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SV Mistelgau

Kreisklasse Süd - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 08.07.2015 um 18:00 Uhr

Meister Frauen SV Mistelgau: Neuling nimmt gleich die Aufstiegshürde

Seit mehreren Jahren wird in Mistelgau sehr engagiert der Mädchenfußball gefördert. Als die Juniorinnen zu den Frauen aufrückten, gab es Kooperationen, die jetzt vergoldet wurden. Bei der neuformierten Mistelgauer Truppe fanden sich viele alte Häsinnen und Hasen, die ihre Erfahrung gleich mit einbrachten. Dass es aber gleich zu Meisterschaft und Aufstieg reichen würde, konnte dennoch nicht erwartet werden.

Von Hans-Jürgen Wunder

Jubelbilder SV Mistelgau

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Seit es die früheren Donndorfer Bezirksligafrauen mit ihrem Frontmann Fritz Ries nicht mehr geschafft haben, aus eigener Kraft eine Truppe zu stellen, begann ein kleine Odyssee. Erst hatte man zusammen mit den Mistelgauer und Mistelbacher Juniorinnen eine Truppe gestellt, dann wechselte man fast komplett zur Spvgg Bayreuth, um im letzten Jahr als Reserveteam die Meisterschaft in der Kreisklasse einzuheimsen. Doch den Aufstieg konnte man nicht wahrnehmen, weil man sich bei den aufstrebenden Altstädterinnen als fünftes Rad am Wagen fühlte. Also meldete man beim SV Mistelgau eine Frauenmannschaft an, und das machte Sinn. Unter Leitung des umtriebigen Rainer Hager gibt es dort bei den Mädchen einen breiten Unterbau in den verschiedenen Altersklassen. Dabei spielt die U17-Vertretung sogar in der Bezirksoberliga und konnte die vergangene Serie mit einem beachtlichen 3. Platz abschließen.

Aus der Mistelgauer Talentschmide: Kristina Bursian (re.) stürmt unbekümmert los.

anpfiff.info

Aus dem Vollem geschöpft

Bereits vor der Saison deutete sich an, dass das Donndorfer Urgestein und Frauencoach Uwe Fichtel, der auch unter Altstädter Flagge das Meisterstück schaffte, wohl keine Personalprobleme bekommen würde. 20 Kickerinnen wechselten von der Spvgg zur neu angemeldeten Truppe, doch damit nicht genug. Von der Mistelgauer Mädchenmannschaft stiessen Kristina Bursian, Elisa-Maria Krug und Keeperin Katharina Hollering mit dazu und vom ASV Oberpreuschwitz kamen zudem Corinna und Kira Dörnhöfer sowie Franziska Werner zur neu formierten Truppe. Zur Jahreswende gab es noch einmal Verstärkung: Nach der Babypause kam die Glashüttenerin und ehemalige Hollfelder Bezirksoberligaspielerin Nina Gubitz zum aufstrebenden Kreisklassisten. Insgesamt setzte Uwe Fichtel letztlich im Saisonverlauf 28 Kickerinnen ein. Dabei ruhte die Hauptverantwortung neben Torfrau Katharina Hollering auf den ehemaligen Donndorferinnen Sandra Götz, Christina Maaß, Karla Sachs und nicht zuletzt auf Spielführerin und Goalgetterin Alena Nicklas.

Kapitänin und mit 16 Treffern beste Mistelgauer Torschützin: Alena Nicklas (vorne).

anpfiff.info

Kein Selbstläufer

Nach dem 11:0-Kantersieg in Rattelsdorf merkten die erfolgsverwöhnten Mistelgauer Mädels schnell, wie hart die neue Saison werden würde. In Reitsch lag man nach einer Stunde noch in Rückstand und erst als der Landesliga-Reserve die Kräfte schwanden, konnte Theresa Kreischer einen Freistoß versenken und Kristina Bursian kurz vor dem Wende den umjubelten Siegestreffer markieren. Eine Woche später wurde es dann sogar noch ein Stückchen härter. Bei Dauerregen in Pröhlsdorf entwickelte sich eine richtig hitzige Begegnung, bei der der Fichtel-Elf nichts geschenkt wurde. Ohne Stammkeeperin Katharina Hollering war auch nach der 3:1-Führung noch nichts gewonnen und wie verbissen die Partie geführt wurde, lässt sich daran ablesen, dass eine Spielerin der Heimmannschaft sogar mit glatt Rot bedacht wurde. Doch der 3:2-Erfolg war verdient und danach konnten sich die Mistelgauerinnen mit drei Punkten am Grünen Tisch erst einmal ausruhen, weil Unterleiterbach nicht antrat. Das tat der Truppe um Teamchef Fritz Ries aber nicht gut, denn im Derby gegen Weidenberg vergaß man das Tore schießen und musste sich am Ende mit einem torlosen Remis zufrieden geben. Anschließend fanden die SV-Kickerinnen aber schnell in die Erfolgsspur zurück und unterstrrichen ihre Meisterambitionen mit vier Siegen in Serie bis zur Winterpause.

So sehr sich Hanna Parchent (re.) auch mühte: Im Heimspiel gegen Reitsch blieb man zweiter Sieger.

anpfiff.info

Matchball vergeben

Obwohl die Fichtel-Schützlinge mit einem 4:1-Erfolg gegen Rattelsdorf auch gut aus den Winterstartlöchern kamen, machten sie es im Meisterschaftsrennen noch einmal spannend. Gegen den hartleibigen Verfolger SV Reitsch 2 hätte man mit einem Sieg eine Vorentscheidung im Titelrennen herbeiführen können - und verlor das Gipfeltreffen mit 2:1. Gegen die landesligaerfahrenen Kristina Rebhan und Kathrin Kittel war an diesem Tag einfach kein Kraut gewachsen und nun durfte man sich bei nur noch einem Zähler Vorsprung keinen Ausrutscher mehr leisten. Davon waren die Mistelgauerinnen anschließend aber auch weit entfernt. Alle fünf nachfolgenden Begenungen gewann der Spitzenreiter nun mit mindestens vier Toren Unterschied und ließ dabei keinen einzigen Gegentreffer zu. Als dann die Reckendorferinnen kampflos die Segel strichen, konnte man ausgerechnet gegen Lokalrivalen Sportring Bayreuth im letzten Spiel das Meisterstück perfekt machen.

Mittelfeldspielerin Nina Gubitz (li.) erlöste ihre neue Mannschaft zum Saisonfinale.

anpfiff.info

Reine Nervenschlacht

Gegen die Wagnerstädterinnen hatte Mistelgau das Hinspiel nur mit 3:2 gewonnen, doch das Ergebnis war knapper als der Spielverlauf. Dennoch entwickelte sich beim entscheidenden Match ein Kampf gegen die eigenen Nerven. Trotz teilweise drückender Überlegenheit schaffte es die Fichtel-Elf lange nicht, beste Gelegenheiten zu nutzen und scheiterte immer wieder an einer glänzend aufgelegten Sportring-Keeperin Jessica Retsch. Als man sich dann schon mit einem torlosen Remis zur Pause anfreunden musste, brachte Nina Gubitz ihrte Truppe mit einem verdeckten Schuss aus dem Hinterhalt doch noch in Front. In der zweiten Hälfte gegen die stark ersatzgeschwächten Bayreutherinnen, die keine gefährliche Aktion verbuchen konnten, brannte dann absolut nichts mehr an.

Herzlichen Glückwunsch von anpfiff.info zur Meisterschaft und viel Erfolg in der Kreisliga.