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(SG) ATG Tröstau 1/ASV Wunsiedel 2

Kreisklasse Ost - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 16.07.2015 um 12:00 Uhr

Spielgemeinschaft als Meister: Tröstauer Mädels und ASV-Frauen nicht zu halten

Es war eine mehr als glückliche und erfolgreiche Verbindung. Vor der Saison vereinbarten die ATG Tröstau und der ASV Wunsiedel, dass unter der Führung von Coach Deniz Uysal eine gemeinsame Frauenmannschaft an den Start gehen soll. Das klappte prompt. Erst fanden sich die Kickerinnen schnell zusammen, dann ging es Richtung Tabellenspitze und schließlich leuchteten nach dem Entscheidungsspiel sogar die Bengalos.

Von Hans-Jürgen Wunder

Die Meistermannschaft aus Tröstau und Wunsiedel.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Nicht ohne Stolz freute man sich in Tröstau, dass man im letzten Sommer, zusammen mit Wunsiedler Mädels, ein frauenrteam melden konnte. Dabei kamen vom Nachbarverein kickerinnen zum Einsatz, die entweder beim Bezirksligateam nicht so oft zum Einsatz kamen oder wie Melenie Siart gerne auch doppelt am Wochenende spielten. Dabei hatte man zunächst Probleme, überhaupt einen Testspielgegner zu finden. Am Kirchweih-Sonntag Anfang August 2014 war es dann aber soweit, als man gegen Weidenberg Premiere feiern konnte. Trainer Deniz Uysal, der erste Erfahrungen beim Frauenfußball in Marktleuthen sammeln konnte und als ehemaliger Tröstauer Spieler die Bindung zum Verein hatte, stellte schnell fest, wie schlagkräftig seine Truppe war. Die Gefahr, dass man im ersten Jahr nur Kanonenfutter wäre, war damit von Beginn an abgewendet.

Rasant ging es nicht nur für Wirbelwind Simone Günther (li.) bei der SG in die Serie.

anpfiff.info

Bremse schnell gelöst

Nach zwei Unentschieden zum Auftakt wusste man beim Neuling noch nicht so genau, wohin die Reise gehen würde. Beim 2:2-Remis in Hutschdorf etwa lag man zweimal zurück, doch Veronika Röder sorgte mit ihren zwei Treffern dafür, dass man zumindest ein kleines Erfolgserlebnis aus der Reise in das Kulmbacher Land mit nach Hause nahm. Allerdings musste man hier urlaubsbedingt mit nur zwölf Kickerinnen anreisen und hatte zumindest personell noch Luft nach oben. Mit 15 Mädels ging es dann gegen die Spielgemeinschaft von Fichtelberg/Kulmain. Beim ersten Aufeinandertreffen mit dem späteren, heißen Aufstiegsrivalen geriet man etwas unglücklich in Rückstand, doch die energische "Meli" Siart sorgte per Sololauf dafür, dass zumindest ein Zähler hängen blieb. Danach zeigte die Kurve steil steil bergauf. Das 19:0-Schützenfest gegen Helmbrechts mit der sechsfachen Torschützin Melanie Siart und Simone Günther, die fünfmal traf, leitete eine Phase der leichten und lockeren Siege ein. Nur beim 6:1-Erfolg in Leuchau kassierte man dann bis zur Winterpause überhaupt noch einen Gegentreffer und vorne wurde aus allen Rohren geschossen.

Frauencoach Deniz Uysal (re.) dürfte gefallen haben, was er von sener neuen Truppe in der Vorrunde sah.

anpfiff.info

Nur nicht patzen

Obwohl die Uysal-Elf eine fast tadellose Hinserie verbuchen konnte, war in Sachen Meisterschaft längst noch nicht das letzte Wort gesprochen. Da war ja noch der unnachgiebige Widersacher aus Fichtelberg, der nur auf einen Ausrutscher wartete, um sich selbst an der Spitze breit zu machen. Beim Start in die Rückrunde war es zunächst erneut die Hutschdorferin Lisa Harttig, die mit drei Treffern der Tröstauer Abwehr das Leben schwer machte. Doch vorne lief die Angriffsmaschinerie bereits auf Hochtouren, so dass am Ende ein 7:3-Erfolg nach ebenfalls drei Einschüssen von Veronika Röder stand. Damit beherzigte sie auch die Devise ihres Übungsleiters, der forderte: "Egal ob wir vorne liegen oder in Rückstand sind. Ich schicke meine Spielerinnen nach vorne, damit sie Tore machen." Allerdings war klar, dass das im darauf folgenden Spitzenspiel gegen die SG Fichtelberg/Kulmain wesentlich schwerer werden würde. Beim möglicherweise vorentscheidenden Gipfeltreffen brachte Janine Pielorz per Abstauber und erneut Melanie Siart die Tröstauer Spielgemeinschaft zweimal in Führung. Doch die Gäste erwiesen sich vor 250 Zuschauern als recht unbeeindruckt und kamen kurz vor Schluss doch noch zum Ausgleich. Jetzt hieß es, auf der Zielgeraden keine Punkte mehr zu verlieren. Doch ebenso wie die Uysal-Schützlinge ließ auch der Kontrahent nichts mehr anbrennen. Es ging also in die Verlängerung. Sprich: Ein Entscheidungsspiel musste her.

Die entscheidende Szene mit einer schwerelosen Simone Günther (oben). Setzt sich jetzt der Höhenflug der Spielgemeinschaft fort?

anpfiff.info

Zwei Traumtore und ein Elfer

Fast 400 Zuschauer wollten die Entscheidung zwischen den Kontrahentinnen sehen und in der spannungsgeladenen Atmosphäre wurde auch der eine oder andere Bengalo gezündet. Zwar gegannen beide Teams zunächst verhalten, doch die Elf um Keeperin Denise Kleinlein legte schnell ihre Schüchternheit ab. Besonders Ilse Günther legte gleich einen sehenswerten Slalomlauf hin und schon lag die Uysal-Truppe in Führung. Nachdem anschließend gute Gelegenheiten nicht genutzt werden konnten, glich die erfahrene Daniela Bergmann fast ebenso sehenswert aus. Als dann aber Keeperin Lara Rösch die Angreiferin Simi Günther zum Fliegen brachte, zeigte der Referee auf den Punkt und Laura Meyer verwandelte sicher vom Punkt. Das war die Meisterschaft für die SG Tröstau/Wunsiedel.

Herzlichen Glückwunsch von anpfiff.info zum Titelgewinn.