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FC Wacker Marktredwitz 2

A-Klasse Süd - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 28.06.2015 um 00:00 Uhr

Meister Wacker Marktredwitz 2: Viel Routine und enormes Ballgefühl

Alter schützt vor Meisterschaft nicht. Mit einer ziemlich ausgepufften Truppe setzte sich Spielertrainer Chris Nachtmann und Co. am Ende recht klar durch. Wer darauf spekuliert hatte, dass der etwas bejahrten Mannschaft die Luft ausgehen würde, musste bald feststellen, dass er auf dem falschen Dampfer saß. In der gesamten Serie blieb die Wacker-Elf ungeschlagen.

Von Hans-Jürgen Wunder

FC Wacker Marktredwitz, Meister 2014/2015

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Natürlich ist bei allen Vereinen der Blick zuerst auf die erste Garnitur gerichtet. Der Reserve kommt meist die Rolle zu, Kickern, die noch nicht soweit sind oder verletzt waren, Spielpraxis zu geben, damit sie sich weiterentwickeln oder wieder zu alter Form kommen können. Häufig schlägt sich die Stimmung des führenden Teams auf die bei der Zweiten nieder. Das war bei Wacker Marktredwitz definitiv nicht der Fall. Bereits zur Winterpause musste Chenfcoach Otto Nachtmann zur Kenntnis nehmen, dass es mit der angestrebten Rückkehr in die Kreisliga wohl nichts werden würde. Die Trennung von mehreren tschechischen Akteuren war deshalb folgerichtig. Die Truppe um Spielertrainer Chris Nachtmann überraschte zum selben Zeitpunkt mit der Tabellenführung - und ließ nicht locker.

Von Beginn an ein verschworener Haufen: Die erfolgreichen Wacker-Reservisten.

anpfiff.info

Schlechte Erfahrungen

Sie wollen eigentlich nur spielen, so die Aussage von Chris Nachtmann zum Saisonstart. Mit höheren Ambitionen, sprich Kreisklasse, hatte man bereits hinlänglich Erfahrungen gesammelt. Gerade 16 Zähler holte die Wacker-Reserve in der Saison 2012/13, landete auf Platz 13 und musste wieder in die A-Klasse zurück. Damals waren die beiden Wacker-Teams in zwei unterschiedlichen Kreisklassen angetreten und hatten besonders bei Auswärtspartien deshalb kaum die Möglichkeit, die Teams durchzumischen. Außerdem war ein entscheidender Wettbewerbsnachteil, und daran sollte sich bis jetzt nichts ändern, dass kaum Akteure der Zweiten bei den Übungsabenden gesichtet wurden. Man war also gut beraten, den Ball erst einmal flach zu halten. „Sollten wir von Verletzungen verschont bleiben, wollen wir natürlich oben mitspielen. Aufstieg ist jedoch bei uns kein Thema - wir haben keinen Aufstiegsdruck - bei uns zählt in erster Linie der Spaß am Fußball,“ so die ehrliche Bestandsaufnahme von Chris Nachtmann im Sommer des letzten Jahres.

Allzweckwaffe Curtis Cannon (re.) ist einer der wenigen, regelmäßigen Trainingsgäste.

anpfiff.info

Ehrgeiz geweckt

Es ging also frisch und unbelastet in die neue Saison, in der nach dem 10:0 Kantersieg in Furthammer gleich die erste Niederlage drohte. Bevor man sich umsah, lag man beim kleinen Marktredwitzer Lokalderby gegen des SV 04 in Rückstand. Doch es gab ja noch einen Torjäger Altan Toy, der nach seiner Einwechslung gleich einen seiner insgesamt 36 Saisontreffer einstreute. Dass die hart umkämpfte Partie letztlich mit einem leistungsgerechtem 2:2-Unentschieden endete, war einerseits kein Beinbruch und zeigte andererseits früh, dass es schwer werden würde, die Nachtmann-Elf zu schlagen. Da standen keine verkrampften Beine auf dem Platz, die auf Gedeih und Verderben nach oben wollten, sondern gestandene Fußballer mit viel Qualität und Ehrgeiz. Dass sich dabei in das eine oder andere Haupt schon ein graues Haar gemischt hatte, war in dieser Liga sicher kein Nachteil. Ohnehin lief es nicht nur gegen den SV im Spiel selbst von Anfang an nicht rund. Gegen die junge Schwarzenbach Truppe etwa lag man beispielsweise schon mit 2:0 zurück. Doch die Truppe um die Cakir-Brüder konnte immer wieder hochschalten, ohne Hektik und nervöser Betriebsamkeit und wenn die Angriffsmaschinerie mal lief, gab es kein Halten mehr. Schwarzenbach jedenfalls kassierte an diesem Tag noch eine deutliche 6:3-Klatsche - man hätte den Spitzenreiter eben nicht reizen sollen.

Schlitzohr Altan Toy (re.) weiß, dass der Kampf um den Ball nicht nur am Boden entschieden wird.

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Keine Schwächephase

Was sich schon in der Vorrunde mit dem Spielausfall gegen Arzberg abgezeichnet hatte, sollte sich im Frühjahr verstärkt fortsetzen. Immer mehr Gegner sagten ihre Begegnung gegen den offensivstarken Tabellenführer ab, weil man keine Lust hatte, sich stark geschwächt oder gar in Unterzahl von Wacker abschießen zu lassen. Am Ende fielen vier Wacker-Spiele aus diesem Grund aus. Das machte es natürlich den Marktredwitzern schwer, nach der Winterpause den Rhythmus zu finden. In Schwarzenbach etwa entwickelte sich ein enger Kampf, bei dem die Nachtmann-Elf beim knappen 3:2-Sieg gerade noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. In den "Wochen der Wahrheit" ab Mitte April erwartete das ungeschlagene Team dann gleich die heikle Aufgabe beim Lokalrivalen SV. Auch hier stand das Spiel auf des Messers Schneide, doch letztlich empfand die Sabovic-Elf das 1:1-Unentschieden wie eine gefühlte Niederlage. Die ungeschlagene Serie, auf die Chris Nachtmann immer wieder hingewiesen hatte, hielt also an. Doch in Leutendorf sollte sie, dem Anschein nach, hart auf der Probe stehen. Nach dem knappen 2:1-Sieg von Wacker gegen den härtesten Rivalen im Hinspiel stand auch noch Revanche an - die Truppe um den Allrounder Curtis Connon musste sich also auf alles gefasst machen. Freilich lief das Spitzenspiel dann doch ganz anders ab. Besonders Ümit Cakir war an diesem Tag überhaupt nicht zu halten und am Ende stand ein 7:3-Erfolg zu Buche, der recht ungefährdet war. Der spielerischen und technischen Überlegenheit des Meisters war nicht nur an diesem Tag einfach nicht beizukommen.

Spielertrainer und Meistermacher Chris Nachtmann ist zu neuen Ufern aufgebrochen.

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Doch wieder Kreisklasse

Nachdem der Titel vergeben war, wurde gerätselt, ob die Marktredwitzer den Aufstieg wegen der Probleme - siehe oben - überhaupt annehmen werden. Denn mittlerweile war der Vater des Erfolges, Chris Nachtmann, mit einem kleinen Theatergrollen von Bord gegangen und wird künftig in Leutendorf Trainerverantwortung übernehmen. Doch auch wenn der neue Wacker-Coach Robert Nothaft mit der Konstellation mit zwei Kreisklassenteams nicht ganz glücklich ist, versucht die Wacker-Reserve, ihren Angriffswirbel künftig auch in der Kreisklasse Ost fortzusetzen.