Meisterportrait SV Schwaig: Aus der Kreisliga bis fast in die Bayernliga - anpfiff.info
SV Schwaig 
Bezirksliga Mittelfranken Nord - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 17.06.2019 um 06:00 Uhr
Meisterportrait SV Schwaig: Aus der Kreisliga bis fast in die Bayernliga
Vor zwei Jahren war der SV Schwaig fast auf dem Weg in die Kreisliga und schaffte nur knapp den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Zwei Jahre später hat die Mannschaft den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte geschafft - eine Geschichte mit viel Schweiß, vielen Punkten, ein paar Bier und auch dem ein oder anderem markigen Spruch.
Von Sebastian Baumann
SV Schwaig - Meister der Bezirksliga Nord

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Als Helmut Rahner den SV Schwaig als Trainer übernommen hatte, war die Mannschaft fast in die Kreisliga abgestiegen. “Das war zwei Spieltage vor Schluss, aber die Mannschaft hat die zwei Spiele gewonnen und hat doch noch die Klasse gehalten”, berichtet der Trainer des SV Schwaig und übernahm doch noch einen Bezirksligisten. Mit weitreichenden Folgen. Denn erst weckte der Ex-Profi seinen neuen Verein mit markigen Worten auf (“Wir spielen ja mit einer Kreisligamannschaft in der Bezirksliga”), dann stabilisierte der Fußballehrer seine Mannschaft auf fast schon wundersame Weise und hielt in der darauf folgenden Spielzeit souverän die Klasse. In der abgelaufenen Saison startete der SVS erst schwach, um dann durchzustarten. “Wir haben dann eine Serie von 15 Siegen am Stück gespielt, das war nicht zu erwarte und natürlich überragend”, erinnert sich Helmut Rahner an den Grundstein für den Aufstieg. Der Trainer stapelte tief und sprach immer nur vom Klassenerhalt. An Weihnachten wollte der Übungsleiter dann einen Weihnachtsbaum spendieren, wenn Schwaig die 40 Punkte voll hätte - und musste deutlich früher die Spendierhosen auspacken.

Immer mit ganzem Herzen dabei: Helmut Rahner
fussballn.de

Punktuelle Verstärkungen auf wichtigen Positionen

Einer der Erfolgsfaktoren war die kluge Transferpolitik, denn in den Jahren zuvor hatte der SVS immer wieder mit Personalproblemen zu kämpfen und musste teilweise Spieler reaktivieren, die lange Zeit schon nicht mehr trainiert hatten. Mit Torwart Oliver Hassler, Innenverteidiger Filip Tadic und Fabian Dressendörfer  und noch drei einigen weiteren Spielern kam die nötige Breite und Qualität in den Kader, der ausgeglichen besetzt war. “Meine Achse hat gestimmt. Hinten hat der Oli Hassler fast alles gehalten, dann haben wir mit dem Filip Tadic einen sehr guten Innenverteidiger für die Liga. Vorne hast du dann den Christoph Weber, der immer für ein Tor gut ist und den Fabian Waldmann, der wie Kampfschwein Marc Wilmots ackert und ackert”, berichtet der Trainer weiter. Schwaig rotierte zudem immer wieder und war schwer auszurechnen. Spieler, wie Martin von Vopelius, der vom Sturm auf die Sechs versetzt wurde, kamen auf ungewohnten Positionen zum Einsatz und überzeugten dennoch. “Dann hatten wir mit Fabian Dressendörfer den besten Joker der Liga. Er hatte zwar keine Luft für 90 Minuten, hat aber immer richtig Schwung in die Spiele gebracht.” Kein Wunder, dass der Sommerneuzugang trotz vieler Einwechslungen auf 11 Treffer kam, knapp hinter Fabian Waldmann, der 12 mal treffen konnte. Weiter unerreicht mit seiner Trefferquote war aber der Marek Mintal aus Schwaig. Denn Christoph Weber traf satte 31 mal und wäre wohl auch Torschützenkönig der Liga geworden, hätte nicht Matthias Gruner von der SpVgg Hüttenbach so extrem treffsicher gewesen.

Stets eine Bank: Oliver Hassler im Kasten des SV Schwaig.
anpfiff.info

Durststrecke nach der Winterpause

Bis zur Winterpause hatte der SV Schwaig sieben Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Stadeln, der aber nach der Pause bedrohlich nahe kam. “Nach der Winterpause lief es erst nicht so gut. Auf einmal hatten wir auch kein Sportheim mehr, weil der Wirt aufgehört hat, das hat man dann schon gemerkt”, schmunzelt der Trainer, der mit seiner Mannschaft ein Déjà-vu im Derby gegen Diepersdorf hatte. Im Duell gegen den Lokalrivalen hatten die Blau-Gelben wieder Personalsorgen und spielten nur 1:1. Aber es sollte der Punkt werden, der am Ende die Meisterschaft bedeutete - mit einem kuriosen Spielverlauf. Diepersdorf führte mit 1:0, Helmut Rahner wechselte und wechselte zur Überraschung aller Zuschauer seinen Torwart Oliver Hassler von der Torwartposition in den Sturm. “Er hat dann den Freistoß zum Ausgleich herausgeholt. Danach wusste ich, dass wir es packen können.” Dass den Freistoß ausgerechnet Dass Christoph Weber verwandelte, passt in die Schwaiger Erfolgsgeschichte.

Oft nicht zu sehen, aber dennoch treffsicher: Christoph Weber (am Ball).
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Fotofinish gegen Kalchreuth

Das Drehbuch für den Aufstieg hätte der Fußballgott sicherlich nicht besser schreiben können. Schwaig musste zum formstarken FC Kalchreuth antreten, Verfolger Stadeln musste gegen Cagrispor antreten. Während der FSV die Gäste aus dem eigenen Stadion abschoss musste Schwaig noch eine Kleinigkeit warten. Ein Kalchreuther hatte sich schwer verletzt und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden, sodass das Spiel eine knappe halbe Stunde unterbrochen werden musste. Nach dem Ausgleich der Kalchreuther war Schwaig kurzfristig nicht mehr Meister bis Martin von Vopelius und Filip Tadic doch noch zwei Tore schossen und die Schwaiger Emotionen überkochten. Der Trainer wollte fast schon im Spiel den Kalchreuther Kapitän auf dem Spielfeld bei einer strittigen Entscheidung im Kahn-Style angehen, flog vom Platz und durfte kurz danach mit seiner Mannschaft feiern. “Das war wie damals in der Bundesliga. Ich bin immer mit dem ganzen Körper dabei und danach wird dann ein Bierchen getrunken mit dem Gegner.” Gegen Kalchreuth waren es ein paar mehr, der Trainer ließ sogar sein Fahrrad  lieber stehen und feierte mit seiner Mannschaft die nächsten Tage durch. “Das war schon eine geile Saison. Im Endeffekt sind wir von der Kreisliga bis in die Bayernliga aufgestiegen, wenn ich mir die Landesliga so anschaue”, schmunzelt Rahner und will in gewohnt forscher Art mit seiner Mannschaft auch die kommenden Aufgaben rocken. “Wir sind sicherlich nicht aufgestiegen, um im Tabellenkeller herumzukrebsen. Ich will mindestens ins Tabellenmittelfeld.” Die Landesliga Nordost kann sich also auf alle Fälle auf eine sympathische Mannschaft und viele Sprüche gefasst machen - und auch vielleicht auf das ein oder andere Bier, denn die Party geht in Schwaig sicherlich weiter… immer weiter.

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
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Spiele gewonnen
24
Spiele unentschieden
5
Spiele verloren
5
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Zu-Null-Spiele
12
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
3
Tore gesamt
75
Verschiedene Torschützen
12
Eigentore
0
Elfmetertore
13
Gelbe Karten
87
Gelb-rote Karten
5
Rote Karten
1
Eingesetzte Spieler
25
Zuschauer
3519
Zuschauerschnitt
207

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
26.08.2018 - 17.11.2018
16 Sp
46 Pkt
40:11 Tore
Am längsten ohne Sieg
03.08.2018 - 26.08.2018
4 Sp
2 Pkt
7:10 Tore
Die meisten Siege in Folge
01.09.2018 - 17.11.2018
15 Sp
45 Pkt
40:11 Tore
Zuhause ungeschlagen
01.09.2018 - 17.11.2018
10 Sp
30 Pkt
26:5 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 17.03.2019
8 Sp
20 Pkt
20:6 Tore
29.07.2018 - 10.11.2018
8 Sp
20 Pkt
18:9 Tore

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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