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SV Weidenberg

Kreisklasse Ost - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 25.06.2016 um 12:00 Uhr

Meisterportrait SV Weidenberg: Erster Erfolg der jungen Frauen-Abteilung

Der Spannungsfaktor hielt sich von Beginn an in Grenzen. Dazu war die Truppe von Adolf Scharl, die erst am siebten Spieltag ihren ersten Gegentreffer kassierte, einfach zu überlegen. Am Ende schafften es die Weidenbergerinnen, ohne Niederlage und mit einem Zehn-Punkte-Vorsprung durch das Ziel zu gehen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Meister 2015/16k, SV Weidenberg

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Adolf Scharl gehört ohne Zweifel zu den Trainerstrategen im Frauenfußball. Nach seinem Engagement in Fichtelberg, das mit einem lauten Knall endete, als er mit seinen Kickerinnen zum Nachbarn Warmensteinach zog, war er mit seinen Mädels über Jahre hinweg in der Kreisliga vertreten. Doch auch beim SSV war nach vier Jahren Schluss. "Wir waren dort nur das fünfte Rad am Wagen", befand der Übungsleiter etwas gekickt, der damals sogar mit dem Ende seiner Tätigkeit geliebäugelt hatte. Doch die Kickerinnen, die ohnehin aus verschiedenen Orten kommen und deshalb mehr eine "Fichtelgebirgsauswahl" sind, ermunterten ihren Coach, weiter zu machen. Denn neben Kirchenlaibacherinnen, Weidenbergerinnen oder Goldkronacherinnen waren zuletzt ohnehin nur noch zwei Fußballerinnen aus Warmensteinach im Kader. Und nach guten Gesprächen mit dem Weidenberger Macher Hans Bischof fanden die Fußballerinnen dann auch schnell eine neue Heimat.

Frauentrainer durch und durch: Adolf Scharl ist mit seiner Truppe wieder in der Kreisliga vertreten.

anpfiff.info

Echte Wohlfühlatmosphäre

Auch wenn es in Weidenberg vorher noch keinen Frauenfußball gab, hatte man bereits U17-Vertretungen auf dem Kleinfeld auf den Rasen geschickt. Umso größer war die Freude, als man nun auch bei den erwachsenen Kickerinnen auf der Fußballlandkarte vertreten war. "In Weidenberg sind alle froh und stolz, dass es auch eine weibliche Mannschaft gibt. Dabei werden wir großartig unterstützt, indem wir uns beispielsweise nicht um den Platz oder das Waschen der Trikots kümmern müssen", freute sich Adolf Scharl nach den ersten Monaten. Auch rein sportlich konnte sich die Debütsaison durchaus sehen lassen. Zwar ging es in der Süd-Gruppe häufig in die Bamberger Gegend mit nicht zu unterschätzendem Aufwand und letztlich war Meister SV Mistelgau eindeutig zu stark. Doch mit Rang 3, den man sich mit dem SC Prölsdorf teilte, konnte man durchaus zufrieden sein.

Hat nach ihrer Rückkehr von der Altstadt gleich voll eingeschlagen: Alisha Lebrecht.

anpfiff.info

Nur einmal kurz gewackelt

Vor der letzten Serie gab es zwei gravierende Veränderung: Zum einen durfte man nun wieder in der Kreisklasse Ost kicken und sich über weitaus kürzere Wegstrecken freuen, zum anderen verzeichnete man einen hochkarätigen Neuzugang. "Alisha Lebrecht war ja schon einmal bei uns, wollte es aber bei der Spvgg Bayreuth probieren. Allerdings ist sie dort nicht mit der Trainerin zurecht gekommen und ist jetzt eben wieder da", freute sich Adolf Scharl über die Angreiferin, die sich letztlich mit 23 Treffer die Torjägerinnenkrone in der Liga sichern sollte. Doch auch die Kolleginnen Jaqueline Nüssel, Franziska Schuster oder Michelle Bugla zeigten sich sehr torhungrig und landeten in dieser Wertung auf den vorderen Rängen. Gleichzeitig bewährte sich schnell die konsequente Abwehrarbeit, denn mit den ersten sechs Partien ohne Gegentreffer und Kantersiegen gab es wenig Grund zum Klagen - obwohl man mit Theresa Backert, die umgezogen war, oder Jessica Noack, die eine neue Arbeitsstelle angenommen hatte, zwei Akteurinnen verlor. Doch in der Vorrunde gab es nur wenig Gegenwehr, wenn man das Spiel in Leuchau einmal ausklammert. "Dort sind wir zunächst überhaupt nicht mit dem sehr kämpferischen Gegner zurecht gekommen. Freilich hat auch der Schiri dazu beigetragen. Vor dem Spiel hatte er mit den gegnerischen Spielerinnen eine geraucht, geschäkert und Gaudi gehabt und in der Partie selbst uns mehrmals klar benachteiligt", befand der Übungsleiter nach dem 3:2-Zittersieg.

Mit viel Frauenpower unterwegs: Die Weidenberger Spielführerin Franzi Schuster (in weiss).

anpfiff.info

Klare Siege in Unterzahl

"Wir sind mittlerweile viel gelassener. Selbst wenn wir ein Gegentor bekommen haben, was in dieser Serie zweimal passiert ist, spielen die Mädels ganz ruhig weiter. Das war im vergangenen Jahr nicht so", analysierte Scharl zur Winterpause und machte noch einen Pluspunkt aus: "Eine unserer Stärken ist natürlich auch, dass viele Spielerinnen Tore schießen können." Das war auch notwendig, denn nachdem das Verletzungspech zugeschlagen hatte, musste man in der Rückrunde mehrmals in Unterzahl antreten, ohne dass der Erfolg irgendwie gefährdet worden wäre. "Die Mädels machen viel miteinander, gehen gemeinsam weg und halten prima zusammen", freute sich der Weidenberger Coach über die Tugenden, die seine Schützlinge nach dem Titelgewinn gleich weiter umsetzen konnten. Deshalb ist ihm vor der Kreisliga überhaupt nicht bange, wo man gleich in der vorderen Hälfte landen möchte.