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FC Ort 2

A-Klasse West 2 - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 27.06.2016 um 12:00 Uhr

Start-Ziel-Meisterschaft: Weit und breit kein Konkurrent

Mit einer Saison der Superlative schnappt sich der FC Ort 2 die Meisterschaft in der A-Klasse West 2. Trotz einer nahezu verlustpunktfreien Serie verzichtet der FC Ort 2 auf den von Rechtswegen zustehenden Aufstieg und muss nun einen personellen Umbruch durchlaufen. Anpfiff.info lässt die Saison der Kreisklassenreserve Revue passieren.

Von Mario Möschwitzer

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Als Trainer-Novize Almedin Sadic vergangenen Juli den als Tabellensechsten die Saison 2014/2015 abschließenden FC Ort 2 und damit die Nachfolge von Andreas Hofmann übernahm, war beim 40-jährigen Bosnier von Angst vor seiner Premierensaison keine Spur: „Unser Ziel ist ganz klar der Aufstieg,“ meinte Sadic gewohnt ambitioniert bei seiner Vorstellung auf anpiff.info und kündigte dabei mit Dauerläufer Marco Krapp vom TV Oberweißenbach einen echten Kracher als Neuverpflichtung an. Ihm sollte übrigens wenig später der nicht minder begabte Kevin Speck, ebenfalls vom TV Oberweißenbach folgen.

Marco Krapp kam vom TV Oberweißenbach und war für die Orter Reserve ein echter Transfer-Kracher.

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Überlegene Orter Reserve

Natürlich ahnte Sadic schon zum damaligen Zeitpunkt, dass seine Mannschaft der Konkurrenz weit überlegen sein wird, schließlich kickte der FC Ort 2 in einer nahezu reinen Reserverunde und verfügte dabei mit Patrick Kaufmann, Kevin Speck, Marco Krapp, Andreas Hofmann und Sadic selbst über Spieler, die aufgrund ihrer individuellen Klasse und höherklassigen Erfahrung in der sportlich wenig ambitionierten A-Klasse West 2 stellenweise unterfordert waren und somit den ein oder anderen Kantersieg herausschossen. Folglich liest sich die Statistik des FC Ort 2 wie eine Fabelsaison: 14 Siege in Folge, in fast der Hälfte aller Spiele erzielte man fünf oder mehr Tore, wobei man gegen die in Unterzahl angetreten FC Saaletal Berg 2 in einer Halbzeit sogar zehn Mal erfolgreich war und ausschließlich Siege auf heimischen Geläuf untermauern die Dominanz der Orter Reserve. Wen wundert es, dass der FC Ort 2 auch in den Einzelwertungen die Statistik dominiert und mit dem 42-fach erfolgreichen Almedin Sadic den Torschützenkönig der Liga stellt. Die Saison des Spielertrainers ist eine Saison der Superlative, schließlich schaffte er es in 14 von 16 Spielen zu treffen, erzielte dabei sieben Hattricks, traf sieben Mal zum 1:0 und Anfang Mai markierte er beim 5:1-Auswärtserfolg alle Treffer, wobei fünf Tore in einem Spiel ebenfalls den Bestwert der abgelaufenen Saison darstellen. Fast schon müßig zu erwähnen, dass man mit 16 Gegentoren in 20 Spielen die beste Defensive der Liga stellt, wobei man mit fünf zu-Null-Spielen überraschenderweise nicht der Liga-Primus ist, schließlich schaffte es der Vizemeister SG FCR Geroldsgrün 2/FC Steinbach-Dürrenwaid gleich acht Mal ohne Gegentor zu bleiben.

Der Sieg beim SV Froschbachtal 3 kurz vor der Winterpause war wahrscheinlich der Meilenstein zur Meisterschaft. Hier setzt sich Neuzugang Kevin Speck gegen den am Boden liegenden Benedikt Bayreuther durch.

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Spitzenspiele häufig eine knappe Angelegenheit

Dass die Offensivpower der Kreisklassenreserve nicht nur brotlose Kunst war, beweist ein Blick auf die Tabelle: 22 Siege (wobei aufgrund des Rückzugs der SG FSV Naila 2/SpVgg Selbitz 3 und des FC Wüstenselbitz 3 nur 19 Siege gewertet werden), lediglich ein Unentschieden beim FC Döbraberg 2 (Sadic: „Da liefen wir mit einer besseren Alt-Herren-Mannschaft auf und konnten froh sein, dass wir nicht verloren“) und einer – im Nachhinein aufgrund des unzulässigen Einsatz von Spielern der ersten Mannschaft – revidierte Niederlage gegen die SG FC Hohenberg 2/TSV Enchenreuth 2 (Sadic: „Als ich beim Aufwärmen die gegnerischen Spieler gesehen habe, habe ich mir gedacht, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zu geht“) ergeben summa summarum eine souveräne Meisterschaft. Dennoch war beim FC Ort 2 nicht jedes Spiel ein Selbstläufer, vor allem bei Spitzenspielen tat man sich häufig lange schwer und gewann meist glücklich. Als Beispiele sind hier vor allem der 1:0-Sieg in der Hinrundenpartien beim Vizemeister SG FCR Geroldsgrün 2/FC Steinbach-Dürrenwaid (Sadic: „Da wäre eine Niederlage verdient gewesen“) zu nennen oder der knappe 2:1-Auswärterfolg bei der im Laufe der Saison immer stärker werdenden SV Froschbachtal 3 – wobei man sich jedoch immer auf den talentierten Torhüter Patrick Kaufmann und die individuelle Klasse der Offensivakteure verlassen konnte. Somit rettet man sich trotz personell dezimierten Kader fast verlustpunktfrei in die Winterpause, wobei gerade gegen Saisonende Trainer Sadic erneut viele Spiele wegbrachen und die Partien meist ohne Auswechselspieler bestritten werden mussten. „Ich muss mich bei Frank Macke (Anm.: Trainer der ersten Mannschaft) bedanken, der die zweite Mannschaft – obwohl sich die Erste ja selbst im Aufstiegskampf befand – nie hängen lassen hat und bei Not am Mann immer mit zwei, drei Spielern aushalf,“ meint Sadic. Somit konnten auch die Ausfälle von Krapp, Kronthaler, Heinold und Leupoldt mittels der Klasse und Routine der zur Verfügung stehenden Akteure, sowie der ein oder anderen Verstärkung aus der ersten Mannschaft kompensiert werden, so dass man in der Rückrunde gänzlich alle Spiele gewann. Einen kleinen Makel hatte die Rückrunde aber dennoch, schließlich wurde man, weil der FC Döbraberg 2 das entscheidende Spiel um die Meisterschaft aufgrund von Personalmangel absagte, quasi zuhause auf der Couch Meister: „Natürlich ist dies ärgerlich und es wäre schöner gewesen nach einem Spiel zu feiern,“ meinte Sadic zurückblickend. Für Sadic waren im Nachhinein vor allem zwei Faktoren der Schlüssel zum Erfolg: „Erstens waren wir für die A-Klasse West 2 zu gut besetzt und zweitens haben – vor allem in der Hinrunde – alle Akteure gut mitgezogen,“ meint Sadic, der übrigens trotz einiger Kantersiege den 7:2-Erfolg zu Saisonbeginn gegen den Tabellenletzten TV Kleinschwarzenbach 2/Lippertsgrün-Marlersreuth 2 als fußballerisch bestes Spiel seiner Elf in der abgelaufenen Saison bewertet.

Im Nachhinein bewertet Sadic das Spiel gegen die TV Kleinschwarzenbach 2/SG Lippertsgrün-Marlersreuth 2 als bestes Spiel der Saison. Beim 7:2 Erfolg konnte auch Kapitän Jan Heinold (rot) seinen Offensivdrang nicht bremsen.

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Orter Reserve vor Umbruch

Aufgrund des verpassten Aufstiegs der ersten Mannschaft in die Kreisliga wurde der anfangs von Sadic angestrebte Aufstieg der Reserve mittlerweile als nicht erstrebenswert erklärt: „Zwei Mannschaften in der Kreisklasse machen keinen Sinn,“ meinte Spielleiter Andreas Hofmann vor Kurzem, obwohl es dem FC Ort durch die Spielgemeinschaft mit dem TV Oberweißenbach wohl nicht an Spielermaterial fehlen dürfte. Auch durch den Zusammenschluss wird die Meistermannschaft des FC Ort 2 wohl einen Umbruch durchlaufen – stand jetzt ist auch noch kein neuer Trainer für die Kreisklassenreserve gefunden, schließlich wird der viel umworbene Almedin Sadic in der kommenden Saison den FC Döbraberg trainieren. Somit verliert die Mannschaft um Kapitän Jan Heinold nicht nur ihren besten Goalgetter, der in seiner Premierensaison als Trainer den Meistertitel gewinnen konnte, sondern auch jemanden, der durch sein Auftreten dem tristen A-Klassen West 2-Alltag eine gehörige Portion Glanz verlieh.

42 Tore sind eine beeindruckende Bilanz von Almedin Sadic. In der nächsten Saison wird er als Spielertrainer für den FC Döbraberg auf dem Platz stehen - allerdings wieder in gewohnter Rolle als Torhüter.

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Am 02.07. folgt der letzte Akt für den FC Ort 2 in aktueller Konstellation, schließlich steht da im Orter Sportheim die offizielle Meisterschaftsfeier an – die vor allem für Daniel Harich kein billiges Vergnügen werden dürfte, schließlich wette er vor Saisonbeginn mit Spielertrainer Sadic, dass dieser keine 40 Tore erzielen wird. Die Torquote ist bekannt, somit muss Harich seine Wettschulden (Mannschaftsessen und Freibier für die Spieler) bei der Meisterschaftsfeier einlösen. Am Schluss bleibt zu hoffen, dass die trinkfreudige Orter Truppe Herrn Harich nicht in die Privatinsolvenz trinkt.