Meisterportrait ATS Hof/West: Die Westler stürmen in die Bezirksliga - anpfiff.info
ATS Hof/West 
Kreisliga Nord - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 18.06.2017 um 06:00 Uhr
Meisterportrait ATS Hof/West: Die Westler stürmen in die Bezirksliga
Nach einer überragenden Saison mit 65 Punkten und 106 erzielten Toren sicherte sich der ATS Hof/West verdient die Meisterschaft in der Kreisliga Nord - vor dem großen Favoriten FC Rehau. Für Trainer Dimitrios Nikolaidis kam der Erfolg unverhofft, nun will man das Abenteuer Bezirksliga trotz schwieriger Ausgangslage genießen.
Von Christian Aufseß

Es war lange Zeit ein spannender Zweikampf um die Meisterschaft in der Kreisliga Nord: Der ATS Hof/West hatte mit zwölf Siegen zum Auftakt früh die Tabellenführung übernommen, die vor der Saison als Favorit ausgerufenen Rehauer stellten sich als einziger ernsthafter Verfolger raus. Doch obwohl die Rehauer am Ende zweimal gegen die Westler gewinnen konnten, sollte es nicht reichen für den ambitionierten Fusionsverein. Zwei Spieltage vor Schluss sicherten sich die Hofer mit einem 1:0-Heimsieg über Gefrees den Meistertitel, da der FC Rehau gleichzeitig Punkte liegen ließ. "Da haben wir eigentlich erst realisiert, was wir geschafft haben", meint Trainer Dimitrios Nikolaidis. "Im Hinterkopf hatten wir ja immer noch, dass wir nach Rehau müssen". Dass man derart souverän Meister werden würde und das Spitzenspiel für die Westler keine sportliche Bedeutung mehr haben würde, hatte Nikolaidis selbst nicht erwartet. Schließlich war der Start in die Rückrunde eher holprig. Einer 1:3-Niederlage gegen Waldstein folgte eine bittere 5:4-Pleite in Trogen, als man zweimal eine Führung hergab. "Wir haben uns dann zusammengesetzt und gesagt, wir machen einen Haken hinter die zwei Spiele", blickt der Trainer zurück. Denn der April stand an, in dem acht Spiele zu absolvieren waren. Und da lieferten die Westler: 19 Punkte holten sie aus den acht Partien. "Da haben wir wieder Fahrt aufgenommen", meint Nikolaidis. Und genau in dieser Phase schwächelte Rehau und ließ entscheidende Punkte liegen. "Die haben dann natürlich auch gesehen, dass wir wieder in der Spur sind", so der Trainer. Nach diesem Zwischenspurt waren die Westler nicht mehr einzuholen.


Mit Spielertrainer Dimitrios Nikolaidis in der Abwehr standen die Westler hinten stabil und konnten sich in der Offensive austoben.                                       
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Die Achse bricht weg

Als wichtigen Faktor für den Meistertitel sieht Nikolaidis den Teamgeist, der sich in den letzten Jahren herausgebildet hat. "Es sind wirklich Freundschaften bei uns entstanden", meint der Trainer. Sowohl auf, als auch neben dem Platz zeigen sich die Westler als Einheit. Ob beim Paintballspielen, auf der Kartrennbahn oder im Freiband - Die Mannschaft unternimmt auch in der Freizeit viel gemeinsam. "Dieser Teamspirit ist sicher ein großer Pluspunkt, den wir haben", meint Nikolaidis. Zusätzlich blieb bei den Westlern die zentrale Achse über die gesamte Saison fast unverschont von Verletzungen. Dazu gehören Torhüter und Kapitän Daniel Bode, Spielertrainer Nikolaidis höchstpersönlich, Innenverteidiger Alexander Wrodarczyk, Mittelfeldstratege Ümit Celik sowie Torjäger Tarik Djemai. "Um diese Achse herum konnten die jungen Spieler wachsen", meint der Trainer. Doch die Achse wird in der kommenden Saison größtenteils wegbrechen. Nikolaidis wird in der höheren Liga erstmal nur von der Seitenlinie aus coachen. "Mit 36 Jahren muss man dann auch schauen, ob es für das Bezirksliganiveau noch reicht", schmunzelt der Innenverteidiger. Auch sein Nebenmann Alexander Wrodarczyk wird kürzer treten, denn ab September wird der 24-Jährige seine Doktorarbeit angehen. Auch Ümit Celik verkündete im Mannschaftskreis eine schöpferische Pause. "Bei Arbeit im Vier-Schicht-Betrieb ist das nur verständlich", so Nikolaidis. Auch der vorderste Teil der Achse, Stürmer Tarik Djemai, wird ausfallen. Nach schweren Verletzungen am Knie und der Schulter könnte der 25-fache Torschütze die gesamte Hinrunde ausfallen. Das hängt davon ab, ob die OPs an Knie und Schulter gemeinsam vorgenommen werden können. Doch Trübsal blasen ob dieser personellen Verluste will man beim Meister nicht. "Jetzt muss anderes Personal in die Bresche springen", meint der Trainer.


Ein ganz bitterer Ausfall: Torjäger Tarik Djemai (blau) wird den Westlern vermutlich lange fehlen.                                        
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Herausforderung Bezirksliga

Einen Neuzugang kann man dabei schon präsentieren. Von Kreisligaabsteiger SG Gattendorf kommt der höherklassig erfahrene Hüseyin Bulat. "Er hatte Angebote aus der Bezirks- und Landesliga, hat sich aber glücklicherweise für uns entschieden", freut sich Nikolaidis. "Da hat der Freundeskreis eine Rolle gespielt", stellt der Trainer klar. Denn Geld wird bei den Westlern nach wie vor keines gezahlt. Deshalb wird es auch schwierig, adäquaten Ersatz für die scheidenden und verletzten Spieler zu finden. "Zwei, drei Neuzugänge könnte es dennoch geben. Da schaut es gut aus", so Nikolaidis, der sich mit der Rolle des Abstiegskandidaten in der Bezirksliga bereits abgefunden hat. Denn bereits in den vergangenen Jahren tat sich der Meister der Kreisliga Nord in der Bezirksliga enorm schwer und musste meist bald den Weg zurück antreten - so wie die FT Hof oder die SG Regnitzlosau. Auch die Westler erwartet in einer qualitativ hochwertigen Bezirksliga keine leichte Saison. "Wir müssen da mit einer gewissen Lockerheit drangehen. Wir haben keinen Druck", so Nikolaidis. Selbst wenn es nicht reichen sollte, würde bei den Westlern nicht alles auseinanderbrechen. "Auch ein Abstieg zurück in die Kreisliga würde wenig verändern", meint der Trainer. Der Fokus liegt aber nun erst einmal auf dem Saisonstart: Bereits seit vergangener Woche schwitzen die Kreisligameister für die neue Spielzeit. Ein Trainingslager im Voigtland steht dabei auch noch auf dem Plan. Zum einen, um sich taktisch und spielerisch auf die neue Liga vorzubereiten, zum anderen, um den Teamgeist weiter zu stärken. "Das hat sich in den letzten Jahren bewährt", so der Trainer. Ende Juli geht es dann wieder los. Dann beginnt ein neues Kapitel für Nikolaidis und Co. Die Auswärtsfahrten gehen dann nicht mehr in die nahe Umgebung, sondern häufig in den Bayreuther und Kulmbacher Raum. "Das ist ein sehr zeitintensives Hobby", lacht der Trainer. Respekt habe man zwar vor der neuen Liga, aber vor allem Freude über die neue Herausforderung, die man bewusst genießen will. "Das ist die Belohnung für unsere harte Arbeit", so Nikolaidis.

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen

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Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
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Zu-Null-Spiele
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Spiele ohne eigenen Treffer
3
Tore gesamt
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Verschiedene Torschützen
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Eigentore
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Gelbe Karten
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Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
1
Eingesetzte Spieler
27
Zuschauer
1378
Zuschauerschnitt
91

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
23.07.2016 - 01.10.2016
12 Sp
36 Pkt
63:10 Tore
Am längsten ohne Sieg
seit 14.05.2017
2 Sp
1 Pkt
2:3 Tore
11.03.2017 - 26.03.2017
2 Sp
0 Pkt
5:8 Tore
03.10.2016 - 09.10.2016
2 Sp
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1:5 Tore
Die meisten Siege in Folge
23.07.2016 - 01.10.2016
12 Sp
36 Pkt
63:10 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
11.03.2017 - 26.03.2017
2 Sp
0 Pkt
5:8 Tore
03.10.2016 - 09.10.2016
2 Sp
0 Pkt
1:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 01.04.2017
6 Sp
16 Pkt
24:4 Tore
23.07.2016 - 24.09.2016
6 Sp
18 Pkt
29:5 Tore
Auswärts ungeschlagen
29.07.2016 - 01.10.2016
6 Sp
18 Pkt
34:5 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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