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TuS Aschaffenburg-Leider

Bezirksliga Unterfranken West - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2023 um 08:00 Uhr

Meisterportrait TuS Leider: Unaufhaltsam in die Landesliga

Mit brutaler Überlegenheit marschierte der TuS Leider durch die Bezirksliga in dieser Saison. Die Mannschaft von Trainer Steffen Bolze gab vor der Winterpause überhaupt nur zwei Pünktchen ab. Bereits fünf Spieltage vor Rundenende durfte man den Titelgewinn und damit den größten Erfolg in der Klubgeschichte überhaupt bejubeln.

Von Lukas Hörlin

Meister der Bezirksliga West: DJK-TuS Leider

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

„Wir wussten, dass wir mit dieser Truppe eine gute Rolle spielen würden. Dass es so gut läuft, hat man gehofft, aber es war nicht klar, wie die Neuzugänge einschlagen. Es war daher nicht vorauszusehen“, kommentiert Leiders Trainer Steffen Bolze die Erwartungshaltung im Sommer bescheiden. Sechs Neuzugänge konnten die Verantwortlichen im Aschaffenburger Stadtteil vor dem Ligaauftakt für sich gewinnen. Qualität hatte der Kader vorher schon, nun kam auch noch Breite hinzu. Für viele der Kontrahenten war im Vorfeld klar: Wer um die Meisterschaft mitspielen will, muss an Leider vorbei.

Steffen Bolze

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Und Bolze & Co. bestätigten diesen Verdacht frühzeitig. Aus den ersten neun Spielen gab es ebenso viele Siege. Ein torloses Remis gegen Mömlingen unterbrach den Erfolgslauf nur kurz. Alle sieben weiteren Begegnungen bis zur Winterpause wurden ebenfalls gewonnen, sodass man mit dreizehn Zählern Vorsprung in den Jahreswechsel ging. „Wir hatten schon auch Verletzte, Studenten und Urlauber wie jeder andere auch. Aber wir konnten das gut kompensieren, weil ich doch wirklich zwanzig bezirksligataugliche Spieler im Kader hatte“, nennt Bolze einen der TuS-Trümpfe, der dafür sorgte, dass man seit Spieltag Fünf ununterbrochen von ganz oben grüßte.

Defensive der Schlüssel zum Erfolg

Ein weiterer Pluspunkt war die offensive Unberechenbarkeit des Bald-Landesligisten. 70 Tore sind an sich in der Klasse zwar kein herausragender Wert, doch die Treffer verteilen sich auf fünfzehn verschiedene Köpfe. Einzig Spielgestalter Sven Bolze traf zweistellig. Nach dem Abgang Daniel Meßners schaffte es das Trainerteam erfolgreich, die Last im Angriffsspiel auf viele Schultern zu verteilen. Auch nach Standards war der TuS immer wieder gefährlich, weshalb eigentliche Defensivspezialisten ebenso in der Torschützenliste zu finden sind. Aus der sonst homogenen Masse ragt Taktgeber Sven Bolze, Steffens jüngerer Bruder, dennoch ein klein wenig heraus, hat der 33-jährige obendrauf 21 Vorlagen zu verzeichnen. „Er hat im Offensivspiel das Gefühl, den Ball im richtigen Moment in die Schnittstelle zu spielen. Nichtsdestotrotz hätte er ein paar Tore mehr machen können“, sieht der Ältere trotzdem etwas Verbesserungspotential beim Jüngeren.

Als Schlüssel zu Erfolg bezeichnet der frühere Haibacher allerdings Defensive. 26 Gegentore in 30 Spielen sind natürlich Liga-Bestwert. Die Statistik verstärkt sich zudem, wenn man die acht kassierten Kisten in den letzten drei Auftritten herausrechnen würde. Wesentlicher Faktor für die Stabilität des Defensivverbundes war in Bolzes Augen Schlussmann Sebastian Torka, der vor Rundenbeginn von der U19 der Aschaffenburger Viktoria in den knapp 3.500 Einwohner zählenden Stadtteil kam. „Er hat uns Sicherheit gegeben. Wir wissen alle: Wenn du einen guten Torhüter hinten drin hast, spielt die Abwehr davor mit mehr Selbstbewusstsein“, so der 39-jährige. Zudem habe seine Elf in dieser Saison die individuellen Fehler weitestgehend abstellen können, wodurch man in der Lage war, Partien auch mal knapp für sich zu entscheiden. Insgesamt siegte Leider nämlich sieben Mal mit nur einem Treffer Differenz.

Nach dem 4:1-Sieg in Kleinrinderfeld knallten die Korken. Steffen Bolze konnte sich der obligatorischen Sektdusche nicht entziehen.

anpfiff.info

Von der Kreisklasse in die Landesliga

Trotz all des Erfolgs habe der Familienvater sein Team nie einbremsen müssen. „Die Mannschaft hat einen extrem hohen Anspruch an sich selbst. Der Spirit ist gut, das merkt man auch im Training. Da ist ein guter Zug drin.“ Bolze fordert von seinen Schützlingen ein hohes Maß an Bodenständigkeit ein, versucht diese aber auch jeden Tag entsprechend vorzuleben. Nach dem feststehenden Titelgewinn fiel die Spannung innerhalb des Teams nachvollziehbarerweise dennoch ein wenig ab, sodass man zum Ende hin noch die Saisonniederlagen drei, vier und fünf hinnehmen musste. „Es ist normal, dass du am Ende ein paar Prozentpunkte weniger aus dir holst. Aber es war Feuer unterm Dach, weil die Jungs die Spiele nicht verlieren wollten.“

Bolze, der Klub und die Spieler sind bereit, die gemeinsame Erfolgsstory, die 2011 in der Kreisklasse begonnen hatte, fortzuführen. „Wir wissen schon, dass es für uns und den Verein ein schwieriges Unterfangen wird und es nicht immer nur steil bergauf geht. Die Landesliga wird eine extreme Aufgabe für uns. Den Klassenerhalt würde ich absolut so feiern wie eine Meisterschaft. Es ist eine geile Geschichte für uns, Landesliga spielen zu dürfen.“ Während Alwin Stefani kürzertreten wird, werden vier Neuzugänge den Kader in der Breite vergrößern. Das Gesicht der Mannschaft werde sich aber nicht verändern, verrät Bolze. Und wer sollte das besser beurteilen können, als derjenige, der seit dann dreizehn Spielzeiten für dieses verantwortlich ist.