-
2,6
8
-
-
3
R
1
-
-
-
15
14
1
6
R
2
-
-
3,8
1
1
-
1
R
-
-
-
-
8
1
-
3
R
-
-
-
3,3
16
-
-
1
R
3
-
-
2,5
16
2
2
-
R
-
-
-
2,5
2
1
-
2
R
-
-
-
-
18
8
-
1
R
4
-
-
2,7
1
-
-
1
R
-
-
-
-
15
4
-
-
R
2
-
-
2,8
12
-
-
9
R
-
-
-
3,5
10
6
-
9
R
-
-
-
2,0
16
3
-
6
R
1
-
-
2,5
18
-
-
-
R
-
-
-
2,6
16
3
-
-
R
2
-
-
2,5
11
12
-
4
R
3
-
-
2,2
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.

Bilder-Galerie



Bilder-Galerie



Diesen Artikel...