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ASV Herpersdorf

Kreisklasse 3 Erlangen-Pegnitzgrund - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 22.06.2023 um 06:00 Uhr

Meisterportrait - ASV Herpersdorf: Mit beeindruckender Siegesserie zum Titel

Als Aufsteiger nicht unbedingt auf jedem Zettel der Favoriten, doch Kenner im Kreis wussten, dass dem ASV Herpersdorf einiges zuzutrauen ist. Eine Schwächephase nach starkem Beginn zum Winter ließ kurz Zweifel aufkommen, ob der ASV für die Spitzengruppe gemacht ist. Doch was im Jahr 2023 geboten wurde, war aller Ehren wert und führte zum Meistertitel der Kreisklasse 3.

Von Manuel Trenz

ASV Herpersdorf, Erlangen-Pegnitzgrund

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

92 Tore in 25 Spielen, da sollte der Gedanke aufkommen, dass es dann eigentlich egal sein müsste, wie viel Gegentore hinten fallen. Eine Schwächephase inmitten der Saison zeigte aber deutlich auf, dass dies nicht der Fall ist. Als Favorit ging der ASV keineswegs in die Saison, auch Meistertrainer Darius Bodjrenou rechnete nicht damit: "Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, wollten die Saison aufgrund einiger Jugendspieler und der jungen Mannschaft als Stabilisierung in der Kreisklasse aufnehmen. Das war das Ziel, aber die ersten Spiele liefen dann einfach sehr gut und es wurde angefangen zu träumen", erinnert sich Bodjrenou an die Anfänge der Saison.

Schon in der Vorbereitung wurde auch gegen Kreisligisten getestet und die Mannen von Bodjrenou haben die Erfahrung gemacht, dass es nichts bringt, sich hinten reinzustellen: "Alles nur auf lange Bälle und hinterherrennen auszulegen, bringt nichts. Wir wollten unseren Fußball fortsetzen und weiter mit Ballbesitz und etwas Risiko spielen", gab er die Marschroute vor. Wer die erste Halbzeit beim Topspiel und Meisterstück gegen Pottenstein kurz vor Saisonende gesehen hat, wurde Zeuge, dass der Plan von Bodjrenou aufging. Es stand eine sehr reife Leistung zu Buche, mit einem sauberen und strukturierten Aufbauspiel und ansehnlichem Passspiel, auch in die Tiefe und so viel zitierten gefährlichen Zonen.

Trainer Darius Bodjrenou herzte seine Spieler nach dem Meistertitel.

anpfiff.info

Sand im Motor nach starkem Start

Allerdings war der starke Auftakt nicht nur Segen, sondern auch ein wenig Fluch: "Wir dachten irgendwann, es geht von alleine und jeder kann selbst die Spiele entscheiden. Es wurden immer mehr Unkonzentriertheiten, die dann zu vielen Gegentore führten. Danach wurden wir immer etwas hektisch und haben versucht, mit vielen Einzelaktionen und Kopf durch die Wand die Spiele zu drehen", analysiert der Coach die Probleme. Die eigenen Fehler wurden eiskalt bestraft und die Winterpause unterbrach dann den Negativtrend. Gerade diese nutzten die Herpersdorfer zur Analyse und auch Bodjrenou gestand eigene Fehler ein: "Ich bin dann vorangegangen und wir hatten eine Sitzung, in der wir viel gesprochen hatten und ich auch meine eigenen Fehler eingestand." Daraus entwickelte sich dann eine Dynamik, in der sich jeder an die eigene Nase packte und so war sich das Team einig, die eigenen Träume wieder aufzunehmen, um den zweiten Aufstieg in Folge zu packen.

Beeindruckende Siegesserie zum Meistertitel

In den Reihen der Herpersdorfer befinden sich mit Tobias Fleischer und gerade Marco Niedermayer zwei Spieler, die den Unterschied machen können und gemeinsam über 50 Tore und 30 Assists erzielten. "Wir haben eine überragende Rückrunde gespielt, auch wenn etwas Spielglück auch dabei war", so Bodjrenou über den Lauf von neun Siegen in Serie, die dann beim Heimspiel gegen Eschenau die Meisterschaft perfekt machten. Taktisch feilte der sehr akribisch arbeitende Trainer im Winter auch einer Umstellung, die dem Schlüsselspieler Marco Niedermayer zu noch mehr Freiheiten und Räumen verhalf. "Er ist ein überragender Spieler, der Spiele entscheiden kann und Bälle spielt, die kein anderer spielt. Auch wenn er manchmal etwas zu kompliziert spielt oder den Ball zu lange hält, gewähre ich ihm diese Freiheiten bei seinen Qualitäten", so Bodjrenou über seinen Spielmacher, der auch viel defensiv ackerte.

Die Freude kannte keine Grenzen.

anpfiff.info

Qualitativ hochwertige Mannschaft

Auffällig ist bei den Herpersdorfern, dass qualitativ kein Spieler abfällt und als Schwachstelle auserkoren werden kann. Selbst als Innenverteidiger Sven Hönninger ausfiel, sprangen andere in die Bresche. "Mit Nik Schmolzi und Jonas Dellweg hatten wir in der Hinrunde beispielsweise auch eins der, wenn nicht das Beste Außenverteidiger-Duo", so Bodjrenou stolz, der die Qualitäten seiner Spieler immer wieder betont. Alles in allem schafften die Herpersdorfer erstmals zwei Aufstiege in Folge und gehen nun in der Kreisliga an den Start, wenn auch ohne Bodjrenou, der sich ein Jahr Auszeit gönnt: "Wir haben es uns so nicht erhofft und nicht gedacht, aber umso schöner ist es und ich kann beruhigt in meine Pause gehen. Es war eine großartige Saison und auch wenn viele sagen, das war super von dir als Trainer. Doch so ehrlich muss ich schon sein, ich hatte großes Glück mit dieser Mannschaft und konnte mich glücklich schätzen, diese trainieren zu dürfen", ist er voller Stolz und Lob für seine Truppe.