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TSC Mainleus

Kreisklasse 4 Bayreuth-Kulmbach - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 17.06.2016 um 06:00 Uhr

Meister Kreisklasse 4: Mainleus gelingt der Durchmarsch

Wenige hatten sie auf dem Zettel, doch am Ende waren sie das konstanteste Team der Liga: Aufsteiger TSC Mainleus gelang die zweite Meisterschaft in Folge. Trainer Holger Dittwar hatte mit dieser Entwicklung nicht gerechnet, zumal der Saisonstart ordentlich in die Hose ging. Nach einer herausragenden Rückrunde sieht er seine Mannschaft jetzt aber gewappnet für die Kreisliga.

Von Christian Aufseß

Meister der Kreisklasse 4: TSC Mainleus.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Nach dem Aufstieg aus der A-Klasse in der vergangenen Saison startete der TSC Mainleus um Trainer Holger Dittwar mit Ambitionen in die neue Liga. Ein Platz im vorderen Drittel sollte es werden. Angesichts der hohen individuellen Qualität im TSC-Kader mit talentierten jungen Spielern wie Marcel Ehm sowie erfahrenen Ex-Bezirksligakickern wie Michael Lindner oder Eugen Abibullayev schien eine solche Zielsetzung als Aufsteiger nicht verwegen. Doch der Saisonstart ging in die Hose. Nur zwei Zähler aus den ersten drei Partien standen zu Buche, nach einem 1:1-Unentschieden gegen die bis dahin heillos unterlegene Reserve des VfB Kulmbach musste Dittwar dann doch mal ein Machtwort sprechen. "Wenn es so weitergegangen wäre, wären wir sicher nicht so weit oben gelandet", stellt der Trainer klar. Bereits in der Vorbereitung hatten einige Akteure trotz Aufstiegseuphorie eine lasche Einstellung an den Tag gelegt oder waren gar nicht erst erschienen. Das zog sich durch die ersten Wochen der Saison. Bis Dittwar mal lauter wurde. "Dann wurde es schon besser", blickt der Trainer auf den Rest der Hinrunde zurück. Ohne Niederlage blieb man bis zur Winterpause, einzig zwei Unentschieden gegen Kasendorf 2 und Ramsenthal am Ende verhinderten, dass man bereits mit einem Polster auf die strauchelnde Konkurrenz in den Winter ging. So musste man sich den Herbstmeistertitel mit dem punktgleichen SV Heinersreuth teilen.

Ohne Niederlage zum Meistertitel

In der Wintervorbereitung waren dann angesichts der tabellarischen Situation alle Spieler mit mehr Ehrgeiz bei der Sache. "Das war grundlegend anders als im Sommer", so Dittwar. "Die Jungs haben kapiert, um was es geht und aus den Fehlern gelernt", lobt der Coach seine Schützlinge. Es sollte eine konstante Rückrunde folgen, in der die Mainleuser außer zwei Unentschieden in den Topspielen gegen Harsdorf (0:0) und Heinersreuth (1:1) alles gewannen. Eben jenes Spiel gegen Heinersreuth war für Dittwar der entscheidende Schritt zur Meisterschaft. Bei einer Niederlage wäre die Glowatzky-Truppe wieder auf einen Zähler dran gewesen. Doch die TSCler behielten die Nerven und sicherten den Abstand auf Platz zwei. "Letztendlich war ich mir nach dem Spiel sicher, dass wir uns die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen", so Dittwar. Mit zwei Spielen in der Hinterhand und drei Zählern Vorsprung auf den neuen Verfolger Harsdorf rechnete angesichts der starken Form der Mainleuser niemand mehr mit einer Wachablösung an der Tabellenspitze. Und der Aufsteiger behielt die Nerven. Am heimischen Sportplatz wurde der SV Motschenbach mit 5:1 besiegt, die frohe Kunde der Harsdorfer Niederlage wurde nach Spielschluss überbracht. Die Sektkorken konnten knallen. "Letztes Jahr war es auf Wochen absehbar, dass wir aufsteigen. Dieses mal war es überraschend", so Dittwar. Entsprechend ausgelassen war die Meisterparty im Sportheim. "Da hat jeder seinen Teil zu beigetragen", schmunzelt der 40-Jährige, der selbst mittendrin statt nur dabei war.

Bierdusche für den zweifachen Meistertrainer: Holger Dittwar nach dem Abpfiff gegen Motschenbach und der fixierten Meisterschaft.

anpfiff.info

Toptorjäger geht von Bord

Einige Wochen nach der Feier herrscht wieder Normalität in Mainleus. Die Planungen für die kommende Saison laufen bereits auf Hochtouren, in der letzten Juniwoche wird die Mannschaft zum Auftakt der Vorbereitung gegeben. Viele personelle Änderungen soll es bis dahin nicht geben. Nur ein Abgang steht bisher fest. Der dürfte aber schmerzen. Torjäger Marcel Ehm, der mit 23 Treffern einen enormen Anteil am Meistertitel hatte, verändert sich zurück zu seinem Heimatverein SV Motschenbach. Zudem haben die Routiniers Michael Lindner (37 Jahre) und Daniel Schuelein (41 Jahre) angekündigt, ihre aktive Karriere zu beenden bzw. nur noch in der zweiten Mannschaft auflaufen zu wollen. "Da ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen", schmunzelt Dittwar. Den drei Abgängen stehen dabei drei Zugänge gegenüber. Mit Can Eraslan, Maximilian Schulz und Giovanni Vullo kommen drei junge Spieler von Absteiger FC Schwarzach zum Kreisligaaufsteiger. "Das sind alles talentierte Mainleuser Jungs", kommentiert Dittwar die drei Verpflichtungen, die allesamt im Jugendbereich bereits beim TSC spielten. Zudem wird mit Johannes Schwägele ein Torwart seinen Spielerpass in Mainleus haben, der zuletzt bei Vatanspor Kulmbach und in Burghaig aktiv war. "Einen hätte ich noch gerne", plaudert Dittwar aus dem Nähkästchen, ohne einen Namen zu nennen. Aufrüsten wie vergangene Saison Aufsteiger Stadtsteinach will der Ex-Bezirksoberligist aber auf keinen Fall. "Dafür müsste man wieder Geld in die Hand nehmen. Und dann kommt der Verein in die Situation, in der er schon mal war", erinnert sich der Trainer an die Zeit vor drei Jahren, als der TSC Mainleus seine Mannschaft aus der Bezirksliga abmelden musste.

Kehrt als Kreisklassenmeister zum SV Motschenbach zurück: TSC-Torjäger Marcel Ehm (re.).

anpfiff.info

Für Kreisliga gewappnet

Dittwar will mit der gleichen Truppe, die in den vergangenen beiden Jahren aufsteigen konnte, auch die Kreisliga in Angriff nehmen. "Wir haben eine konkurrenzfähige Mannschaft", meint Dittwar angesichts der versammelten höherklassigen Erfahrung bei Brumm, Abibullayev und Co. Stolz macht den Trainer vor allem, dass alle Spieler im Team einen persönlichen Bezug zum Verein haben. "Mir fällt kein Spieler im Team ein, der nicht aus Mainleus kommt", meint Dittwar ohne Gewähr. "Das ist nicht selbstverständlich in der Kreisliga". Für die neue Liga hat man sich nach zwei Aufstiegen in Folge eher gemäßigte Ziele gesetzt. Wie es für einen Aufsteiger gehört, soll erstmal die Klasse gehalten werden. Schließlich stiegen zuletzt mit Kupferberg und Donndorf-Eckersdorf zwei Aufsteiger direkt wieder ab. "Das ist schon ein großer Unterschied zur Kreisklasse", so Dittwar. "Wir müssen damit rechnen, dass wir auch mal wieder einen auf den Deckel kriegen", meint der Trainer nach zwei Saisons, in der man nur ein einziges Mal (!) verlor. Insgesamt sieht Dittwar die Kreisliga vom Niveau als die perfekte Liga für den Verein und seine Mannschaft an. Die Rückkehr auf Bezirksebene kann da ruhig noch ein wenig warten. "Nachdem es jetzt so schnell nach oben ging, müssen wir uns mal wieder festigen und stabilisieren", so Dittwar, der nach 15 Einsätzen dieses Jahr auch ein wenig zurückfahren möchte. "Ich lass den anderen den Vortritt und schau's mir von außen an. Das gefällt mir besser", lacht der sympathische Aufstiegstrainer.