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Kickers Selb

Kreisklasse Süd - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 21.06.2017 um 06:00 Uhr

Meister Kickers Selb: Schleicher-Elf mit ungefährdetem Durchmarsch

Große Chancen hatte sich die Konkurrenz ohnehin nicht ausgerechnet, als bekannt wurde, auf welche Fußballer die Kickers in der abgelaufenen Saison zurückgreifen können. Und als die Selber in der Winterpause kurz noch einmal nachlegten und der härteste Konkurrent auch noch schwächelte, war die Meisterschaft schnell entschieden.

Von Hans-Jürgen Wunder

Da konnte so mancher Bezirksligist neidisch werden, als die Neuzugänge des A-Klassenmeisters Kickers Selb vor der Saison bekannt wurden. "Unser Anspruch ist natürlich hoch. In ganz Selb spricht man davon, dass wir im Aufwind sind und da fällt es natürlich leichter, wenn man neue Leute anspricht", freute sich Jakob Schleicher. Und es blieb nicht nur beim Ansprechen. Denn den Kreisliga-Torschützenkönig Ergün Aydinli, den Röslauer Leistungsträger Rasim Yavuz oder den bienenfleissigen und enorm torgefährlichen Petr Pleva hätten sicher auch höherklassige Mannschaften gut gebrauchen können. Dennoch handelte es sich bei den Kickers nicht um eine Söldnertruppe, wie so mancher Konkurrent im Überschwang der Erbitterung schimpfte. Denn die junge Garde um Stefan Siegl, Anton Sack, Lukas Rimböck oder Jan Vogel hatten noch in der Jugend des FC Selb das Fußball spielen gelernt und bildete die andere Seite der Medaille. Für Coach Jakob Schleicher, der vor einem Jahr zunächst damit geliebäugelt hatte, in das zweite Glied zu treten und nur noch die Fäden hinter den Kulissen zu ziehen, bestand nun die Aufgabe, diese heterogene Truppe zu einer Einheit zu formen. Denn nach kurzer Bedenkzeit setzte er seine Tätigkeit als Frontman an der Seitenlinie fort und dürfte es nicht bereut haben.

Kapitän, Vorbild und ein Mann, der die Kollegen mitreißen kann: Petr Pleva.

anpfiff.info

Schönheitsfleck in Nagel

Bereits beim Pokalturnier vor der Saison und dem 4:2-Sieg im Stadtduell gegen die Selb-Plößberger wurde klar, dass die Kickers dort weiter machen werden, wo sie zuletzt aufgehört hatten - nämlich von Sieg zu Sieg zu eilen. Das Pokalabenteuer endete zwar Ende September im Viertelfinale mit einer 1:2-Niederlage gegen ZV Thierstein, doch zu diesem Zeitpunkt hatte die Truppe um Ex-Landesligakeeper Keeper Sourek in der Kreisklasse schon kräftig vorgelegt. Ein zweistelliger Sieg und ein glattes 6:0 gegen die Zweiten aus Arzberg und den Dreizehnern - und schon war der perfekte Saisonstart auf dem Papier. Doch es war nicht immer so leicht. Die neu gegründete SG Marktredwitz hatte anschließend sogar das Zeug zum echten Stolperstein. Aber vor 250 Zuschauern kam der Favorit zwar etwas in Wanken, fiel aber nicht. Und Dank der Kopfballstärke von Petr Pleva konnte man am Ende einen knappen, aber nicht unverdienten, 3:2-Erfolg feiern. Danach gerieten die Schleicher-Schützlinge so richtig in Schusslaune und auch Hauptverfolger FC Lorenzreuth bezog bei der 1:8-Heimniderlage eine böse Klatsche. Nur in Nagel gab es ein schlimmes Kickers-Erwachen. "Das war vielleicht auch ganz gut, damit wir merken, dass es nicht von alleine geht", merkte der Coach zur 3:4-Niederlage auf der "Blutwiesn" an. Danach zog der Spitzenreiter aber wieder unbeeindruckt seine Kreise und sicherte sich mit zwei klaren Siegen unangefochten die Herbstmeisterschaft.

Trauma "Blutwiesn": Nicht nur Youngster Lukas Rimböck musste am Nageler Nebenplatz kräftig Lehrgeld bezahlen.

anpfiff.info

Noch einmal nachgerüstet

Trotz der nur 14 Gegentreffer zur Winterpause war Jakob Schleicher über die Hintermannschaft nicht richtig glücklich: "Wir haben in diesem Mannschaftsteil zwar eine große Konkurrenzsituation, aber die Verbindung ins Mittelfeld stimmte oft nicht", monierte er. In der kalten Jahreszeit kam es dann zu einer Personalrochade. Rasim Yavus musste jobbedingt seinen Abschied nehmen und Matthias Peschek bekam die Freigabe, um zum FC Rehau zu wechseln. Dafür kam Abräumer Ertugrul Turan von der SG Selb-Plößberg/Erkersreuth und ein weiterer Hochkaräter. Fernando Redondo hatte bei der SpVgg Bayern Hof sogar schon in die Regionalliga reingeschmeckt und in Selbitz jede Menge Landesligaerfahrung gesammelt. Damit brannte in der Rückrunde wirklich nichts mehr an. Danach ging es immer nur noch um die Höhe des Sieges und bereits am Ostermontag war es soweit. Obwohl sich der spätere Vizemeister FC Lorenzreuth recht teuer verkaufte, konnte er den 3:0-Erfolg der Selber nicht verhindern - damit waren Meisterschaft und der Aufstieg in die Kreisliga perfekt. Am Ende musste Coach Jakob Schleicher sogar selbst noch einmal ran: Beim 10:0-Sieg in Furthammer durfte er nicht nur das Tor hüten, sondern auch beim Strafstoß antreten - und verwandelte.

Routinier Dominik Scharnagl kann nicht glauben: Die Meistergetränke sind schnell verdunstet und jetzt fließt der Schweiß für die nächste Herausforderung.

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Kein Ende in Sicht

Und weiter geht die muntere Fahrt. Auch vor der Kreisliga müssen sich die Kickers sicherlich nicht fürchten, zumal man sich mit Fabian Bösel bereits die Dienste eines großen Talents aus Marktleuthen gesichert hatte. Allerdings dürfte es jetzt knapper und schwerer für die erfolgsverwöhnte Truppe werden - und interessanter.