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FC Kirchenlamitz

Kreisklasse Süd - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 21.06.2016 um 06:00 Uhr

Meisterportrait FC Kirchenlamitz: Mit einer Betonabwehr immer mehr abgesetzt

Zunächst deutete sich nicht an, dass der Titelkampf eine derart einseitige Angelegenheit werden würde. Allerdings hinderten die Kirchenlamitzer ihre Gegner immer effektiver am Tore schießen und nach vorne war die Sener-Elf immer für einen oder mehrere Treffer gut. Die logische Konsequenz: Bereits Ende April schäumte das Bier auf dem Haupt des FC-Übungsleiters.

Von Hans-Jürgen Wunder

FC Kirchenlamitz, Kreisklassenmeister Süd 2015/16.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Entgegen der häufig zu beobachtenden Gewohnheiten hielten die Kirchenlamitzer auch nach dem Abstieg in die Kreisklasse an ihrem Coach Ali Sener fest. Stolze 41 Zähler reichten in der Vorserie nicht, um nach dem Fehlstart und anschließender Aufholjagd die Kreisliga zu halten. Da half auch nichts, dass man sich mit Dennis Bulat aus Regnitzlosau, Alexander Schultes aus Poppenreuth und Alexander Manzke vom TSV Thiersheim in der Winterpause noch einmal kräftig verstärkt hatte. Manzke und Schultes blieben dann auch nach dem Gang in die Kreisklasse, während Bulat mit Mehmat Ünal zur Viktoria nach Hof gingen. Doch noch gravierender war der Verlust des 22-fachen Torjägers Hüseyin Bulat, den es ebenfalls zur Viktoria in die Saalestadt zog. Allerdings gesellte sich mit Fabian Künzel aus Thiersheim ein junger Abwehrmann dazu, der immerhin bereits in die Kreisliga reingeschnuppert hatte.

Vor der Serie in Kirchenlamitz als Neuzugang angekommen: Defensivmann Fabian Künzel (re.).

anpfiff.info

Viererkette neu formiert

"Natürlich sind die Ergebnisse vieler Partien von der Tagesform abhängig. Aber wir haben eine eingespielte Truppe, bei der vorne die jungen Wilden kräftig wirbeln. Wichtig war mir deshalb, dass wir hinten mehr Stabilität rein bekommen", legte sich Ali Sener frühzeitig fest. Und dabei war zunächst Basteln angesagt, um die Viererkette neu auszurichten. Dabei konnte der amtsmüde Nikolay Triller überredet werden, eine weitere Saison die zentralen Defensivräume zu bearbeiten. Und ihm zur Seite gestellt wurde Stefan Manzke, der mit seinem starken Stellungsspiel eigentlich gerne auch etwas weiter vorne auf der Sechserposition seinen Dienst verrichtet hätte. Doch den weitesten Weg in die Abwehrformation hatte Florian Weiß zurückzulegen: Beim gelernten Stürmer, der immerhin einmal 17 Treffer in einer Kreisligaserie erzielt hatte, war richtig Überzeugungsarbeit notwendig, um ihn für den Job auf der defensiven Außenbahn zu begeistern. Komplettiert wurde die Viererkette dann durch Sebastian Schmidt, der nach Verletzungspause zu Saisonbeginn ein eindrucksvolles Comeback feiern konnte und dabei half, den Defensivverbund gegen torhungrige Stürmer zu stählen.

Das waren noch Zeiten: Mittlerweile ist Florian Weiß (re.) mehr in die Spurtduelle auf den eigenen Kasten verwickelt.

anpfiff.info

Kurze Eingewöhnungszeit

Gut möglich, dass Ali Sener selbst überrascht war, wie schnell und gut sein neu formierter Abwehrverbund harmonierte und funktionierte. Denn nach dem 3:2-Auswärtsssieg beim 1. FC Hohenberg-Schirnding am fünften Spieltag war es für die gegnerischen Mannschaften mit dem Tore schießen erst einmal vorbei. Nach einer Auswärtsniederlage in Nagel und einem 1:1-Remis gegen den TSV Arzberg-Röthenbach bis zu diesem Zeitpunkt wurden nun mit der Null im Rücken nur noch Dreier bis zur Winterpause produziert, denn nur noch beim 5:1-Erfolg gegen Weißenstadt gab es einen Gegentreffer. Da reichte schon einmal ein einziges Tor wie in den Heimspielen gegen Röslau und Niederlamitz oder in Marktredwitz, als Moritz Ziesel, Stefan Manzke per Foulelfmeter oder Dominik Weiß im Derby die mittlerweile zum Tabellenführer aufgerückte FC-Elf erlöste. Und wenn es vorne einmal richtig lief, wie gegen den SV Marktredwitz, setzte es auch schon einmal sechs Einschüsse bei den torhungrigen SV-Stürmern. Dabei war noch kein einsamer Vollstrecker auszumachen, denn Alexander Manzke, Dominik Weiß, Johann Barthold oder Jakob de Waele waren alle torgefährlich und immer wieder für einen Treffer gut.

Ein Torjäger, den weder Wind noch Wetter schreckt: Winterneuzugang Ertunc Denizeri (re.) verlieh der FC-Offensive den letzten Schliff.

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Königstransfer nimmt die Spannung

Obwohl die Kirchenlamitzer zum Jahreswechsel schon einen Neun-Punkte-Vorsprung herausgearbeitet hatte, war man vorsichtig. "Ich habe schon Pferde kotzen sehen", entgegnete Ali Sener, wenn man ihn auf eine mögliche Vorentscheidung in der Meisterschaft ansprach. Doch letztlich waren die Mägen der Vierbeiner stabiler, als befürchtet. Obwohl Hauptverfolger Marktleuthen in der Winterpause noch einmal kräftig nachrüsten konnte, mussten sich die Kirchenlamitzer nach der Rückkehr von Torjäger Ertunc Denizeri aus Wunsiedel auch hier nicht verstecken. "Er war ja schon einmal bei uns und wollte dann höherklassig spielen. Allerdings setzt Udo Schnurrer beim ASV nur auf einen Angreifer und da ist Ertunc an Anthony Hofweller nicht vorbei gekommen", erläuterte der in Plauen wohnhafte Übungsleiter zum Transfer des Angreifers. Dabei gelang dem Stürmer in Arzberg zum Rückrundenauftakt gleich der Goldene Treffer und auch in den weiteren Partien traf der ehemalige Wunsiedler regelmäßig, so dass er insgesamt 14 Treffer in der Rückrunde für seinen neuen Verein einstreuen konnte. Nachdem die Abwehr auch weiterhin stabil blieb, wurde es nur eine Frage der Zeit, wann die Kirchenlamitzer den Deckel auf die Meisterschaft machen konnten. Dennoch demonstrierte die Sener-Elf dann ausgerechnet in Marktleuthen beim härtesten Rivalen eindrucksvoll ihre Stärke, gewannen die Partie bei teilweise winterlichen Verhältnissen klar mit 4:1 und schlagen jetzt nach der Fusion mit dem FC Niederlamitz in der Kreisliga ein neues Kapitel auf.