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TSV Kirchehrenbach

Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 21.06.2023 um 06:00 Uhr

Meisterportrait TSV Kirchehrenbach: Beständigkeit bis zum Tag der Meisterschaft

In der Kreisklasse 2 marschierte der TSV Kirchehrenbach vom zehnten Spieltag an vorneweg. Neben einem 43-Tore-Stürmer war vor allem die Abwehrreihe das Prunkstück der Meistermannschaft. Trainer Patrick Steube spricht von Konstanz durch Verletzungsfreiheit - und seinem Abgang mit erhobenem Haupt.

Von Uwe Kellner

Der TSV Kirchehrenbach ist Meister der Kreisklasse 2 in der Saison 2022/23.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

So ganz überraschend kommt die Meisterschaft für den TSV Kirchehrenbach nicht, wenn es nach Trainer Patrick Steube geht. "Es war der Plan, vorne mitzuspielen. Dass es für Platz 1 reicht, davon kann man natürlich nicht ausgehen, aber wir waren ja schon die Zeit davor nicht so schlecht", beschreibt der Spielertrainer. Was fehlte, war in den Jahren zuvor die Konstanz. An dieser Schraube drehte das Trainerteam bereits in der Vorbereitung. Patrick Steube und Dominik Dötzer wollten vor allem die Defensive stärken. "Wir wurden letzte Saison Vierter, haben aber 50 Gegentore bekommen. Da mussten wir nicht lange überlegen, wo es bei uns hapert." Die Ehrabocha arbeiteten an der defensiven Ordnung und änderten die Grundaufstellung. "Manuel Worofka hat auf der Sechs zum Beispiel einen überragenden Job gemacht", lobt sein Trainer.

Konstante Aufstellungen

Abgesehen von den taktischen und positionsbedingten Veränderungen spricht Patrick Steube ebenso von dem Glück, fast immer mit derselben Abwehrkette aufgelaufen zu sein. Seine Fußballer hielten größtenteils verletzungsfrei durch. "Romano Mauer und ich haben fast jedes Spiel in der Innenverteidigung bestritten. Dreiviertel aller Partien konnten wir auf unsere Stamm-Viererkette zurückgreifen. Im Jahr davor haben wir insgesamt 35 Spieler über die Saison hinweg eingesetzt, dieses Mal waren es nur 21 Spieler. Dadurch hast du automatisch eine bessere Konstanz in deinen Leistungen", erklärt Patrick Steube. Tatsächlich ist der TSV Kirchehrenbach damit die Mannschaft der Kreisklasse 2, die auf die wenigsten Fußballer zurückgreifen musste. Danach kommen Kersbach (26 Spieler) und Effeltrich (28 Spieler), die beiden Verfolger auf Platz 2 und 3. Traditionell die meisten Spieler haben die Reserven eingesetzte: Baiersdorf 2 (46 Spieler), Buckenhofen 2 (42 Spieler). Aber auch Teams wie Wimmelbach aus dem Abstiegskampf (38 Spieler) mussten viele Spieler einsetzen. Ein Zusammenhang dieser Statistik mit der späteren Platzierung einer Mannschaft ist gegeben.

Trainer Patrick Steube (re.) führte den TSV Kirchehrenbach zusammen mit seinem Trainerkollegen Dominik Dötzer (nicht im Bild) als Meister in die Kreisliga.

anpfiff.info

Die Manickimania im Sturm

Kirchehrenbach hatte mit nur 18 Gegentoren die beste Defensive der Liga. Das war das Ziel des Trainerduos und das wurde auch erreicht. "Dass wir Tore schießen können, wurde uns schnell klar", lacht Patrick Steube. Bereits im ersten Saisonspiel gewann der TSV mit 8:0 gegen die Spvgg Hausen. Siebenfacher Torschütze dieser Begegnung war Neuzugang Christian Manicki, der aufgrund seines Fallrückziehers sogar ins Aktuelle Sportstudio eingeladen wurde. Der ehemalige Torhüter wurde mit 43 Treffern der Torschützenkönig der Kreisklasse 2. "Der Chris war natürlich ein echter Glücksgriff für uns. Gefühlt hat er sich sogar selbst angeboten", blickt Patrick Steube zurück. "Wir hatten ihn vor zwei Jahren schonmal als Torwart angefragt, als sich der Marco Wagner verletzt hatte. Damals stand er aber bereits bei Siemens Erlangen im Wort. Der Kontakt riss nicht ab. Letztes Jahr hat er dann von sich aus den Marco angeschrieben und ihm gesagt, dass er nach Ebermannstadt zieht. Unser Glück war, dass er damals als Torjäger noch nicht aufgefallen war, denn erst dann kamen die Angebote von den anderen Vereinen. Chris hat aber gesagt, dass er bei uns im Wort steht und bei uns durchzieht", lobt Patrick Steube, der anmerkt, dass das sogenannte „Wort“ heutzutage ja keine Selbstverständlichkeit mehr sei. Und als die Torquote des Kreisklassen-Bombers nach der Winterpause ein wenig zurückging, konnte sich Kirchehrenbach wieder auf seine Defensive verlassen.

Christian Manicki (li.) schaffte es mit einem seiner 43 Tore sogar ins Fernsehen. Der Stürmer des TSV Kirchehrenbach hatte seinen Anteil an der Meisterschaft - und wenn er mal nicht traf, konnte sich der Verein auf die Defensive verlassen.

anpfiff.info

Bedenken nach Novemberaktion

Beim TSV Kirchehrenbach gab es während der Meistersaison Störgeräusche. Im November wurde Trainer Patrick Steube vom Verein mitgeteilt, dass er zur nächsten Saison nicht weitermachen darf. Kirchehrenbach setzte lieber auf den potenziellen höherklassigen Rückkehrer Christian Städtler. "Nach dem, was im November passiert ist, hatte ich Bedenken, dass unser Weg so erfolgreich weitergehen würde", sagt Patrick Steube. "Das hat hohe Wellen geschlagen, auch intern. Leute sind auf mich zugegangen und haben mir gesagt, ich solle doch sofort hinschmeißen. Ich wollte mir aber nichts nachsagen lassen. Bei uns war die Gefühlslage so, dass wir uns vorgenommen haben: jetzt zeigen wir es denen erst recht und ziehen die Saison durch, damit wir erhobenen Hauptes gehen können und niemand ein schlechtes Wort über uns verlieren kann." In der Vorbereitung auf die Rückrunde sollen es laut Trainer auch mal nur sechs Mann beim Training gewesen sein. Gegen Ende der Saison wurde bekannt, dass Christian Städtler doch lieber bei der SpVgg Jahn Forchheim bleibt und Trainerpartner Dominik Dötzer wurde kurz vor dem Erreichen der Meisterschaft freigestellt. "Als es wieder losging, war der Kern der Mannschaft da. Mein Respekt gehört jedem Einzelnen, dass wir es trotz der ganzen Unruhen geschafft haben."

Romano Mauer (li.) spielte neben seinem Trainer in der Innenverteidigung. Patrick Steube unterstreicht, dass man durch beständige Aufstellungen konstante Leistungen abrufen konnte.

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Tag der Meisterschaft

Am vorletzten Spieltag machte Kirchehrenbach die Meisterschaft durch einen 5:0-Sieg gegen Baiersdorf 2 perfekt. "Baiersdorf hatte Chris Manicki über Instagram angeschrieben und den Kontakt zu uns erfragt. Sie haben dann angerufen und wollten das Spiel absagen. Dann wären wir auf dem Sofa Meister geworden", erinnert sich Patrick Steube. "Am Ende haben wir sie überredet und Baiersdorf hat zumindest zu zehnt gegen uns gespielt." Nach dem Sieg ging es per Autokorso am Kersbacher Sportheim vorbei. "Der Walter Horsch hat mich danach angerufen und gemeint, wir hätten doch hereinkommen sollen", lacht Patrick Steube. Die Fahrt nach Kirchehrenbach dauerte eine Stunde. "Danach haben wir auf dem Bulldog nochmal eine Runde durch Kirchehrenbach gedreht und sind auf ein Bier in Schlaifhausen vorbeigefahren." Mit dem Nachbarn hat sich Kirchehrenbach auf die nächste Saison in der Kreisliga eingestimmt, da Schlaifhausen am selben Tag den Klassenerhalt erreicht hatte. Für Patrick Steube geht es nicht mit ins Kreisoberhaus. Er wird Trainer der Spvgg Hausen.