Meisterportrait SV Oberdürrbach: Unverhofft kommt oft - anpfiff.info
SV Oberdürrbach 
A-Klasse 6 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 27.06.2016 um 06:00 Uhr
Meisterportrait SV Oberdürrbach: Unverhofft kommt oft
Nach nur einem Jahr in der A-Klasse kehrt der SV Oberdürrbach wieder in die in Kreisklasse zurück. War die Elf von Marcel Bauer in der Vorsaison noch sang- und klanglos abgestiegen, feierten die Rotschwarzen in dieser Saison unerwartet die Meisterschaft. Besonders ein zunächst äußerst skeptisch betrachteter Schachzug spielte den Dürrbachern in die Karten, die nun eine Klasse höher wieder neu gemischt werden.
Von Alexander Rausch
Meister A-Klasse 6 Würzburg: SV Oberdürrbach.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Es mutete schon etwas grotesk an: Nur ein Jahr, nachdem der SV Oberdürrbach noch an der Tür zur Kreisliga geklopft hatte, aber in der Relegation letztlich deutlich gescheitert war, stieg der Club aus dem Würzburger Stadtteil in die zweitniedrigste Spielklasse ab. Weder unter Udo Ixmeier, der erst kurz vor den Entscheidungsspielen übernommen hatte und bereits im Winter wieder gehen musste, noch unter Marcel Bauer wollte es so recht laufen. Besonders zu Hause überzeugten die Dürrbacher nur selten und holten in der kompletten Saison nur sieben Punkte auf heimischem Geläuf. Trotz der miserablen Bilanz – am Ende betrug der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz satte 13 Zähler – hielte der Absteiger an Trainerneuling Marcel Bauer fest und setzte unter ihm den eingeleiteten Umbruch fort, vornehmlich auf einheimische Kicker zu setzen.

Rückkehr einheimischer Kicker


Waren in der Abstiegssaison bereits die Bauer-Brüder Marcel und Silvio sowie Marcel Grimm, Simon Lachner oder Julian Ihls nach Oberdürrbach zurückgekehrt, schlossen sich im Sommer neben einigen Jugendspielern auch Marcel Ixmeier und Jan Sauer den Rotschwarzen an. Doch trotz des gut besetzten Kaders – der Großteil der Akteure hatte bereits höherklassig Erfahrungen gesammelt -, war der direkte Wiederaufstieg keineswegs das primäre Ziel. Die junge Mannschaft sollte Zeit bekommen, zusammenzuwachsen und sie sollte wieder das Aushängeschild des Vereins werden, das für positive Schlagzeilen sorgt. Denn in den Vorjahren waren diese aufgrund diverser Querelen in der Führung meist eher negativ geprägt.

Führte den SV Oberdürrbach wieder zurück in die Kreisklasse: SV-Spielertrainer Marcel Bauer.
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Plötzlich mainaufwärts - mit Kalkül

Aber nicht nur personell war einiges neu im Würzburger Stadtteil, auch die Ligeneinteilung überraschte einige. Denn die Oberdürrbacher wurden nicht in die A-Klasse 1 sortiert zum Großteil der Würzburger Teams, sondern in die A-Klasse 6, in der vornehmlich Mannschaften beheimatet waren, die mainaufwärts zu Hause waren. Zwar gab es auch hierüber unterschiedliche Meinungen, letztlich war es jedoch eingeschickter Schachzug. Denn damit umgingen die Rotschwarzen die starke Konkurrenz aus der Würzburger Stadtnähe wie dem FC Winterhausen oder DJK Würzburg. Allerdings war auch die Karlstadter Gruppe mit mehreren ambitionierten Teams gespickt. Neben Absteiger Duttenbrunn meldeten auch der FV Maintal und die SpVgg Leinach berechtigte Ambitionen auf den Aufstieg an, während die Rotschwarzen sich erst einmal akklimatisieren wollten.

Doch dieser Prozess sollte ein sehr kurzer werden. Trotz des knappen Auftaktsieges gegen Karlburg 3 erledigte die Bauer-Elf die kommenden Pflichtaufgaben mit großer Souveränität und bestach als Einheit, die versuchte, gegen tief stehende Gegner spielerische Lösungen zu finden. Satte 21 Tore waren gegen die Nachbarn aus Veitshöchheim, Thüngersheim und Thüngen die Konsequenz. Zwar folgte im fünften Spiel mit Duttenbrunn der erste Prüfstein, doch auch diesen bearbeitete der Absteiger gekonnt. Denn als Dämpfer wollten die Rotschwarzen den ersten Punktverlust der noch jungen Spielzeit nicht verstanden wissen. „In der Vorsaison hätten wir solche Spiele noch verloren wie beispielsweise das Duell in Kürnach zeigt“, merkte auch SV-Coach Marcel Bauer den Stimmungswandel im Team, welcher drei Wochen später gegen Leinach erneut deutlich wurde, als er Siegtreffer erst in der Schlussphase fiel.

Vorzeitige Meisterschaft


Die Rotschwarzen marschierten souverän durch die Spiele, gestalteten die Spitzenspiele gegen Retzbach 2 und den FV Maintal siegreich und gingen aus der Pole Position in die zweite Saisonhälfte. Den deutlichen Erfolgen zum Auftakt folgte der richtungsweisende Sieg gegen Duttenbrunn, der zum wiederholten Male die spielerische Überlegenheit der Bauer-Elf aufzeigte. Der Absteiger schien unaufhaltsam, kassierte aber ausgerechnet im Derby gegen Güntersleben eine unnötige wie unerwartete Niederlage. Es sollte der einzige Makel auf der Meisterweste bleiben, die der Stadtteilclub in Veitshöchheim vorzeitig überzog. Mit einem nie gefährdeten 4:0-Erfolg gegen die SV-Reserve feierten die Dürrbacher den Titel bereits drei Wochen vor Rundenende und kehrten unerwartet deutlich in die Kreisklasse zurück. „Ich bin hochzufrieden, besonders weil wir zwei Spieltage vor Schluss nun Meister sind und augenscheinlich alles richtig gemacht haben“, zeigt sich Bauer auf die Leistung seiner Mannschaft, die den Aufstieg hernach natürlich gebührend feierte und eine überragende Saison mit dem Remis gegen Verfolger Maintal und einem deutlichen 7:2 gegen Retzbach abschloss, extrem stolz.

Julian Ihls hatte am Aufstieg großen Anteil: Der ehemalige Heidingsfelder erzielte 18 Treffer und legte zudem zwölf weitere auf. So war der unangefochtene Scorerkönig der Liga.
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Rückkehr in die Kreisklasse

Der Grundstein für weitere erfolgreiche Jahre im Würzburger Stadtteil ist gelegt. Zwar ist die Würzburger Kreisklasse ein anderes Kaliber, aber für die Oberdürrbacher kein unbekanntes Terrain, so dass die Bauer-Elf gerüstet in diese zurückkehrt. Mit den gezeigten Leistungen ist den Rotschwarzen auch eine Liga höher einiges zuzutrauen, selbst wenn natürlich der Klassenerhalt erst einmal oberste Priorität hat. Die Mannschaft bleibt weitestgehend zusammen. Bisher verabschiedete sich lediglich Philip Löw nach seinem halbjährigen Intermezzo wieder nach Rimpar. Somit scheint es angerichtet, wenn die Rotschwarzen hungrig bleiben.

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Serien

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Die meisten Siege in Folge
20.09.2015 - 26.03.2016
11 Sp
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Zuhause ungeschlagen
seit 16.08.2015
11 Sp
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Auswärts ungeschlagen
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