Meisterportrait BSC Erlangen: Der große Coup im Jubiläumsjahr - anpfiff.info
BSC Erlangen 
A-Klasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 25.06.2019 um 06:00 Uhr
Meisterportrait BSC Erlangen: Der große Coup im Jubiläumsjahr
Vor der Saison und auch nach den ersten Spieltagen hatten wohl die Wenigsten den BSC Erlangen auf der Rechnung, denn auf dem Papier schienen diverse Konkurrenten stärker besetzt zu sein. Doch im Rennen um die Meisterschaft der A-Klasse 2 ergatterten die Büchenbacher in der Rückrunde den Spitzenplatz und gaben diesen bis zum letzten Spieltag nicht mehr her - wenngleich sich die Meisterfeier ein wenig hinauszögerte.
Von Alexander Zmenda
Aufstiegsfoto BSC Erlangen.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Noch bevor sich die Saison 2018/19 in ihren Startblöcken befand hatte der BSC schon eine gute Nachricht zu vermelden: Udo Prell, ehemaliger Kicker zu Büchenbacher Landesliga-Zeiten und mittlerweile renommierter Coach im Spielkreis übernahm den Trainerposten beim Erlanger Traditionsverein, der in der Vorsaison lediglich Platz Neun in der A-Klasse 1 belegt hatte. Doch die Heimkehr des Ex-Spielers sollte zunächst nicht so verlaufen wie erwünscht, im ersten Saisonspiel gab es eine 0:1-Niederlage gegen den Türkischen SV Erlangen. "Natürlich wünscht man sich im ersten Spiel einen Sieg, aber schon damals habe ich trotz der Niederlage gesehen, was mit der Mannschaft möglich ist", erzählt Prell rückblickend. Aufgrund einer womöglich etwas härteren Vorbereitung als die Jahre zuvor sowie wegen Veränderungen im Spielsystem war sich der 43-Jährige darüber im Klaren, dass es seine Zeit brauchen würde, ehe die Arbeit auch Früchte tragen würde. Und so wertete der Trainer auch das 2:4 gegen den SV Tennenlohe 2 am dritten Spieltag nicht als großen Rückschlag. "Das war ein 50:50-Spiel, das kannst du gewinnen aber eben auch verlieren. Die Arbeit unter einem neuen Trainer und die Systemumstellung - das sind Sachen die einfach dauern. Man kann nicht innerhalb von einem oder zwei Monaten eine neue Philosophie einbauen", sagt Prell.

Udo Prell (Mitte) führte den BSC Erlangen trotz leichter Startschwierigkeiten zum Meistertitel und somit in die Kreisklasse.
anpfiff.info

Von den anderen unterschätzt?

Nach dem sechsten Spieltag hatte der Sportclub drei Siege aber eben auch schon drei Niederlagen auf dem Konto, gegen die hochgehandelten Siemensianer setzte es in der Schlussminute das 1:2. Durch diese Ausgangssituation rechnete nicht mehr jeder mit einer Rückkehr des BSC in die Spitzengruppe, sodass das Team von Udo Prell ein wenig unter dem Radar flog. "Generell glaube ich nicht, dass der BSC Favorit auf den Aufstieg war, da gab es eher andere Teams. Der Türkische SV hat sich da selber ein bisschen in die Position gebracht, Siemens aufgrund ihres Kaders und Tennenlohe weil sie Absteiger waren und eine starke Erste Mannschaft im Rücken hatten", findet der Übungsleiter. Ein wenig außerhalb des Blickfeldes sammelte die Truppe von der Schallershofer Straße dann aber in den restlichen neun Spielen acht Siege bei einem Unentschieden und stellte somit den Kontakt an die Spitze wieder her. Zwar waren unter den Gegnern gewiss auch einige Teams aus der unteren Tabellenhälfte, doch der BSC wusste einfach auch spielerisch zu überzeugen. "Jeder weiß, dass Siege unglaubliches Selbstvertrauen geben, davon haben die Jungs in der Phase viel getankt. Dadurch kamen wir in einen Flow rein, auch weil wir gesehen haben, was möglich ist. Wir wollten bis zur Winterpause auf Tuchfühlung bleiben - das haben wir geschafft." Selbst eine fast einmonatige Pause zwischen Oktober und November konnte den Traditionsverein zu der Zeit nicht ausbremsen.

Yassine Chaouch (rechts) hatte den BSC gegen Siemens zunächst in Führung gebracht. Doch in der Nachspielzeit mussten die Büchenbacher noch das 1:2 hinnehmen.
anpfiff.info

Misslungener Start ins Jubiläumsjahr

Der Büchenbacher Sportclub feiert im Jahr 2019 das 100-jährige Bestehen und hätte sich sicherlich einen schöneren Start gewünscht als die 0:1-Niederlage gegen den SV Tennenlohe - doch laut Prell habe sich der missglückte Auftakt bereits in den Wochen zuvor angedeutet. "Die Winter-Vorbereitung war nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Da gab es einige Absagen, Spieler kamen seltener und die Trainingsbedingungen waren nicht ideal. Da war ich schon ziemlich misstrauisch, ob wir an der Spitzengruppe dranbleiben können." Doch die vierte Saisonniederlage sollte zum Weckruf für die gesamte Truppe werden: Die restlichen zehn Spiele entschied der BSC allesamt für sich! Als Schlüsselspiel erwies sich die zweite Begegnung gegen die Siemensianer: Verlor der BSC noch in der Hinrunde in der Nachspielzeit, so war es nun an Prells Mannschaft sich durch einen Treffer von Youngster Mike Weiß den Dreier in allerletzter Sekunde zu sichern - ein Tor mit Folgen. "Das war sicherlich der Knackpunkt. Da haben wir endlich einen großen, einen direkten Konkurrenten geschlagen. Das hat der ganzen Mannschaft nochmal einen richtigen Schub gegeben", so Prell. 

Der 19-Jährige Mike Weiß (links) entschied das Match gegen Siemens mit einem Last-Minute-Treffer und sorgte damit dafür, dass das Momentum ab sofort auf Seiten des BSC war.
anpfiff.info

Das lange Warten auf den Titel

Durch die zahlreichen Rückrunden-Siege hatten die Büchenbacher wenige Wochen vor Schluss einen gehörigen Vorsprung auf die Verfolger, jedoch hatten diese noch einige Nachholspiele in der Hinterhand. Theoretisch hätte sich die Tennenloher Reserve am BSC vorbeischleichen können, jedoch ließen die Kicker von der Wied drei Punkte in Bubenreuth liegen. Somit stand fest, dass der BSC den Meistertitel aus eigener Kraft ergattern kann - auf den krönenden Abschluss musste Prells Truppe dann aber aufgrund des Spielplans lange warten, denn vor der entscheidenden Partie war man zwei Wochen spielfrei. "Man kann es sich nicht raussuchen", sagt der Trainer angesichts der Zwangspause vor dem Meisterschaftsfinale. "Natürlich tut so eine dreiwöchige Pause nicht so gut, aber wir sind mit einem guten Vorsprung in diese Pause gegangen und haben damit die Konkurrenten unter Druck gesetzt." Schlussendlich sicherten sich die Büchenbacher mit einem ungefährdeten 7:0-Sieg gegen den ASV Herpersdorf 2 den Titel und ließen sich auch nicht durch den SV Tennenlohe aus der Ruhe bringen, der kurz zuvor wenige Straßen weiter bei der DJK Erlangen gewann und sich somit für drei Stunden auf den ersten Platz geschoben hatte. Bereits nach sieben Zeigerumdrehungen brachte Luigi Santoro seine Farben in Front und legte später noch zwei weitere Treffer nach - mit 35 Buden sicherte sich der 29-Jährige somit auch noch die Torjägerkanone.


Luigi Santoro (rechts) jubelt nach einem seiner drei Treffer im letzten Saisonspiel.
anpfiff.info

Ausgeglichener Kader

Natürlich stechen auf den ersten Blick mit Santoro und Weiß die zwei Spieler heraus, die gemeinsam knapp zwei Drittel aller Tore erzielten (Santoro 35, Weiß 15), doch Prell verweist darauf, dass jeder einzelne Akteur eine tragende Säule war, auf die mannschaftliche Geschlossenheit sowie auf den ausgeglichenen Kader ist der Coach besonders stolz. Christopher Dommick verletzte sich in der Sommervorbereitung und kam erst in der Rückrunde zum Einsatz, erwies sich dann aber schnell als Stabilisator in der Defensive. Auch die jungen Mittelfeldspieler Martin Schnupp oder Selim Chaouch haben laut Udo Prell wie alle anderen Spieler auch eine tolle Entwicklung hingelegt - Letztgenannter wird mit seinen 21 Jahren ab der kommenden Saison spielender Co-Trainer. In dieser gehe es dem Trainerteam dann aber nicht nur um den Nichtabstieg: "Der Klassenerhalt ist für mich kein Ziel sondern eine Grundvoraussetzung. Natürlich kann es in den ersten Spielen auch mal auf die Mütze geben, damit müssen die Jungs dann auch erstmal klarkommen. Aber wir wollen nicht gleich hinten reinrutschen sondern einen Platz im gesicherten Mittelfeld erspielen, damit wir erst gar nicht unter Druck stehen", sagt Udo Prell voller freudiger Erwartung auf die kommende Spielzeit.

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
1
26
74:21
64
2
26
99:30
62
4
26
92:24
60
5
26
62:37
40

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
26
Spiele gewonnen
21
Spiele unentschieden
1
Spiele verloren
4
:0
Zu-Null-Spiele
12
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
74
Verschiedene Torschützen
14
Eigentore
1
Elfmetertore
3
Gelbe Karten
47
Gelb-rote Karten
4
Rote Karten
1
Eingesetzte Spieler
29
Zuschauer
950
Zuschauerschnitt
73

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 24.03.2019
10 Sp
30 Pkt
41:5 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 24.03.2019
10 Sp
30 Pkt
41:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 24.03.2019
6 Sp
18 Pkt
28:0 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 02.09.2018
11 Sp
31 Pkt
29:9 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
1
-
-
1
R
-
-
-
-
20
1
-
5
R
4
-
-
2,0
17
2
2
2
R
1
-
-
2,0
18
1
1
-
R
5
-
1
1,8
22
7
1
2
R
7
-
-
2,2
15
3
-
6
R
1
-
-
2,3
12
2
3
2
R
2
-
-
1,0
5
-
-
3
R
-
-
-
-
10
-
-
6
R
-
-
-
2,5
2
-
-
2
R
-
-
-
-
15
1
-
3
R
-
-
-
2,5
2
-
-
1
R
-
-
-
3,0
6
-
-
4
R
-
-
-
-
2
1
-
1
R
-
1
-
2,5
18
-
-
-
R
-
-
-
2,5
24
-
-
-
R
1
1
-
2,5
1
-
-
1
R
-
-
-
2,5
2
-
-
1
R
-
-
-
-
11
-
-
4
R
1
-
-
3,5
2
-
-
2
R
-
-
-
-
21
4
-
3
R
3
-
-
2,5
9
1
-
7
R
-
-
-
-
25
35
-
-
R
9
1
-
1,8
6
-
-
-
R
-
-
-
2,4
22
1
1
4
R
2
-
-
2,8
22
-
-
2
R
2
-
-
2,8
25
15
-
-
R
7
1
-
2,3
18
-
-
7
R
2
-
-
2,5
2
-
-
-
R
-
-
-
-
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



Diesen Artikel...