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SV Memmelsdorf

Landesliga Nord - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 14.06.2009 um 00:00 Uhr

Landesliga Nord: Norbert Schlegel: Meine Meister

Mit einer tollen Serie von 24 Spielen ohne Niederlage gelang dem SV Memmelsdorf die Sensation. Die Mannschaft von Norbert Schlegel schaffte erstmals den Meistertitel in der Landesliga Nord und spielt ab der kommenden Saison in der Bayernliga. Eine tolle Leistung und ein verdienter Erfolg. Schließlich stellte man sowohl die beste Offensive als auch die beste Defensive. Exklusiv für anpfiff stellt Aufstiegscoach Norbert Schlegel seine Meister vor. Der frühere Bundesliga-Profi über…

Von Marco Heumann

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

…Manni Distler (30 Spiele, kein Tor): „Manni ist nicht nur, was seine Größe angeht , ein Großer, sondern auch sonst. Wahnsinn, was er in dieser Saison geleistet hat. Obwohl er beruflich einen neuen Weg eingeschlagen hat und Zeit investieren musste, war er weiter einer der besten, wenn nicht gar der beste Keeper in der Landesliga. Fast hat man das Gefühl , Manni wird mit zunehmendem Alter immer stärker. Toll ist vor allem, welche unheimliche Ruhe er austrahlt. Das hilft unserer Abwehr.“

… Rainer Lindner (34 Spiele, sieben Tore): „Die Entscheidung, ihn nach dem Abgang von Ralf Brandt zum Kapitän zu machen, war goldrichtig. Er ist ein Vorbild ohne Wenn und Aber und hat mit der Binde am Arm noch mal einen Leistungsschub bekommen. Zeigt eine tolle Einstellung und verliert nie die Spannung. Immer zu 100 Prozent dabei. Einer, an dem sich die Mannschaft orientieren kann.“

… Claus Christmayr (32 Spiele, ein Tor): „Claus spielt Fußball nicht nur mit den Beinen, sondern auch viel mit dem Kopf und vor allem gerne und vor allem gerne beim SV Memmelsdorf. Das merkst du seinem Spiel auch an. Den kannst du mitten in der Nacht aufwecken und er würde 100 Prozent geben. Hat nach der Winterpause noch einmal einen Sprung gemacht, weil er endlich keine muskulären Probleme mehr hatte, die ihn im Herbst noch behindert haben.“

… Jens Horbelt (22 Spiele, kein Tor): „Hat nach seinem Wechsel aus Stegaurach kaum Anpassungsprobleme gehabt und hat sich sehr schnell durchgesetzt. Er hat gelernt, dass er als Innenverteidiger kein reiner Manndecker ist, das war ein großer Schritt für ihn. Schade, dass er dann ein paar Monate nach Berlin gegangen ist. Das hat ihn menschlich sicher weitergebracht, aber fußballerisch zurückgeworfen. Aber das werden wir schnell aufholen. Jens ist ja noch jung.“

… Marco Müller (21 Spiele, ein Tor): „Marco ist ein Phänomen. Eigentlich ist er ja ein passionierter Handballer und hat auch viel Erfolg auf diesem Gebiet. Ich hatte immer ein wenig die Befürchtung, dass der Aufwand, den er in beiden Sportarten betreibt, irgendwann zu viel wird und er körperlich abbaut. Aber das war nicht der Fall. Da hat er mich positiv enttäuscht. Marco hat immer 90 Minuten Gas gegeben und war ständig unterwegs. Mir hat er mal gesagt, er kann gar nicht anders, als immerzu laufen. Vielleicht ist das das Geheimnis.“

...Thomas Kotissek (32 Spiele, sieben Tore): „Sein Weggang tut uns sehr sehr weh. Er hat eine richtig gute Saison gespielt und ist durch seine Vielfalt nur schwer zu ersetzen. Den kannst du eigentlich auf jeder Position bringen. Bei uns hat er meist rechts defensiv gespielt. Kotti hat in diesem Jahr so richtig Spaß gehabt und sich im Team unheimlich wohl gefühlt. Das hat man auch in den Spielen gesehen. Obwohl er kaum trainiert hat, war er immer körperlich topfit. Das Team hat ihm vertraut und akzeptiert, dass er fast immer nur zu den Spielen da war.“

... Roland Kropf (33 Spiele, sechs Tore): „Auch Roland kam vor der Saison neu und hat gerade taktisch sehr viel dazugelernt. Hat als Sechser nicht nur verteidigen müssen, sondern sollte immer auch nach vorne Akzente setzen. Sein Zweikampfverhalten und vor allem sein Kopfballspiel sind riesig, auch wenn er mit dem Kopf nach der Winterpause ein wenig nachgelassen hat. Roland hat definitiv einen Schritt nach vorne gemacht. Ich bin zufrieden mit ihm, auch weil er sehr ehrgeizig ist. Als ich ihn mal draußen gelassen habe, war er richtig sauer. Eines würde ich mir aber wünschen, dass er ein bisschen offener und zugänglicher wird.“

...Bernd Schütz (33 Spiele, kein Tor): „Bernd lebt von der Kraft und ist unheimlich willensstark. Er hat in dieser Saison eindrucksvoll bewiesen, dass sich auch ältere Spieler noch steigern können. Ich hatte immer ein wenig Angst, ob er sein Pensum körperlich durchhält. Das war aber absolut unbegründet. Bernd hätte wohl noch mal 34 Spiele weitermachen können.“

... Marc Büttner (31 Spiele, zehn Tore): „Wo andere im Alter ein wenig langsamer werden, legt er noch einmal zu. Seine Schnelligkeit ist unglaublich und für uns ein wichtiger Erfolgsfaktor, weil die Gegner großen Respekt vor ihm haben und oft wissen, dass sie ihm nicht beikommen können. Er braucht das Vertrauen des Trainers, gibt dann aber auch viel zurück. Hat im Verlauf der Saison begriffen, wie wichtig er für das Team ist und hat sich auch deswegen in den letzten beiden Spielen durchgebissen, als er angeschlagen war, sich aber in den Dienst der Mannschaft gestellt hat und mitgeholfen , den Aufstieg perfekt zu machen.“

... Markus Stettner (32 Spiele, sechs Tore): „Charakterlich einer unserer reinsten Spieler. Einer, der nie meckern würde, sondern einfach weitermacht. Ein bisschen mein Sorgenkind, weil ich ihn kaum von Anfang an gebracht habe. Dennoch hat er nie aufgesteckt und ist am Ende auch belohnt worden. Im letzten Spiel habe ich ihn in die Startelf gestellt, weil ich der Überzeugung war, dass er uns helfen würde. Und genauso ist es dann ja auch gekommen.“

... Michael Massak (33 Spiele, fünf Tore): „Michael muss man manchmal ein wenig daran erinnern, was er kann und für was wir ihn brauchen. Er hat einen tollen linken Fuß, ein sehr gutes Auge und die Fähigkeit , den schnellen Pass zu spielen, genau das, was wir für unser Spiel brauchen. Er war als Zehner unsere wichtigste Schaltstation. Aber Michael hat in dieser Saison auch gelernt, dass ein guter Fußballer nicht nur nach vorne spielt, sondern auch nach hinten arbeiten muss. Ist viel gelaufen und hat gekämpft, wenn es einmal nicht so gelaufen ist.“

... Mario Meth (34 Spiele, 37 Tore): „Auch er hat mich positiv enttäuscht. 20 plus X Tore habe ich ihm zugetraut. Er hat sich erlaubt , gleich 37 zu machen. Ist vor der Saison zu uns gekommen, hat schnell Anschluss gefunden und hat sich sofort heimisch gefühlt, was sehr wichtig für sein Spiel ist. Er passt einfach nach Memmelsdorf. Mario verfügt mit links wie mit rechts über eine tolle Schusstechnik. Das macht ihn so unberechenbar. Hat auch begriffen, dass er mit seiner Torgefährlichkeit ganz vorne spielen muss, auch wenn er sich nicht immer als Mittelstürmer sieht, sondern dazu neigt , ein Zehner sein zu wollen. Mario hat trotz seiner 37 Tore nie den Star rausgekehrt. Er hat immer gewusst, dass die anderen wichtig für sein Spiel sind , und sich als toller Mannschaftsspieler bewiesen.“

... Mario Hermannsdörfer (acht Spiele, zwei Tore): „Kam nach langen Verletzungen erst im Frühjahr in den Kader zurück, was mich natürlich sehr gefreut hat. Jeder Trainer wäre dankbar, eine Alternative wie Mario in der Hinterhand zu haben. Er ist einer, den du jederzeit bringen kannst. Vor allem, wenn das Spiel sich ein wenig schleppt und schlummert. Er ist sofort voll da und weckt das Team auch mit seiner körperlichen Präsenz auf.“

... Tobias Haderlein (17 Spiele, kein Tor): „Hat vielleicht von allen Spielern im Kader den größten Sprung gemacht. Seine Entwicklung hat mich überrascht. Er hat erst viel gelernt, sich dann im Training gezeigt und sich irgendwann auch aufgedrängt, so dass man ihn als Trainer ohne Bedenken auch von Anfang an bringen konnte. Manchmal agiert Tobias noch ein wenig nervös. Wenn er das abstellt, kann er ein richtig guter Außenverteidiger werden.“

... Daniel Probst (24 Spiele, sechs Tore): „Daniel hat sich leider den Mittelfuß gebrochen und konnte in der entscheidenden Phase nicht mehr mithelfen. Auch er ist ein Typ, der das Vertrauen des Trainers braucht. Hat im Training fleißig an sich gearbeitet und sich aufgedrängt , bis seine Zeit kam. Daniel hat Qualitäten. Er ist pfeilschnell und kann auf der rechten und linken offensiven Außenbahn spielen , aber auch in der Mittelstürmerposition. Hat sich links durchgebissen, obwohl der rechte Fuß sein besserer ist. Für sein Alter, Daniel ist erst 23, ist er schon richtig gut.“

...Michael Pitzer (17 Spiele, kein Tor): „Michael kann den Sprung schaffen, wenn er es will. Er hat im Training immer wieder gute Leistungen gezeigt und auch seine Einsätze bekommen, auch von Anfang an. Aber er darf nicht zu schnell zufrieden sein, sondern muss sich neue Ziele stecken. Leider hat er nach der Winterpause ein wenig in seiner Leistung stagniert. Da muss mehr kommen. Das erwarte ich, weil ich weiß, dass er es kann, wenn er es sich nur vornimmt.“

... Matthias Kubiak (15 Spiele, ein Tor): „Der Aufstieg in die Bayernliga ist ein toller Abschied für seine Karriere. Hat aus beruflichen Gründen kaum noch trainiert und auch akzeptiert, dass ich nur noch gelegentlich auf ihn zurückgegriffen habe. Er hat erkannt, dass die Mannschaft inzwischen so gut ist, dass sie einen guten Spieler wie ihn schon gar nicht mehr braucht. Trotzdem hat er seine Einsätze bekommen, weil du ihn gerade in engen Spielen jederzeit bringen kannst. Mit seinem Torriecher ist er auch in nur zehn oder 15 Minuten für den entscheidenden Treffer gut.“

... Stefan Massak (zwei Spiele, kein Tor): „War manchmal ein richtig armer Hund. Musste sich beim Torschusstraining immer die Bälle um die Ohren schießen lassen, manchmal bis ihm schwindelig wurde. Hat sich vorbildlich in den Dienst der Mannschaft gestellt und war als Nummer zwei ein echter Glücksgriff. Kam aus der Reserve und hat sich bei uns super integriert. Seine immer positive Stimmung hat sich aufs Team übertragen. Stefan ist zudem ein echtes Organisationstalent. Schon allein deswegen hätte ich ihn in der neuen Saison gerne weiter dabei. Als dritten Keeper und als Unterstützung am Seitenrand.“

... Tobias Seifert (fünf Spiele, ein Tor): „Unser Küken. Wir haben ihn bewusst nach der Winterpause dazugeholt, um ihn langsam an die Landesliga heranzuführen. Tobias ist mit dem Ball am Fuß richtig schnell und sehr gut im Abschluss, ein echter Mittelstürmer. Wenn es uns gelingt , in Memmelsdorf auf Dauer solche Talente an die Erste ranzuführen, dann sind wir einen wichtigen Schritt weiter. Eines muss sich Tobias allerdings schleunigst abgewöhnen. Es geht nicht, dass er beim Torschusstraining gemütlich mit verschränkten Armen oder den Händen in der Hosentasche rumsteht.“