Meisterportrait Höchstadt/Gremsdorf: Fast perfekte Saison mit kurzem Hänger - anpfiff.info
(SG) TSV Höchstadt/Aisch 1/SC Gremsdorf 1 

Artikel veröffentlicht am 24.06.2019 um 06:00 Uhr
Meisterportrait Höchstadt/Gremsdorf: Fast perfekte Saison mit kurzem Hänger
Die SG Höchstadt/Gremsdorf konnte zum Ende der dreijährigen Zusammenarbeit die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisklasse bejubeln. Schon früh zeichnete sich ab, dass es an den Aischgründern kein Vorbeikommen geben würde, selbst ein beinahe verpatzter Auftakt sowie eine Schwächephase kurz vor der Winterpause ließ in der A-Klasse 1 nicht so wirklich viel Spannung aufkommen.
Von Alexander Zmenda
Die SG Höchstadt ist Meister der A-Klasse 1 Erlangen/Pegnitzgrund.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Nach den ersten 20 Minuten der Saison 2018/19 sah es keineswegs danach aus, dass die Spielgemeinschaft bestehend aus dem TSV Höchstadt/Aisch und dem SC Gremsdorf eine gewichtige Rolle im Aufstiegsrennen spielen würde - denn zu diesem Zeitpunkt lag sie im ersten Punktspiel bereits mit 0:3 gegen die SG Niederlindach/Weisendorf 3 zurück.  Doch die restlichen 70 Minuten der Begegnung sollten maßgeblichen Anteil am weiteren Verlauf der Spielzeit haben - die Aischgründer kamen zurück und gewannen die Partie knapp mit 5:4. "Am Anfang hat bei dem einen oder anderen jungen Spieler die Aufregung eine Rolle gespielt", erläutert Coach Deniz Uyar, der zunächst mit Andre Ruschig ein gleichberechtigtes Trainergespann bildete, ehe Ruschig in der Rückrunde zum Abteilungsleiter wurde. "Aber dann haben wir in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden. Dieses Spiel sehe ich als Startschuss für die erfolgreiche Zeit. Das 0:3 noch in einen Sieg zu verwandeln hat uns hochgefedert." In der Tat entwickelte sich das psychologisch wichtige Comeback als Dosenöffner, anschließend gewann die SG acht weitere Matches in Folge und thronte unangefochten auf dem Spitzenplatz. Zum Teil wurden die Kontrahenten mit Schützenfesten abgefertigt wie die Reserven aus Langensendelbach (10:2) oder Möhrendorf (9:1) schmerzhaft zu spüren bekamen. Die hohen Ergebnisse waren Folge der Einstellung des Trainerteams, niemals nachzulassen oder mehrere Gänge zurückzuschalten, sondern jede Partie seriös zu Ende zu spielen. Einziger Makel in der starken Anfangsphase: In den neun Siegen spielte der Vorjahres-Fünfte der A-Klasse 2 nur ein Mal zu Null, da im Kader kein nomineller Torhüter vorhanden war und somit insgesamt sieben verschiedene Akteure als Notlösung zwischen den Pfosten herhalten mussten.

Deniz Uyar verpasste in der Saison 2017/18 als Trainer des Türkischen SV Erlangen in der Relegation den Aufstieg in die Kreisklasse. Nun hat es in seinem ersten Jahr in Höchstadt geklappt.
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Kurze Schwächephase vor der Winterpause

Es wäre beinahe ein Zehn-Siege-Auftakt geworden, doch die Zweite Mannschaft der SpVgg Heßdorf stellte sich diesem Unterfangen in die Quere und ergatterte ein 1:1-Unentschieden. Geärgert habe sich Deniz Uyar nicht über die gerissene Sieges-Serie, denn seine Truppe habe schließlich nicht verloren und außerdem sei die Punkteteilung leistungsgerecht gewesen. "Heßdorf hat das wirklich gut gemacht, sie haben die richtige Taktik gegen uns gefunden und sehr gut gespielt. Hut ab vor der Leistung", resümiert der Übungsleiter. Zwar folgten anschließend drei weitere Siege - zwei auf dem grünen Rasen, einer am grünen Tisch - jedoch war in den letzten Wochen vor der Winterpause die Luft raus. Bedingt durch Ausfälle von Stammspielern wie Cagri Zengin oder des Top-Scorers der Liga Markus Uyar holte die Spielgemeinschaft aus den letzten vier Begegnungen nur noch zwei Punkte. Da darunter auch Pleiten gegen die ärgsten Konkurrenten Niederlindach/Weisendorf 3 oder Langensendelbach 2 waren, schrumpfte das dicke Punkte-Polster auf nur noch vier Zähler Vorsprung zusammen. 

Markus Uyar (Mitte) war mit 14 Toren und 36 Vorlagen Top-Scorer der Liga.
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Transfer-Offensive von langer Hand geplant

Über den Jahreswechsel hinweg sorgte der Tabellenführer dann mit einigen Transfers für Aufsehen, wenngleich diese laut Deniz Uyar keineswegs auf die schwächeren letzten Partien zurückzuführen seien, sondern schon seit mehreren Monaten eingefädelt wurden. So holte man mit Resul Kocak vom Türkischen SV Erlangen eine dringend benötigte neue Nummer Eins um der massiven Fluktuation zwischen den Pfosten entgegenzuwirken. Zudem kamen mit Mehmet Sögütlü aus der Bezirksliga von Türkspor Nürnberg sowie Daniel Kratz vom Landesligisten FC Herzogenaurach Stammspieler aus deutlich höheren Ligen an die Aisch - Verpflichtungen, die bei dem einen oder anderen Unbeteiligten für Unmut sorgten. So kam es sowohl in den sozialen Netzwerken als auch auf anpfiff.info durchaus zu kritischen Kommentaren, die die Transferpolitik sowie deren Finanzierung hinterfragten. Äußerungen, die den Verein aber völlig kalt lassen: "Mich stört das überhaupt nicht. Ich würde mit so jemanden gerne persönlich über das Thema sprechen, denn es ist schwierig, sich immer über solche Plattformen zu rechtfertigen. Aber wenn man die Kontakte hat und solche Spieler holen kann - warum sollten wir das nicht tun", fragt Uyar, der mit Maximilian Buttenhauser im Laufe der Rückrunde einen weiteren Transfer-Kracher mit Regionalliga-Erfahrung präsentieren konnte.

Mehmet Sögütlü (links, hier noch für Türkspor am Ball) kam in der Winterpause zur Spielgemeinschaft.
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Beinahe perfekte Ausbeute in der Rückrunde

Dass die Verantwortlichen mit ihren Verpflichtungen goldrichtig lagen bewiesen auch die Spiele nach der Winterpause, aus elf Partien holte die Spielgemeinschaft zehn Siege und ein Unentschieden, sodass bereits nach dem 5:3 gegen die Etzelskichener Reserve die Meisterschaft feststand - zuvor gab es erneut zahlreiche Schützenfeste zu bestaunen. "Irgendwann mussten wir uns überlegen, wann wir unsere T-Shirts drucken lassen. Ungefähr fünf Spieltage vor Schluss waren wir uns sicher, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen", erzählt Uyar.  Bei der Meisterfeier war auch Orhan Celik auf dem Sportgelände in Etzelskirchen zugegen, der 30-jährige Offensivmann erzielte in der Hinrunde in 16 Einsätzen 24 Tore, setzte aus privaten Gründen in der Rückrunde jedoch aus. Doch in der kommenden Spielzeit wird er für den Aufsteiger wieder auf dem Feld stehen und mit Toren tatkräftig unterstützen. 
Schon im Frühling knackte die SG die 100-Tore-Marke und hatte am Saisonende 124 eigene Treffer auf dem Konto, kein Wunder also, dass der Torschützenkönig der A-Klasse 1 auch aus den Höchstadter Reihen kommt: Jim Lutumba gehört mit seinen 40 Jahren zwar schon zu den Kickern im fortgeschrittenen Alter, doch in der gegnerischen Box ist der Routinier immer noch eiskalt. Dabei profitierte er natürlich auch von seinen starken Mitspielern, vor allem das schnelle Umschaltspiel über die Zentrale mit Daniel Kratz und Markus Uyar sei laut dem Trainer elementar wichtig gewesen.

Jim Lutumba (rechts) erzielte in nur 17 Einsätzen 29 Tore und sicherte sich somit die Torjägerkanone.
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Kreisklasse nur eine Zwischenstation?

Während der TSV Höchstadt/Aisch ab der kommenden Saison in der Kreisklasse kicken wird, startet der bisherige Partner SC Gremsdorf einen Neubeginn in der B-Klasse - die ganzen Leistungsträger der vergangenen Spielzeit bleiben aber dem TSV treu. So auch Maximilian Buttenhauser, der zwar nur sechs Mal in der Schlussphase der Saison zum Einsatz kam, aber sowohl bei Mit- als auch bei Gegenspielern bleibenden Eindruck hinterlassen hat. "Seine Ausstrahlung auf dem Platz ist der Wahnsinn! Er hat sofort seine Klasse bewiesen. Das pusht alle Spieler und sogar mich draußen. Die Kommandos die er gibt sind so präzise, da merkst du einfach, wo der herkommt", lobt Deniz Uyar den ehemaligen Regionalliga-Spieler, der schon für die Reserven vom 1. FC Nürnberg und Greuther Fürth gespielt hat. Mit dem vor wenigen Wochen bekanntgegebenen Transfer vom nächsten Regionalliga-Kicker Michael Jonczy unterstreichen die Aischgründer ihre Ambitionen - mittel- und langfristig plant man über die Kreisklasse hinaus. Das zeigt auch die Wahl des ersten Testspielgegners: Zum Start der Vorbereitung und zur Einweihung des neuen Sportparks gastiert am 7. Juli um 16 Uhr kein geringerer Gegner als der ATSV Erlangen, seines Zeichens Bayernligist! Die anderen Kreisklassen-Teams sollten also gewarnt sein, denn beim TSV Höchstadt/Aisch scheint aktuell das Motto zu gelten: "The sky is the limit!"

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen

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Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

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Zu-Null-Spiele
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Spiele ohne eigenen Treffer
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Tore gesamt
124
Verschiedene Torschützen
17
Eigentore
1
Elfmetertore
11
Gelbe Karten
53
Gelb-rote Karten
6
Rote Karten
1
Eingesetzte Spieler
35
Zuschauer
980
Zuschauerschnitt
81

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
12.08.2018 - 27.10.2018
14 Sp
38 Pkt
63:15 Tore
Am längsten ohne Sieg
27.10.2018 - 18.11.2018
4 Sp
2 Pkt
4:8 Tore
Die meisten Siege in Folge
12.08.2018 - 23.09.2018
9 Sp
27 Pkt
47:13 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
04.11.2018 - 10.11.2018
2 Sp
0 Pkt
1:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 18.11.2018
7 Sp
19 Pkt
38:11 Tore
Auswärts ungeschlagen
12.08.2018 - 27.10.2018
8 Sp
22 Pkt
39:9 Tore

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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