Meisterportrait TSV Enchenreuth: Mit geballter Offensivkraft zum Titel - anpfiff.info
TSV Enchenreuth 
A-Klasse West 1 - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 25.06.2015 um 00:00 Uhr
Meisterportrait TSV Enchenreuth: Mit geballter Offensivkraft zum Titel
Vollkommen verdient und unumstritten wurde der TSV Enchenreuth Meister der A-Klasse West 1. Dabei strauchelten die Mannen von Trainer Rainer Köhler nur ein einziges Mal in der Hinrunde. Spätestens ab dem Zeitpunkt war die Mannschaft aber derart in Fahrt gekommen, dass sie bis zum Ende nicht mehr zu stoppen war. 
Von Christian Aufseß

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Bereits vor der Saison war der TSV Enchenreuth bei vielen Experten als Favorit auf den Meistertitel in der A-Klasse West 1 genannt worden. Zu gut bestückt war der Kader mit Torjäger Michael Adolph und den Neuzugängen Dominik Gareis (TSV Presseck), Torwart Florian Spitzu (VfB Helmbrechts) sowie Felix Heidenreiter und Mario Kopatsch vom SV Grafengehaig. Der Saisonstart war dann aber doch furioser als gedacht. Mit 7:1 schickte man den Mitfavoriten TV Kleinschwarzenbach im Derby auf den kurzen Heimweg. Doch nach zwei Kantersiegen gegen Carlsgrün und Sauerhof kam schon am vierten Spieltag der herbe Dämpfer: Mit 2:4 verlor man beim TSV Bad Steben. "Bad Steben hat an dem Tag eine herausragende Leistung gezeigt. Der Sieg war vollkommen verdient", erinnert sich Trainer Rainer Köhler. Ab dem Zeitpunkt wusste der Coach, dass man das Saisonziel Meisterschaft nicht im Vorbeigehen mitnehmen würde. "Die Mannschaften haben sich gegen uns gestemmt und noch ein paar Prozent mehr gegeben, wenn es gegen uns ging", erklärt Köhler die Unannehmlichkeiten, die die Favoritenrolle mit sich bringt.

Ein furioser Start in die Meistersaison: Mit 7:1 fertigten Adolph (li.), Gareis (Mitte) und Co. den TV Kleinschwarzenbach am ersten Spieltag ab.
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"Ich habe gemerkt, dass wir nur schwer zu stoppen sind"

Auch die Mannschaft hatte in Bad Steben gemerkt, dass die Gegner gegen die Enchenreuther noch eine Schippe drauflegen und trat in den folgenden Wochen wie ein echter Favorit auf. Acht Spiele in Folge konnte man gewinnen, die Mannschaft spielte sich in einen wahren Rausch. "In der Zeit habe ich gemerkt, dass wir nur schwer zu stoppen sind", meint Köhler. Das 1:1 im Heimspiel gegen Wüstenselbitz 2 Ende Oktober, kurz vor der Winterpause, war dann mal wieder ein Punktverlust. Es sollte bis zum Ende der Letzte sein. Denn aus dem Winter kam die Truppe um Torjäger Michael Adolph in einer guten Verfassung und steigerte sich von Spiel zu Spiel. Vor dem Doppelspieltag Ende April, als man an einem Wochenende bei den Aufstiegsaspiranten aus Wüstenselbitz und Selbitz jeweils auswärts antreten mussten, beschlichen den Trainer das letzte Mal Zweifel. Als man jedoch diese Hürden bravourös genommen hatte und in Wüstenselbitz (6:0) und Selbitz (5:0) klar gewonnen hatte, war sich Köhler sicher, dass es für die Meisterschaft reicht. "Wir haben die beiden Partien wirklich dominiert und nichts anbrennen lassen", blickt der Trainer zurück.

"Das hat alles übertroffen"

Die Meisterschaft eintüten konnte man aber erst eine Woche später im Heimspiel gegen Ahornberg. Ein relativer ungefährdeter 2:1-Sieg reichte, um den Vorsprung vor Verfolger Kleinschwarzenbach über die Ziellinie zu bringen. Was danach kam, war eine Meisterfeier, die sich gewaschen hat. "Ich hab ja schon ein paar Mal einen Aufstieg miterlebt", meint Köhler. "Aber das hat alles übertroffen", lacht er. Es wurde auf jeden Fall feucht-fröhlich und lang an diesem Sonntag. Nach den letzten drei Partien, die eigentlich sportlich wertlos waren, machten die Enchenreuther einfach weiter. "Die Jungs haben drei Wochen jedes Wochenende gefeiert", so der Trainer. Doch auch sportlich hatten die Enchenreuther trotz all der Feierei noch ein paar Körner übrig. Am letzten Spieltag konnte man gar den höchsten Sieg der Saison einfahren, mit 15:1 schlug man die SpVgg Döbra. "Das spricht einfach für unsere enorme Qualität", meint Köhler. 

Der Beginn einer langen Feier: Nach dem Schlussspfiff gegen Ahornberg gibt es die obligatorische Sektdusche fürs Team.
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"Die ganze Mannschaft muss funktionieren"

Für seine Mannschaft stellt der Trainer Bestnoten in allen Bereichen aus. "Man spricht immer nur von Michael Adolph, wenn es um Enchenreuth geht", versucht Köhler den Fokus von seinem 49-Tore-Mann zu nehmen. "Aber ich brauche immer elf gleichwertige, starke Spieler auf dem Platz. Die Mannschaft als Ganzes muss funktionieren ". Und das tat sie. Angefangen bei der starken Defensive um Kapitän Mario Kopatsch. "Was der mit seinen jungen Jahren spielt, ist überragend", lobt Köhler seinen Innenverteidiger. Doch der gesamte Defensivverbund verdient sich ein Pauschallob vom Trainer, schließlich musste man über die gesamt Saison nur 16 Gegentore hinnehmen. "Unser Torwart hätte sich einen Klappstuhl mit ins Tor nehmen können, so wenig, wie er meistens zu tun hatte", lacht Köhler. Über die Offensive braucht man derweil gar nicht zu reden. 136 Tore haben die Enchenreuther erzielt, so viele wie kein anderes Team im Spielkreis. Dominik Gareis, Maximilian Engelhardt, Felix Heidenreiter und eben Torjäger Michael Adolph spielten die gegnerischen Abwehrreihen reihenweise schwindlig. "Vorne haben wir einfach eine unglaubliche Qualität", so Köhler. 

Rainer Köhler (re.) mit zwei seiner wichtigsten Akteure: Torjäger Michael Adolph (2.v.r.) und Mario Kopatsch (3.v.r.).
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"Eine Kameradschaft, die ihresgleichen sucht"

In Enchenreuth ist die Meistersaison derweil schon lange Geschichte, die Vorbereitung auf die neue Saison in der Kreisklasse West hat bereits angefangen. Personell halten sich derweil Zu- und Abgänge die Waage. Pascal Danzer wird den Verein ebenso verlassen wie Serkan Dogan, der zurück zum VfB Helmbrechts geht. Neu in Enchenreuth ist mit Timo Schuster ein Torwart vom FC Stammbach und Stürmer Alexander Solle vom TV Guttenberg. "Ansonsten haben wir geschaut, dass der Kader komplett zusammen bleibt", erklärt Köhler. Man sei zwar noch in Gesprächen mit drei, vier interessanten Spielern mit höherklassiger Erfahrung gewesen, gescheitert sind die Verpflichtungen aber am lieben Geld, das in Enchenreuth nicht so fließt, wie das von vielen Seiten vermutet wird. "Wir zahlen hier nichts mehr", meint Köhler. "Es spielen inzwischen wieder fast nur Einheimische in der Mannschaft". Der Erfolg der Meistersaison ist nicht etwa mit viel Geld bezahlt worden, sondern durch große Kameradschaft entstanden. "Es war ein langer Weg, bis die Mannschaft zu so einem verschworenen Haufen wurde", lacht der Trainer. Doch nun hockt die Mannschaft nach Spielen, egal ob auswärts oder daheim, oft bis Abend im Sportheim beisammen. "Das ist eine Kameradschaft, die meiner Meinung nach im Frankenwald ihresgleichen sucht", ist Köhler von der Stimmung in der Mannschaft begeistert. 

"Wollen den ein oder anderen Favoriten ärgern"

Diese tolle Stimmung hat Rainer Köhler auch dazu bewegt, ein weiteres Jahr in Enchenreuth dranzuhängen. "Ich habe lange überlegt", erklärt er. Schließlich lagen dem Trainer etliche höherklassige Angebote vor. Doch in Enchenreuth kann sich der im knapp 100 km entfernten Bamberg tätige Lehrer auch mal herausnehmen und seine Vertrauten im Mannschaftskreis, wie etwa Torjäger Michael Adolph, eine Trainingseinheit leiten lassen. "Es passt hier einfach alles. Ich will mit der Mannschaft weitermachen, weil es Riesenspaß macht", schwärmt der Trainer. Sportlich gesehen steckt man sich für die Kreisklasse kleine Ziele: Der Klassenerhalt steht im Vordergrund. "Viele können das nicht verstehen", meint Köhler angesichts der Qualität des Kaders, der den Enchenreuthern zur Verfügung steht. Andererseits ist es mit der Quantität nicht so weit her. "Der Kader ist eigentlich zu dünn. Das könnte noch ein Problem werden", prophezeit Köhler. Ein anderer Grund, tief zu stapeln, ist für den Meistertrainer die starke Konkurrenz in der neuen Liga. Den neu gegründeten FC Frankenwald, Absteiger FC Ort oder die üblichen Verdächtigen wie den FCR Geroldsgrün und den VfB Helmbrechts sieht Köhler eher als Anwärter auf die vorderen Plätze als seine Mannschaft. "Wir wollen die Gegner diese Saison erstmal abchecken", meint er und fügt an: "Vielleicht können wir aber auch den ein oder anderen Favoriten ärgern".

Er hängt noch ein Jahr dran: Meistertrainer Rainer Köhler.
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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

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Spiele gewonnen
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Spiele unentschieden
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Spiele verloren
1
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Zu-Null-Spiele
12
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
0
Tore gesamt
136
Verschiedene Torschützen
19
Eigentore
3
Elfmetertore
13
Gelbe Karten
37
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
27
Zuschauer
880
Zuschauerschnitt
73

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 31.08.2014
20 Sp
58 Pkt
108:11 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 02.11.2014
11 Sp
33 Pkt
64:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 20.07.2014
12 Sp
34 Pkt
69:6 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 07.09.2014
11 Sp
33 Pkt
65:6 Tore

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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