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ASV Wunsiedel

Bezirksliga Oberfranken/O. - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 28.06.2015 um 00:00 Uhr

Meister Frauen ASV Wunsiedel: ASV-Frauenpower bringt sofortigen Wiederaufstieg

Lange Zeit sah es so aus, als sei der Durchmarsch der Oberpreuschwitzer Mannschaft nicht zu verhindern. Doch nach der Pleite zur Rückrunde präsentierten sich die Wunsiedlerinnen mit einem ganz anderen Gesicht und mit jedem Sieg wuchs das Selbstvertrauen. Selbst der gefürchtete Rivale war dann kein Stolperstein mehr, wurde zuhause klar bezwungen und anschließend das Meisterschaftstor fröhlich durchschritten.

Von Hans-Jürgen Wunder

ASV Wunsiedel

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Im Winter 2013/14 war für den langjährigen Wunsiedler Frauentrainer Jürgen "Chocco" Warzecha das Maß voll. Nachdem seine Schützlinge nicht mit der mannschaftlichen Geschlossenheit agierten, die er gefordert und erwartet hatte, legte er sein Amt schnurstracks nieder. Auch Nachfolger Jürgen Klughardt konnte den Abstieg aus der Bezirksoberliga nicht verhindern und zog sich anschließend zurück. Die weitere Besetzung des Traineramtes erwies sich dann als äußerst schwierig. "Unser Vorsitzender, Heiner Thomys, hat mich angesprochen, ob ich die Frauen nicht wieder übernehmen möchte, nachdem sie keinen anderen Trainer gefunden haben. Ich habe damals eingewilligt, noch einmal für ein Jahr einzuspringen." berichtet Jürgen Warzecha vom Rücktritt vom Rücktritt. Ein Glücksfall für die ASV-Frauen, wie sich erweisen sollte.

Dürfte die Rückkehr zur Frauenmannschaft nicht bereut haben: Jürgen Warzecha.

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Bescheidene Ziele

Bereits in der Bezirksoberliga hatten die ASV-Frauen begonnen, die Truppe neu auszurichten. Mit Katharina Hasenöder, Nicole Purucker und Isabelle Kusche aus Walderhof kamen Mädels dazu, die bisher nur auf Freizeitbasis Kontakt mit dem runden Leder hatten. Um den schmalen Kader weiter aufzustocken, wurde zudem Juniorinnenspielerin "Gretel" Annalena Grimm frei gemacht. Bei dieser Konstellation konnte man keine Wunderdinge erwarten und das Wort "Wiederaufstieg" wurde zunächst nicht in den Mund genommen. Das sollte sich bewähren. Mit dem Auftaktremis gegen Waischenfeld merkte man schnell, dass es auch in der neuen Spielklasse nicht einfach werden würde. Richtig frustriend war dann das Kräftemessen mit dem Aufsteiger ASV Oberpreuschwitz, der keinen Hehl daraus machte, dass er die Liga nur als Zwischenstation benutzen wollte. Bei der 6:1-Niederlage war die Partie praktisch schon zur Halbzeit entschieden, als bereits vier Eier im Nest lagen. Doch die Kickerinnen ließen sich davon nicht den Spaß am Fußball verderben und nach dem Zittersieg gegen Döbra ballerte man die restlichen Gegner in der Vorrunde förmlich weg.

In der Truppe nicht ersetzbar: Wirbelwind und Goalgetterin Katharina "Kathl" Wippenbeck (am Ball).

anpfiff.info

Kalte Dusche nach der Winterpause

Als Hallenunterhaltung und eisige Vorbereitung beendet waren, musste die Warzecha-Elf gleich bei den spielstarken Marktleuthenerinnen antreten und erlebten dort gleich ihr Waterloo. Ohne die urlaubende Stoßstürmerin Katharina Wippenbeck enttäuschten die ehemaligen Bezirksoberliga-Kickerinnen auf der ganzen Linie und kamen mit 4:0 unter die Räder. Doch eine Woche später gelang gegen Waischenfeld gleich die Wiedergutmachung und bevor das vorentscheidende Meisterschaftsspiel gegen Oberpreuschwitz über die Bühne ging, verpatzte die Truppe um Arbeitsbiene und Scharfschützin Melanie Siart gleich mal die Generalprobe. In Motschenbach musste man sich nach einem verschossenen Foulelfmeter mit dem 1:1-Unentschieden zufrieden geben und blickte nun etwas verunsichert auf das Gipfeltreffen. Doch mögliche Skepsis war unbegründet. Zum Spitzenspiel boten die Warzecha-Schützlinge eine Spitzenleistung, konterten den Gegner aus und überrollten die ambitionierten Bayreutherinnen mit 3:0.

Trainerfrau Andrea Warzecha (re.) räumte gegen Marktleuthen ab, was ihr in den Weg kam.

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Abgezockt zum Titel

Dass die Wunsiedlerinnen die "Big Points" vergolden wollten, war gleich in den nachfolgenden Partien zu spüren. Ob Döbra, Untersteinach, Oberkotzau oder Froschbachtal - die ASV-Frauen machten es nicht mehr spannend und hatten deshalb gegen Markleuthen die Chance, die Meisterschaft vorzeitig zu entscheiden. Am letzten Spieltag stand nur noch das Treffen mit dem punktlosen Schlusslicht aus Selb an. Zudem war ja noch eine Revache für die Packung zu Rückrundenbeginn fällig. Das Unterfangen sollte gelingen. Mit einer glänzend aufgelegten Katharina Wippenbeck lag an schon mit 2:0 in Front, bevor die Gäste überhaupt gefährlich vor dem Kasten von Jenny Tanner aufgekreuzen konnten. Am Ende sollte das Spiel genau mit dem Ergebnis wie das Hinspiel enden, nur dass Wunsiedel dieses Mal die Oberhand behielt und den Titel vorzeitig in der Tasche hatte - die Selberinnen traten zum Saisonfinale nicht mehr an.