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SV 08 Auerbach

Kreisliga 2 Erlangen-Pegnitzgrund - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 13.06.2013 um 12:30 Uhr

Meisterportrait SV 08 Auerbach: "SV 08-Bubis" rocken die Liga

Die Meister-"Bubis" aus Auerbach standen auf dem Zettel der Liga-Favoriten ganz unten, doch am Ende der Saison in der Tabelle ganz oben. Ein großer Kader und ein großer Zusammenhalt waren schlussendlich die ausschlaggebenden Faktoren für den Überraschungserfolg der "Blau-Weißen", deren Spielertrainer Ufuk Altincik im Alter von 37 Jahren mit 29 Toren immer noch überzeugen konnte.

Von Uwe Kellner

SV 08 Auerbach, Meister 2012/2013

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

So sah es die ganze Saison über aus. Die Auerbacher im Freudentaumel.

anpfiff.info

Die Stadt Auerbach wurde für die Aufstiegsfeier abgeriegelt

Nach dem Meisterstück des SV 08 Auerbach gegen den FSV Weißenbrunn am vergangenen Sonntag starteten sofort die Feierlichkeiten. Am Abend wurde die Innenstadt per Autokorso eingenommen und blaue Nebelschwaden zogen über Auerbach hinweg. "Da war kein Durchkommen mehr, die Jungs haben einfach mal die Sau rausgelassen. Es war eine heftige, schöne und ganz lange Sause", erklärt Vorstand Uwe Ditz, der sich erst zwei Tage später wieder einigermaßen von den Anstrengungen der Aufstiegsfeier erholt hatte. "Die Jungs haben sich das verdient, wenn man sowas einmaliges schafft." Im Rahmen des Autokorsos fuhren die Kicker der "Blau-Weißen" auch beim Bürgermeister vorbei. Spätestens danach spielte es auch für ihn keine Rolle mehr, dass seine Stadt am Abend von den feiernden Fußballern beschlagnahmt wurde. "Die Auerbacher Bürger haben sich mit unseren Jungs gefreut und haben unseren Spielern zugejubelt." Ein absoluter Ausnahmezustand.

Die "Bubis" rocken die Liga

Eine weitere Nachfrage an Uwe Ditz bezog sich auf die Aufstiegs-T-Shirts des SV 08. Hier hatte sich die Kreativabteilung den Spruch "SV 08-Bubis rocken die Liga" einfallen lassen. Doch warum Bubis? "Letztendlich kommt diese Bezeichnung aus Weingarts. Als wir uns im Hinspiel in Weingarts aufgewärmt haben, wurde der Ufuk und einige andere von verschiedenen Leuten gefragt, ob das unsere A-Jugend wäre, die wir heute hierhergeschickt haben. Gut die Hälfte unserer Spieler sind unter 22 Jahren alt und an diesem Tag war dieser Schnitt noch höher." In diesem Zusammenhang und auch weil in Presseartikeln immer wieder davon die Rede war, dass die jungen Auerbacher Spieler es sowieso nicht schaffen würden an der Spitze der Tabelle zu bleiben und die arrivierten Teams der Liga sie noch einholen würden, entwickelte sich die Bezeichnung "Bubis" für die Aufstiegsmannschaft des SV 08. "Wenn man es so sagen kann, dann steht die Bezeichnung 'Bubis' dafür, dass uns die meisten Leute für zu jung oder zu schwach gehalten haben und uns diesen Erfolg nicht zugetraut haben." Im gleichen Atemzug muss sich Uwe Ditz aber auch eingestehen, dass auch er mit diesem Saisonverlauf nicht rechnen konnte.

Auch in der schwersten Stunde hielten sie Auerbacher zusammen und manövrierten sich aus jeder Schieflage.

anpfiff.info

Großer Kader, Glaube an die eigene Stärke

Der Meister aus Auerbach hatte in der Abschlusstabelle weder die meisten Tore geschossen, noch die wenigsten kassiert. Nur in der entscheidenden Bilanz, bei den Punkten, stand der SV 08 ganz oben. Mit nur einer Niederlage aus 30 Spielen und über Monate hinweg ungeschlagen, waren es nur die sieben Unentschieden, die die "Blau-Weißen" ab und an etwas zurückwarfen. Acht Mal spielten die Auerbacher "zu Null" und sieben Mal wurde der Sieg nur mit einem Tor Vorsprung eingefahren. Oftmals fiel der Führungstreffer auch erst in den letzten Minuten. Was war nun das Geheimnis des Erfolges in Auerbach neben der "sehr, sehr guten Kameradschaft", die immer wieder betont wird. Hauptsächlich lag die Stärke des Aufsteigers in einem sehr großen Spielerkader. Viele Jugendspieler waren vor der Saison zu den Herrenmannschaften hinzugestoßen und nicht selten war der Spielberichtsbogen der "Nullachter" proppenvoll geschrieben. Durch die hohe Leistungsdichte konnte Trainer Ufuk Altincik auf verschiedenen Positionen ohne Qualitätsverlust wechseln und während eines Spiels reagieren, indem er auch einmal Spieler, die einen schlechten Tag erwischt haben, auswechseln konnte. Wichtig war hierbei natürlich auch die Ergänzungsspieler bei Laune zu halten, so dass diese aufgrund ihres Reservistentums nicht die Motivation verlieren. Auch das verstand der Trainer zu handhaben. Die Spieler wussten um die eigene Stärke und dass sie auch einmal ein Spiel in den Schlussminuten drehen konnten. "Wir waren in der Lage 95 Minuten lang Gas zu geben", erklärt Vorstand Uwe Ditz abschließend.

Trainer Ufuk Altincik mit 37 Jahren der Top-Torjäger

Vom Verein wurde kein Druck auf die Mannschaft ausgeübt. "Wenn wir es nicht geschafft hätten, dann hätten wir im nächsten Jahr nochmal angegriffen", gibt sich Uwe Ditz gelassen, doch sein Trainer und Goalgetter Ufuk Altincik wird auch nicht mehr jünger. So wäre es im nächste Jahr erneut schwer geworden, denn gerade der Trainer spielte in dieser Saison eine sensationelle Runde und war der Topscorer seines Teams. Auf die Frage, ob man irgendwelche Mannschaftsteile oder Spieler aus dem Aufstiegs-Ensemble extra hervorheben kann, antwortete Ufuk Altincik ohne zu zögern mit einem "Nein". Und das nicht ohne Grund, denn die Mannschaft hat als Einheit funktioniert. "Es gab immer mal wieder Spieler, die kurzzeitig in ein Tief gefallen sind, aber dann waren eben die anderen da und haben das durch ihre Leistung wieder kompensiert. Der Grund für den Aufstieg waren nicht einzelne Spieler, sondern bei uns stand immer die Mannschaft im Mittelpunkt. Ich musste als Trainer niemanden in den Hintern treten. Die Motivation das Ziel Aufstieg zu erreichen, kam aus der Mannschaft selbst." Die Konkurrenz war groß, doch am Ende fand die Kreisliga 2 einen nicht zu erwartenden, aber verdienten Meister, der sich in der neuen Saison in der Bezirksliga behaupten darf. Natürlich weiterhin mit Trainer Ufuk Altincik. "Ob ich dann noch spielen werde, wird sich zeigen. Ich bin der letzte der seinen Platz nicht für einen jungen Spieler, der sich aufdrängt, räumen würde."