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ATG Tröstau

Kreisliga Ost - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 02.06.2021 um 06:00 Uhr

Meister ATG Tröstau: Einfach durch die Kreisliga marschiert

Vor der Saison betrat die Elf des Trainerdreigestirns Matthias Sticht, Harald Ponader und Steven Minnich nach dem Aufstieg zunächst Neuland. Aber große Eingewöhnungsprobleme hatten die Tröstauerinnen nicht. Im Gegenteil: Nach einem Traumstart steckte die junge, talentierte Truppe auch zwei Rückschläge weg und darf sich jetzt auf die Bezirksliga freuen.

Von Hans-Jürgen Wunder

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

"Wir wollten von Beginn an eine gute Rolle spielen. Dass wir natürlich gleich Meister werden, damit konnte man nicht rechnen", freut sich Matthias Sticht, der sich nicht nur um die Frauen, sondern auch um drei weibliche Nachwuchsmannschaften kümmert. Die gute Jugendarbeit ist auch ein Grund für den überraschenden Erfolg, der auf den zweiten Blick dann doch nicht so unvermutet kam. Schließlich hatten die Neuzugänge Rebecca Reisinger und Anna Seibold in Wunsiedel schon Bezirksoberliga gespielt und Melanie Siart in Neusorg Landesligaluft geschnuppert, bevor sie durch Verletzungen zurückgeworfen wurden. Wichtig war auch die neue Torhüterin Lea Schaden aus Moschendorf und Gizella Petrovics Lajosne, eine ehemalige ungarische Futsal-Nationalspielerin. "Außerdem spielen unsere U17-Mädels ja Bezirksoberliga, so dass uns vor der Serie nicht bange sein musste", so der Tröstauer.

Die Tröstauerinnen sind inzwischen das Feiern gewohnt.

anpfiff.info

Schock nach Kantersiegen

Der Start in die Runde hätte für die Tröstauerinnen nicht besser laufen können, als sie nach den ersten beiden Partien sechs Zähler auf ihrem Konto hatten und ein Torverhältnis von 16:0 aufwiesen. Allerdings zahlte der Aufsteiger danach bei der 1:6-Pleite in Hochstadt kräftig Lehrgeld. "Das war auch - das muss ich leider so sagen - der recht einseitigen Schiedsrichterleistung geschuldet. Ich pfeife ja selbst, aber was da veranstaltet wurde, ging nicht auf die berühmte Kuhhaut", zürnt Sticht noch etwas. Freilich hinterließ das Negativerlebnis keine Spuren. Beim härtesten Rivalen, dem Universitätsclub Bayreuth, glänzten die ATG-Frauen und setzten sich deutlich mit 6:2 durch. "Wir haben eine Handballerin gegen die starke Uni-Stürmerin Laila Auerochs spielen lassen und die hat dann wenig Land gesehen", grinst der 33-Jährige. Damit war seine Mannschaft wieder in der Erfolgsspur. Freilich musste sich sein Team bei der SG Mistelgau/Kirchahorn etwas überraschend mit einem 1:1-Remis zufrieden geben. "Da hat unsere U17 parallel gespielt, so dass ich selbst nicht mit dabei sein konnte. Aber ich habe mir sagen lassen, dass es dort etwas kurios zugegangen ist."

Eine der Leistungsträgerinnen: Julia Seifert.

anpfiff.info

Hohe Motivation

Von der Corona-Krise ließ sich der Spitzenreiter nicht beeindrucken. "Die Mädels waren richtig heiß, als wir wieder auf den Platz durften", berichtet der zentrale Mittelfeldmann. Freilich agierten die Gegner nun etwas defensiver und luden nicht mehr zum Tore schießen ein. "Trotzdem müssen wir in Engelmannsreuth zur Pause eigentlich klarer vorne liegen. Und im Froschbachtal haben wir uns etwas vor den zahlreichen Zuschauern beeindrucken lassen, die geblieben sind, nachdem das Herrenspiel ausgefallen ist." Am Ende holten die Tröstauerinnen nach dem ersten Lockdown trotzdem alle neun möglichen Punkte und profitierten dabei auch von der guten, körperlichen Verfassung der jungen Truppe. "Die Mädels hatten sich alle fit gehalten und das war sehr wichtig." Mit dem Saisonabbruch ist nun der zweite Titel in Folge perfekt. Dabei war im letzten Herbst aus dem Trainertrio ein Duo geworden. "Steven Minnich hatte aus privaten Gründen eine Pause eingelegt. Aber wir hoffen, dass er in der neuen Saison wieder dazustößt", äußert sich Sticht zuversichtlich.

Erfahrung und jugendliche Unbekümmertheit: Melanie Siart (li.) und Emilia Fuchs in Aktion.

anpfiff.info

Gute Perspektive

"Natürlich werden unsere Mädchen von höherklassigen Vereinen angebaggert. Aber wir sind zuversichtlich, dass sie bleiben. Viele haben ja sogar die rotschwarze DNA in sich", sagt der umtriebige Trainer und Funktionär. Mit vier weiteren Talenten aus der eigenen Jugend glaubt er, dass seine Elf auch den künftigen Gegnern Paroli bieten kann. "Wir haben in den Testspielen gegen die Bezirksligisten teilweise besser ausgesehen als gegen die Kreisligisten", schmunzelt er und schließt nicht aus, dass seine Mannschaft weiter Vereinsgeschichte schreiben könnte. Denn alle Kickerinnen ziehen fest an einem Strang. "Was bei uns außergewöhnlich ist, ist der wahnsinnige Zusammenhalt - egal, welchen Alters die Spielerinnen sind", sagt Matthias Sticht, der sich gleichzeitig bei seinem Mitstreiter Harald Ponader bedankt.