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SC Lindleinsmühle

Kreisklasse 1 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 20.06.2019 um 12:00 Uhr

Emotionaler Abschied: Yilmaz geht mit Titel

Als Aufsteiger kamen sie in die Liga und wurden auf Anhieb mit einer Niederlage Herbstmeister. Nun verlassen die Kicker des SC Lindleinsmühle als Meister die Kreisklasse nach einem Jahr sofort wieder und machen es ihrem Coach Gökhan Yilmaz noch schwerer zu gehen. Die Meisterschaft der Lindleinsmühle ist die Geschichte von Triumph und großen Emotionen am Ende.

Von Bastian Reusch

Meiserjubel SC Lindleinsmühle.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Gökhan Yialmaz.

anpfiff.info

Das Herzschlagfinale

Es war ein Herzschlagfinale am letzten Spieltag, das in zwei Spielen mit insgesamt 19 Treffern entschieden wurden. Die Lindleinsmühle war vor dem letzten Spieltag auf dem zweiten Platz, einen Zähler hinter der SG Oberpleichfeld/Dipbach/Prosselsheim. Es war also klar, dass die SG nicht gewinnen darf, das Team von Yilmaz allerdings gewinnen muss. "Wir haben ja 6:2 geführt als die Nachricht reinkam, dass es bei Oberpleichfeld 4:4-Unentschieden steht. WIr haben uns dann eigentlich nur noch auf dieses Spiel konzentriert und haben uns letztlich noch das 6:5 eingefangen. Dann habe ich schon mal gefragt, was macht ihr da eigentlich, wir müssen erstmal hier weiter Fußball spielen", beschrebt der SC-Trainer die bangen Minuten im Fernduell. Letztlich aber wurde beim Stand von 6:5 abgepfiffen. Aber selbst dann war man sich nicht sicher, ob man Meister war oder nicht - und das, obwohl man einen Informanten direkt vor Ort in Unterpleichfeld hatte: "Ich habe mich gleich mit Unterpleichfelds Trainer Andreas Zehner in Verbindung gesetzt und nach dem Ausgang gefragt. Aber dann war die Verbindung so schlecht, dass wir nichts verstanden haben und warten mussten", so Yilmaz.

Und nochmals hieß es warten

Es hieß also nochmals warten für den SC. Nach dem dritten Anruf schließlich sickerte zumindest die wichtigste Information durch und die Dämme brachen bei den Kickern der Lindleinsmühle. "Ich konnte mich nicht mal bedanken, da schon jemand kaltes Wasser über mich geschüttet hat. Ich habe mein Telefon weggeworfen und dann war die Freude riesengroß. Alle waren auf mit gelegen, die Emotionen sind geplatzt und wir haben erstmal noch ungefähr eine Stunde am Sportplatz gefeiert. Das war am Ende dann schon ein geiles Gefühl", so Yilmaz.

Mit Füßen und auch den Händen nicht zu packen: LindleinsmühlesOnur Ulusoy spielte eine starke Saison.

anpfiff.info

In den direkten Duellen viele Punkte geholt

Letztlich ist die Lindleinsmühle ein verdienter Meister, denn sie leistete sich zwar auch schwache Momente, aber um die große Schwächephase kam man herum. Die Konkurrenz aus Lengfeld (Rückrunde), Oberpleichfeld (Hinrunde) und auch der Favorit SV Bergtheim (Rückrunde) ließen einfach zu viele Punkte liegen. "Ich glaube, dass wir es verdient hatten. Wir haben auch in den direkten Duellen bis auf Grombühl die Punkte geholt, da waren wir souverän und gut. Die Jungs haben alles toll umgesetzt, das zeigt auch, dass ich das große Glück einer motivierten Mannschaft hatte", lobt Yilmaz. Klar sei hierfür ein wichtiger Faktor, dass man die Euphorie aus der Vorrunde habe mitnehmen können. Defensiv habe man zwar manchmal nicht so überragend gestanden, allerdings würde dies durch die tolle Offensivleistung wettgemacht.

Der hochemotionale Saisonabschluss

Für Yilmaz selbst war der Saisonabschluss hochemotional. In den vergangenen vier Jahren, die schließlich in den Durchmarsch in die Kreisliga endeten, hatte er viel aufgebaut. "Ich habe mich ja in den ersten beiden Jahren um zwei Mannschaften gekümmert, viele Spieler auch zum Training abgeholt und wieder nach Hause gefahren. Es war eine sehr aufreibende, aber wirklich wunderschöne Zeit hier beim SC, den ich mittelweile als meinen Heimatverein bezeichne. Was die Jungs hier geleistet haben ist sensationell und ich wünsche ihnen natürlich alles gute für die nächste Saison und die Zukunft", so der Coach. Der will auch nicht verschweigen, dass am Ende - obwohl er sich auf seine neue Aufgabe in Biebelried freut - einige Tränen geflossen seien und es für ihn unglaublich schwer war, seinen Hut zu nehmen. "Man hat aber auch gemerkt, dass die Trainingsbeteiligung nach der Bekanntgabe meines Abschieds im Winter nicht mehr so gut war, wie vorher", findet Yilmaz den Rückgang des Fleißes etwas schade.

Die fleißigen Helfer im Hintergrund.

Dennoch betont er nochmals, dass beim SC mittlerweile eine eingeschworene, eingespielte Gemeinschaft gewachsen ist. "Eigentlich bin ich mit meiner Arbeit dort nicht fertig und ich musste leider da einen Schlussstrich ziehen. Ich möchte mich aber dennoch bei Falk Karakaya und Gerd Heil, die mir wirklich sehr unter die Arme gegriffen haben, wäre der Erfolg auch nicht so möglich gewesen.