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ASV Weisendorf

Bezirksliga Mittelfranken Nord - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2023 um 06:00 Uhr

Meister Bezirksliga Nord: Vom Abstiegsplatz zum Meistertitel

Wie Phönix aus der Asche marschierte der ASV Weisendorf aus dem Tabellenkeller bis an die Tabellenspitze und gab den Platz an der Sonne nicht mehr her. Zusammen mit Trainer Bernd Fuchsbauer blickt anpfiff.info auf eine erst schlechte und dann auf einmal überragende Saison zurück.

Von Sebastian Baumann

ASV Weisendorf, Meister Bezirksliga Nord, Saison 2022/23

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Ob es ein Knackpunkt war? Es war zumindest ein Aufbruchsignal für den ASV Weisendorf, als die Mannschaft in Oesdorf zum Kellerduell antreten musste. Und das auch noch ausgerechnet an der eigenen Kirchweih. Weisendorf machte aus der Not eine Tugend, reiste mit vielen Fans mit dem Bus an und machte aus dem Auswärts- ein Heimspiel. “Das Spiel hat schon einiges ausgemacht”, sagt auch Trainer Bernd Fuchsbauer im Rückblick. Die Fans feierten die Mannschaft, die davon gepusht auf einmal einen Lauf hinlegte. Einen Spieltag zuvor wurde schon der SC Adelsdorf bezwungen, danach folgte ein Kantersieg gegen den TSV Neunkirchen. “Ich denke, ganz wichtig war, dass wir in der Phase ruhig geblieben sind”, erklärt der Trainer, der auch wusste, woran es lag. Neben vielen Verletzten hatten einige Spieler auch die Trainingsarbeit schleifen gelassen. “Wir haben mit den Spielern Tacheles geredet, die Trainingsbeteiligung war vorher nicht so gut und dann war das Kerwa-Auswärtsspiel irgendwie der richtige Trigger”.

Bernd Fuchsbauer redete in der Hinrunde Tacheles mit seinen Spielern und holte am Ende der Saison den Meistertitel.

fussballn.de / Gitzing

Nur noch zwei Niederlagen

Nur noch zweimal verlor die Mannschaft danach noch. Gleich nach dem Kantersieg gegen Neunkirchen, gegen die Reserve des ATSV Erlangen und dann fünf Spieltage vor Schluss gegen den SK Lauf. “Das hat sich dann einfach so entwickelt und dann will man als Mannschaft mehr”. Langsam aber sicher schlich sich der ASV an die Tabellenspitze und schien gefühlt unter dem Radar der Konkurrenten zu fliegen, auch weil bis zur Winterpause viele Spieler fehlten. “Wir sind oft gestrauchelt, aber immer wieder aufgestanden. Wie nach der anfänglichen Niederlagenserie, dann nach der Niederlage gegen den ATSV und zum Schluss nach der Niederlage gegen den SK Lauf. Und irgendwann wussten wir, dass wir etwas Einmaliges in Weisendorf schaffen und erstmals in die Landesliga aufsteigen können”, freut sich der Trainer über die positive Entwicklung seines Heimatvereins, an der er selber mitgeschrieben hatte.

Konstant nach vorne ist der ASV Weisendorf mit Trainer Bernd Fuchsbauer marschiert zur Meisterschaft der Bezirksliga Nord.

anpfiff.info

Die Qual der Wahl

Nach der Winterpause hatte der Trainer auf einmal richtig Auswahl im Training, weil alle Spieler im Training und richtig fit waren. Neben den beiden Schmidt-Brüdern Tim und Andreas mischte auch wieder Routinier Oliver Maier mit. Am Saisonende hat der Mittelfeldspieler zwar seine Schuhe aus gesundheitlichen Gründen endgültig an den Nagel gehängt, aber “er hatte einen sauberen Abschluss und hat uns immer unterstützt. Im Winter hat er richtig Gas gegeben und uns unheimlich geholfen, auch wenn er vielleicht nicht so oft gespielt hat. Aber er hat super trainiert und die Jungs mitgezogen”. Und die Jungs zogen mit: Fünf Siege nach der Winterpause und Patzern der direkten Konkurrenten konnte sich der ASV Weisendorf gefühlt nur noch selber schlagen. “Wir waren weiterhin fleißig und waren dann auch defensiv wieder viel stabiler gestanden”, verrät der Trainer ein weiteres Erfolgsgeheimnis, das sicherlich auch mit den Toren in der Offensive verknüpft ist. Aber auch defensiv stand Weisendorf sehr gut und stellte die zweitbeste Abwehr der Liga.

Bester Torjäger des ASV Weisendorf und der Bezirksliga Nord: Tom Jäckel.

anpfiff.info

Jäckel mit dem dritten Frühling

Denn nicht mehr viele hatten Tom Jäckel auf dem Zettel, der im zarten Alter von 35 Jahren wieder wie in jungen Jahren spielte und traf. 29 Buden machte der spielende Co-Trainer und wurde damit Torschützenkönig der Liga. “Wenn der Tom fit ist und in der Box, dann macht er seine Tore”. Und Tom Jäckel war wieder fit - richtig fit. Sehr zum Leidwesen der Gegenspieler. An seinen Treffern hatte der 35-Jährige zudem auch selber großen Anteil, denn im Training übte der Stürmer immer wieder Standards ein, die am Ende der Saison immer wieder für entscheidende Tore sorgen sollten. “Seine Aufgabe hat er nicht nur im Spiel, sondern auch als Trainer im Training voll erfüllt. Und die Standardtore waren sein Verdienst”, freut sich der Chefanweiser über die positive Entwicklung seines spielenden Assistenten, der buchstäblich für die Entwicklung der gesamten Mannschaft steht. Kein Wunder, dass mit Tobias Geyer in der Vorlagenhitliste der Liga auch auf dem ersten Platz steht. Dass am Ende der Meistertitel herausspringen sollte, das war aber für den Übungsleiter lange Zeit nicht absehbar. “Klar wollten wir unter die ersten Fünf, aber der erste Platz war nie geplant”.

Bester Vorlagengeber der Liga war Tobias Geyer.

anpfiff.info

Abenteuer Landesliga

Erstmals spielt der ASV Weisendorf jetzt Landesliga und freut sich auf viele Derbys in der neuen Umgebung. Rein personell will der Verein auf den Kader bauen, der den Aufstieg geschafft hat, auch wenn die ein oder andere Verstärkung geplant ist. Mit Oli Meier und dem pausierenden Julian Hendel verliert Weisendorf zudem zwei Galionsfiguren der letzten Jahre und auch Alexander Mehnert fehlt aufgrund eines Kreuzbandrisses länger. “In der Tiefe und Breite müssen wir sicherlich etwas tun”, sagt der Trainer, der keine Namen verraten will, aber von fünf Neuzugängen spricht. Als Aufsteiger ist Weisendorf sowieso erst einmal der Underdog - eine Rolle, die dem ASV in der letzten Saison richtig gut gelegen ist.