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FC Thüngen

Kreisklasse 3 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 22.06.2023 um 08:00 Uhr

Meisterportrait FC Thüngen: Durchmarsch in die Kreisliga

Vor zwei Jahren kickte der FC Thüngen um Spielertrainer Frederic Brendel noch in der A-Klasse. Trotz der starken Konkurrenz um die Bayernliga-Reserve des Würzburger FV gelang über die Relegation der Aufstieg in die Kreisklasse. Und diese Saison kam es sogar noch besser: Thüngen nahm den positiven Schwung mit in die neue Spielzeit und schaffte als souveräner Meister gar den Durchmarsch in die Kreisliga.

Von Max Scholz

Meisterjubel FC Thüngen

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Lange Jahre dümpelte der FC Thüngen im Mittelfeld der A-Klasse herum, sozusagen im Niemandsland des Amateurfußballs. Mehr als ein sechster Tabellenplatz sprang nie heraus. Erst mit der Verpflichtung von Spielertrainer Frederic Brendel vom FC Leinach zur Saison 18/19 wehte wieder ein frischer Wind in Thüngen. Brendel, der von Anfang an große Ziele hatte, führte die Grün-Weißen prompt auf den dritten Tabellenplatz, verpasste den Relegationsrang nur knapp.

Nach einem kleinen, verletzungsbedingten Ausrutscher während der abgebrochenen Corona-Saison 19/21, die nach Quotienten-Regelung nur auf Platz Acht beendet wurde, blies der FC dafür in der folgenden Saison umso mehr zum Angriff, landete am Ende auf Platz Zwei und stieg nach einem 2:0-Sieg im Relegationsspiel gegen den TSV Güntersleben in die Kreisklasse auf.

Schwung nach Relegation mitgenommen

"Die Stimmung nach dem Sieg in der Relegation war natürlich sehr positiv, es war einfach eine Erleichterung nach den Jahren zuvor, in denen wir es uns teilweise selbst immer verspielten. Auch das Drumherum passte einfach, die Identifikation der Fans mit dem Verein ist Wahnsinn. Bei den Heimspielen hatten wir im Durchschnitt immer mindestens 100 Zuschauer, selbst bei den Auswärtsfahrten sind immer mindestens dreißig Anhänger dabei", schwärmt der 31-jährige Übungsleiter.

Und diesen Schwung nahmen die Grün-Weißen auch mit in die aktuelle Spielzeit und überzeugten auch in der höheren Kreisklasse. "Egal ob Spieler, Fans oder Mitarbeiter im Verein, jeder war topmotiviert. Das macht sich zwangsläufig irgendwann bemerkbar. Der Erfolg kommt zwar nicht von heute auf morgen, aber das ist ein Prozess und diesen sind wir durchlaufen", meint ein zufriedener Frederic Brendel.

Frederic Brendel schaffte mit Thüngen den Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga.

anpfiff.info

Goldener Herbst

Bis auf drei kleinere Dellen spielte der FC auch in der Kreisklasse eine mehr als gute Vorrunde und knüpfte nahtlos an die positiven Ergebnisse der A-Klasse an. So war die Brendel-Elf sogar prompt auch gegen gestandene Kreisklasse-Teams wie den SV Sendelbach-Steinbach oder den FC Wiesenfeld-Halsbach erfolgreich. Besonders die starke Serie in den kalten Monaten - als Thüngen von Ende September bis zum letzten Match vor der Winterpause Anfang November aus acht Spielen lediglich zwei mal Remis spielte, aber sechs mal gewann - katapultierte die Thüngener auf Platz Eins der Tabelle.

"Die Niederlage am dritten Spieltag in Frammersbach kam genau zum rechten Zeitpunkt, so wurden wir als Aufsteiger nochmal geerdet. Anders dagegen sah es in Burgsinn aus (2:3-Niederlage). Das hätten wir definitiv nicht verlieren müssen, haben sogar beim Stand von 1:0 für uns noch einen Elfmeter verschossen. Ansonsten wäre da schon in den ersten 15 Minuten der Deckel 'drauf gewesen, aber so ist es uns irgendwie noch aus der Hand geglitten", trauert Brendel den verlorenen Punkten der ansonsten sehr guten Vorrunde nach.

Felix Karle war einer der Stützen des Teams.

anpfiff.info

Nur eine Niederlage in der Rückrunde

Trotz eines ärgerlichen 2:2 zum Rückrundenauftakt im Heimspiel gegen Rieneck, bei dem mit Simon Müller und Heiko Steinkampf noch zwei Leistungsträger im Urlaub weilten, krönte der Aufsteiger die Saison mit dem Meistertitel. Und das obwohl nur wenig später eine deutliche 0:4-Klatsche ausgerechnet beim ärgsten Verfolger Aura folgte. Es sollte aber die einzige Niederlage der Rückserie und noch dazu ohne Folgen bleiben. Denn die nächsten fünf Partien gestaltete die Brendel-Elf allesamt erfolgreich, in Heßdorf wurde schließlich gefeiert - mit einem 3:1-Sieg stand bereits zwei Spieltage vor Rundenende der Meistertitel und damit der Durchmarsch in die Kreisliga fest.

"Es war fast schon schwierig, diese Euphorie irgendwie zu bremsen. Nach dem Meistertitel wollten wir Im Heimspiel gegen Wiesenfeld nochmal alles raushauen und den Fans auch etwas zurückgeben. Das ist uns auch gelungen und es hätte sogar noch deutlich höher ausgehen können (5:0). Am letzten Spieltag sind wir dann mit dem Bus nach Wombach gefahren, da wurde schon auf der Hinfahrt gefeiert und getrunken. Es war uns nur wichtig, nicht zu verlieren", so der Spielertrainer.

Heiko Steinkampf erzielte mit neun Treffern die zweitmeisten Tore seines Teams.

anpfiff.info

Freude auf Herausforderung Kreisliga

Als Hauptgrund für das gute Abschneiden nennt Frederic Brendel, dass er mit seinem FC Thüngen nahezu verletzungsfrei über die Runde gekommen ist. "Man sieht, was als Aufsteiger möglich ist, wenn alle an die vorgegebene Philosophie glauben", so Brendel.
Falls Thüngen auch in der Kreisliga von größeren Verletzungen verschont bleibt, ist er auch hier zuversichtlich, dass sein Team auch in dieser besteht. Trotzdem hat Brendel Respekt vor den neuen Aufgaben: "Das ist natürlich eine ganz andere Hausnummer - stärkere Gegner, mehr Spiele, höhere Intensität. Und für 90% meiner Mannschaft ist es die höchste Liga, die sie je gespielt haben", blickt ein optimistischer Übungsleiter in die neue Saison.