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SpVgg Oberkotzau

Bezirksliga Oberfranken Ost - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 27.05.2012 um 00:00 Uhr

Oberkotzau macht das Ding: Schraml formt das Kollektiv

Am Ende war es eine hochverdiente Meisterschaft. Trotz der finalen Niederlage konnte die SpVgg Oberkotzau die Meisterschaft mit elf Punkten Vorsprung einfahren und kämpft in der nächsten Woche um die Landesligaqualifikation.

Von Andi Bär

SpVgg Oberkotzau

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Feiern ohne Ende: Die Spieler der SpVgg Oberkotzau hatten allen Grund dazu.

anpfiff.info

Darüber, dass die SpVgg Oberkotzau einer der Meisterschaftsfavoriten ist, bestand von anfang an kein Zweifel. In den letzten Jahren hatte Mario Atanasov in enger Kooperation mit dem heimlichen Oberkotzauer Macher Achim Hager beständig daran gearbeitet, eine junge Mannschaft aus einheimischen Akteuren zu formen und die mit punktuellen Verstärkungen qualitativ zu verbessern. Ein Rezept, das im Vorjahr schon fast die Meisterschaft gebracht hätte. Am Ende reichte es nicht ganz, die Gelb-Schwarzen mussten in die Relegation und scheiterten dort wie auch schon eine Saison vorher denkbar knapp. "Wir wollen Meister werden" lautete die klare Ansage von Achim Hager. Eine nicht einfache Aufgabe für den neu gekommenen Trainer Burkhard Schraml, der den beruflich bedingt kürzer tretenden Mario Atanasov beerbte.

Personelle Rochaden am Porschnitzweg

Um diese Zielsetzung von Beginn an zu untermauern, wurden die Abgänge mindestens adäquat ersetzt. Als Co-Trainer kam der letztjährige Trainer der Hofer Bayernligareserve, Björn Schulz, die zwischenzeitlich bei der SG Regnitzlosau aktiven Jean Pierre Kruber und Sebastian Pickel kehrten zurück an den Porschnitzweg. "Optimalbesetzungen" nannte Hager die Neulinge schon vor Saisonbeginn. Er sollte recht behalten. Gleich zum Saisonauftakt das erste Ausrufezeichen: Beim stark eingeschätzten Aufsteiger SV Steinmühle starteten die Oberkotzauer mit einem fulminanten 6:0-Sieg, bei dem der intensiv von der SpVgg Selbitz umworbene Christoph Kühnlein (der jetzt auch zum Bayernligisten wechselt) mit einem Fünferpack den Grundstein legte. Es sollten noch 16 weitere Treffer des Youngsters folgen. Zusammen mit dem ebenfalls 21mal erfolgreichen Phillip Mölter (der aber einmal vom Elfmeterpunkt traf) bildete "Kuhni" das Grundgerüst der erfolgreichsten Ligaoffensive - insgesamt 78mal durften die Kotzauer auf dem Weg zum Meistertitel jubeln. Weit weniger Grund zur Freude hatten die Gegner. Nur 31mal wurden der zwischenzeitlich verletzungsbedingt pausierende Stammkeeper Till Reichenberger, Matthias Zenkel und Yasin Yilmaz überwunden - kein anderer Club kassierte im Saisonverlauf weniger Gegentore. Auch einer Verdienst der Hintermannschaft um Rückkehrer Sebastian Pickel und seiner Nebenleute, die trotz junger Jahre mittlerweile als Routiniers gesehen werden dürfen.

Oberkotzau blickt meist von oben herab

Den Grundstock aus dem Kantersieg zum Saisonbeginn konnten die Schraml-Schützlinge zwar nicht über den kompletten Saisonverlauf nutzen: Dennoch blickte die SpVgg bis auf wenige Ausnahmen stets von oben auf die Konkurrenz herab. Nach den überraschenden Niederlagen gegen den ZV Thierstein und den SV Mistelgau rutschte man am sechsten Spieltag auf den sechsten Rang ab - die schlechteste Platzierung im gesamten Saisonverlauf. Schon in der Woche nach der Mistelgau-Niederlage die Rückmeldung und zwei Wochen später thronte der Bezirksligameister wieder an der Tabellenspitze. Es folgte eine imposante Serie: 23 Spiele lang blieben die Hochfranken bis zur Niederlage im finalen Kick gegen den TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf ungeschlagen. Nur einmal musste man dabei wirklich Angst um den Fortbestand dieser Serie haben, als man - auch bedingt durch einige Verletzungen - dreimal "nur" remisierte und prompt auch wieder die Tabellenführung abgeben musste. Doch eines war die große Konstante der Oberkotzauer: Die Konstanz. Mit schier stoischer Ruhe wehrten sie alle Angriffe der Konkurrenz ab, blieben in allen Momenten absolut cool und zogen so nach der Winterpause unnachahmlich davon. Nicht wie im Vorjahr, als man nach dem 5:0 über die SpVgg Wiesau schon vorzeitige Meisterschaftsglückwünsche empfing und auf der Zielgeraden doch noch abgefangen wurde. Auch ein Zeichen von Reife im blutjungen Kader der SpVgg, wo 20jährige absolut unumstrittene Leistungsträger sind.

Schönstes Geburtstagsgeschenk am Schluß?

Im Jahr des 100jährigen Jubiläums hat der Verein aus der vor den Toren Hofs gelegenen Marktgemeinde nun die große Chance, sich mit dem Aufstieg in die Landesliga selbst zu beschenken. Das zweitliebste Geschenk verhandelte Achim Hager aus. Anfang Juli gastiert der frischgebackene Erstligist SpVgg Greuther Fürth am Porschnitzweg - auf dem von Platzwart Peter Kuttler hervorragend präparierten Geläuf. Sollte es dann tatsächlich gegen einen Landesligisten gehen. Dann wäre die heile Oberkotzauer Welt auch noch überglücklich. Schließlich wurde 2009 das "Projekt 2012" aus der Taufe gehoben. Im Jubiläumsjahr wollte man feiern. Dazu wurde unter Atanasov schon ein Hauptaugenmerk darauf gerichtet, die Eigengewächse zurückzuholen und die Basis zu schaffen. Nach einem harten Jahr mit dem Fast-Abstieg und zwei Jahren Klopfen an der Bezirksoberliga hat sich das Projekt jetzt als erfolgreich erwiesen.