Meisterportrait Eintracht Münchberg: Gelungener Neuaufbau mit "Kater" und Kondition - anpfiff.info
FC Eintracht Münchberg 
Bezirksliga Oberfranken/O. - weiblich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 22.06.2016 um 12:00 Uhr
Meisterportrait Eintracht Münchberg: Gelungener Neuaufbau mit "Kater" und Kondition
So schnell ändern sich die Zeiten. Noch vor einem Jahr war die Stimmung bei den Münchberger Kickerinnen nach dem letzten Platz und dem Abstieg aus der Bezirksoberliga auf dem Tiefpunkt. Jetzt können die Eintracht-Mädels mit ihrem Coach Klaus "Kater" Schneider voller Stolz auf die abgelaufene Meistersaison zurückblicken, in der man sich besonders bei den Spitzenspielen eindrucksvoll durchgesetzt hatte
Von Hans-Jürgen Wunder
Meister Eintracht Münchberg

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Wieder einmal war im Sommer 2015 der Versuch, an die Goldenen Zeiten im Münchberger Frauenfußball anzuknüpfen, gescheitert. Mit einer blutjungen Mannschaft wagte der damalige Trainer Siegfried Maisel den Sprung in die Bezirksoberliga, nachdem man im Relegationsspiel der Reserve von Eicha zunächst klar unterlegen war und dann doch nachrücken durfte. Doch wie in der Saison 2011/12, als man mit sechs Zählern postwendend wieder abstieg, hingen auch in der letzten Bezirksoberligasaison die Trauben viel zu hoch. Bei nur drei Punkten und 11:99 Toren verloren die Münchbergerinnen die Spielfreude und als die Motivation am Boden war, nahm Coach Siegfried Maisel als logische Konsequenz vorzeitig seinen Hut. Nachfolger Klaus "Kater" Schneider hatte nun die schwierige Aufgabe, die Mädels wieder aufzurichten - ohne zunächst sportliche Ziele zu formulieren.

Von Beginn an mit großem Engagement an der Seitenlinie: Klaus "Kater" Schneider.
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Truppe schnell eingeschworen

"Nachdem der Posten neu besetzt werden musste und auch eine Anzeige in der Zeitung gestanden ist, habe ich mich dafür interessiert. Zuerst hieß es, dass das nicht geht, weil ich ja bei der ersten Mannschaft mit gebraucht werde. Allerdings habe ich das abgeklärt und mich dann auf die neue Herausforderung gefreut," berichtete der Eintracht-Frauencoach, der sich als Fußballer auch in Oberkotzau einen Namen gemacht hatte, von den ersten Schritten. Dabei hatte er sich in einem Punkt früh festgelegt, als er unmissverständlich wissen ließ: "Ich will keinen Zickenkrieg, denn wir sind ein Team." Und dass gerade harte Trainingsarbeit zusammenschweißt, sollten die Kickerinnen schnell merken. Denn der frühere Landesligaspieler und Ringer legte viel Wert auf Wald- und Steigerungsläufe, bei denen er mit gutem Beispiel voran ging. Auch wenn in der Vorbereitung keine Testspiele vereinbart werden konnten, weil es zu viele urlaubsbedingte Ausfälle gab, war das erste Fazit absolut positiv: "Da hat niemand gejammert und alle haben super mitgezogen", lobte der neue Frauencoach.  

Mit Einsatz zum Kantersieg: Im Spitzenspiel gegen Kirchahorn sorgte Andrea Rauner (li.) mit dafür, dass es eine klare Angelegenheit wurde.
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Erfolge beflügeln


Ohne Vorbereitungsspiele wusste man zu Saisonbeginn natürlich nicht so recht, wo man steht. Zwar ließ der 3:0-Sieg im Pokal gegen Klassenkameraden Konradsreuth erahnen, dass man in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen kann. Doch wie die taktische Umstellung greifen würde, war völlig ungewiss. "Wir spielen ab und zu wie in Untersteinach ein 4:4:2. Das ist mir allerdings etwas zu defensiv, weil wir mit Anita Krauß und Julia Müller und dahinter mit Tanja Langer nach vorne ganz gut aufgestellt sind. Deshalb bevorzuge ich meist ein 3:2:3:2-System", ließ sich der Münchberger frühzeitig in die Karten blicken. Dass dabei nicht gleich alles rund laufen konnte, wie beim 3:3 bzw. 2:2-Unentschieden in Marktleuthen und Untersteinach war klar. Doch mit der Zeit klappte die Rollenverteilung immer besser und als der SV Kirchahorn Mitte Oktober seine Visitenkarte an der Schützenstraße abgab, gab es ein echtes Spitzenspiel. Dabei nutzten die Kickerinnen um Spielführerin Tanja Langer die Abwehrlücken der Ahorntalerinnen gnadenlos aus und feierten einen klaren 6:1-Erfolg. Doch eine Woche später gab es bei Angstgegner Döbra bei der 1:3-Niederlage bereits einen Dämpfer. "Da hat an diesem Tag dann auch irgendwie nichts gepasst - die Stimmung, der Platz, das Wetter. Allerdings hätten wir zumindest einen Punkt holen können, wenn wir unsere Chancen verwertet hätten", resümierte "Kater" nach der ersten Saisonniederlage. Zudem galt es bis zur Winterpause noch einen weiteren Rückschlag zu verdauen, nachdem sich Stürmerin Julia Müller in Oberpreuschwitz die Kreuzbänder gerissen hatte.

Führungsspielerin mit viel Erfahrung und Torriecher: Anita Krauß (li.). 
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Zäher Rückrundenbeginn

"Wir hatten eine recht erfolgreiche Hallenrunde, sind zweimal Zweiter geworden und unsere Torhüterin Jessica Friedrich wurde bei einem Turnier sogar zur besten Torhüterin gewählt", freute sich Klaus Schneider mit Blick auf die Winterunterhaltung. Doch in der Punkterunde tat man sich zunächst recht schwer. Beim 2:2-Remis in Marktleuthen war die fehlende Wettkampfpraxis deutlich anzumerken und dem 3.1-Arbeitssieg gegen Schlusslicht Froschbachtal folgte ein weiteres Remis beim 0:0 gegen Verfolger Waischenfeld. Mit dem knappen Sieg gegen Oberkotzau hielt man zumindest Schritt mit Spitzenreiter Kirchahorn, bevor es Anfang Mai zum Gipfeltreffen in die Fränkische Schweiz ging. Und dort standen die Vorzeichen nicht gut: Gerade 12 Eintracht-Kickerinnen machten sich auf die Reise zum Spitzenreiter und gerade der Ausfall der starken Susann Kinzelmann ließen schlimme Befürchtungen aufkommen - doch die waren unbegründet. Thea Scheidel sorgte mit ihrem Kopfball zur Führung für einen Auftakt nach Maß und mit der Zeit kristallisierte sich heraus, dass Anita Krauß einen echten Sahnetag erwischen sollte. Mit vier Treffern schoss die Eintracht-Stürmerin den Rivalen im Alleingang ab und jetzt hatte Münchberg alle Trümpfe in der Hand.

Weniger Problem als erwartet hatten die Eintracht-Frauen beim Gipfeltreffen, auch wenn hier Anna Kick große Mühe hat, hinterher zu kommen.
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Souveräner Ausklang

Der Sieg in dieser entscheidenden Partie gab der Schneider-Elf noch einmal richtig Auftrieb für den Saisonendspurt. In den letzten vier Partien ließ man nichts mehr anbrennen und eroberte schließlich mit fünf Zählern Vorsprung das Meisterpodest. Danach musste die Frage geklärt werden, ob man nach den schlechten Erfahrungen der Vergangenheit den Aufstieg überhaupt annimmt. ""Wir machen wie alle zwei Jahre einen neuen Versuch. Aber im Ernst. Wir haben eine stabile Mannschaft und wer weiß, wann man wieder so eine Chance bekommt - wir werden jedenfalls in der Bezirksoberliga unser Bestes geben", kündigte Eintracht-Spielleiterin Kerstin Friedrich an.  
     

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

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Spiele gewonnen
13
Spiele unentschieden
4
Spiele verloren
1
:0
Zu-Null-Spiele
5
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
1
Tore gesamt
65
Verschiedene Torschützen
12
Eigentore
2
Elfmetertore
4
Gelbe Karten
2
Gelb-rote Karten
0
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
21
Zuschauer
386
Zuschauerschnitt
42

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 31.10.2015
11 Sp
29 Pkt
33:6 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 29.04.2016
6 Sp
18 Pkt
22:2 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 05.09.2015
9 Sp
25 Pkt
31:8 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 02.04.2016
4 Sp
8 Pkt
11:2 Tore
12.09.2015 - 11.10.2015
4 Sp
10 Pkt
22:10 Tore

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