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ATS Selbitz 2

A-Klassen Reserven West - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 28.06.2018 um 13:00 Uhr

Meister ATS Selbitz 2: Ungeschlagen durch die Reserverunde

Große Freude beim ATS Selbitz. Mit zehn Siegen und sechs Unentschieden sicherte sich die Truppe von Stefan Hohberger die Meisterschaft in der A-Klasse Reserven West. Dass damit kein Aufstiegsrecht verbunden ist, trübt die Freude der erfolgreichen Kicker keineswegs. Jetzt hofft man, dass auch in der kommenden Saison eine Reserveliga zusammenkommt.

Von Hans-Jürgen Wunder

ATS Selbitz 2

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

"Es ist mir einfach ein Anliegen, dass die Jungs, die außerhalb studieren oder durch Schichtarbeit verhindert sind, auch regelmäßig kicken können. Den für den normalen Spielbetrieb wäre das schwierig - die haben eben einmal Zeit und einmal nicht", beschreibt Stefan Hohberger seine Motivation, sich um die Mannschaft zu kümmern, die eigentlich nur "just for fun" antritt. Denn in der Reserverunde geht es um Amateurfußball und Freude am Fußball pur - jenseits von Erfolgsprämien und Aufstiegshoffnungen. Trotzdem ist man heiß darauf, die Spiele gewinnen und natürlich war die Freude bei der ATS-Zweiten riesig, als man mit einem hart erkämpften 4:3-Sieg die Meisterschaft perfekt machen konnte. Yildiz Ramazan schaffte am letzten Spieltag bei der Dritten des FC Frankenwald den entscheidenden Treffer. Damit setzte sich die Hohberger-Truppe ungeschlagen durch. "Die Waldsteiner Dritte war schon ein starker Widersacher, gegen den wir zweimal unentschieden gespielt hatten", blickt der frühere ATS-Kreisklassentrainer nicht ohne Stolz zurück.

Mit Feuereifer dabei: ATS-Spielleiter und Reservecoach Stefan Hohberger.

anpfiff.info

Aus Not eine Tugend gemacht

Eigentlich war die flexible Reserveliga für die Selbitzer eine Ideallösung. "Wir haben zwar einen festen Stamm von sieben oder acht Leuten. Da gehören etwa unsere Zehner John Patrick Fischer oder Alexander Handke mit dazu. Aber natürlich müssen wir immer wieder sehen, dass wir eine Truppe am Spieltag zusammen bekommen. Deshalb war die Flexiliga für uns optimal. Wenn wir keine Leute haben, suchen wir mit dem Gegner einfach einen neuen Termin. Nur gegen Stockenroth hat das nicht geklappt", freut sich der Spielleiter über den flexiblen und doch geordneten Ablauf. Denn diese Vorgehensweise wäre im normalen Punktspielbetrieb nicht möglich. "Da kostet jede Spielverlegung etwas und wenn du dreimal nicht antrittst, fliegst du aus dem Wettbewerb und musst obendrein auch noch eine Strafe bezahlen." Deshalb hofft Hohberger auch, dass sich in der neuen Serie genügend Mannschaften finden, um diese Ligenform fortzusetzen. Allerdings verhehlt er nicht, dass ihm eine Variante mitunter etwas Kopfzerbrechen bereitet hat. "Beim Neun gegen Neun muss man sich schon genau überlegen, wie man spielt. Denn die Jungs haben ja ohnehin weniger Kondition und müssen dann eigentlich noch weitere Wege als normal gehen." Allerdings trainieren auch mehrere Reservekicker, zumal sich meist erst von Woche zu Woche entscheidet, wer in der Kreisklasse gebraucht wird. "Von der Trainingsbeteiligung kann ich mich nicht beschweren", bekräftigt der Trainer.

Daniel Völkel hat mit 12 Partien die meisten Einsätze gesammelt.

anpfiff.info

Drei Gehörlose im Einsatz

Dass die Mannschaft nicht nur in sportlicher, sondern auch in sozialer Hinsicht wichtig ist, wird durch den Einsatz von drei gehörlosen Kickern verdeutlicht. Daniel Völkel, Yildiz Ramazan und Dirk Weitz sind bestens integriert, spielen aber gleichzeitig in einer Bamberger Gehörlosenmannschaft. "Deshalb sind wir vom Zeitfenster etwas eingeschränkt, weil die ihre Spiele immer am Samstag austragen." Doch die Kommunikation mit den Kickern mit Handicap klappt hervorragend. "Die Dinge vor dem Spiel regeln wir ohnehin mit dem Handy. Und in den Spielen selbst merken sie schnell, wenn abgepfiffen ist." Dank der mannschaftlichen Geschlossenheit hat man sich im Vorderfeld der Tabelle etabliert und sich am Ende dann nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen. Am Wochenende soll jetzt die Meisterschaft ausgiebig gefeiert und die erfolgreichen Kicker geehrt werden. Freilich ist derzeit viel Geduld notwendig, weil noch nicht klar ist, ob es unter dieser Ligakonstellation weiter geht. "Es wäre nicht schlecht, wenn man früher Bescheid wüsste", übt Hohberger leise Kritik. "Eine Spielklasse mit nur fünf oder sechs Mannschaften würde aber aus meiner Sicht wenig Sinn machen. Dann müssten wir wohl doch in die normale A-Klasse zurück." Freilich nimmt seine Elf ein großes Erfolgserlebnis mit, egal, wohin die Reise führt. "In der abgelaufenen Serie hat wirklich alles gepasst", strahlt der Selbitzer Coach.