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1. FC Waldstein

Kreisklasse Süd - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 19.06.2015 um 00:00 Uhr

Meister FC Waldstein: Mit jugendlicher Frische wieder nach oben

Meistertrainer Andreas Becher ist bekennender Langstreckenläufer und auch der Titelgewinn seiner Schützlinge glich einem Marathonlauf mit glücklichem Ausgang. Der ungewisse Start in die Saison, dann das Zwischenhoch, das anschließende Zurückfallen hinter die Spitze und schließlich der Endspurt Seite an Seite mit dem härtesten Rivalen. Der Zieleinlauf war dann knapp, aber deshalb umso beschwingter.

Von Hans-Jürgen Wunder

Meister 2014/15, Kreisklasse Süd, 1. FC Waldstein

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Jeder Abstieg ist ja eine Chance zum Neuanfang. Der Druck, die Negativerlebnisse und der Problemstau, der ja oft zum Niedergang geführt haben, sind plötzlich wie weggeblasen. Danach kann man bescheidenere Ziele formulieren, zumal der eine oder ambitionierte Akteur sich vielleicht einen neuen Verein gesucht hatte. Auch bei den Waldsteinern war der Gang in die Kreisklasse kein Beinbruch, zumal der Abschied von der Kreisliga mit wenig Dramatik verbunden war.

Aufmunterung war zu Beginn angesagt: Andreas Becheer betätigte sich zunächst als Motivator.

anpfiff.info

Der Neuanfang

Für die Kreisklasse wurden die Weichen neu gestellt. Andreas Becher, zum Ende der letzten Saison noch in Doppelfunktion als Jugendcoach und Herrentrrainer sollte sich voll auf seine Aufgaben in der neuen Spielklasse konzentrieren. Bei seinem neuen Kader hielten sich die Personalumwälzungen aber in Grenzen. Kevin Sachs ging nach Stammbach, Pablo Rodriguez Gutierrez nach Gattendorf und in der Winterpause Mario Feist und Maximilian Kefes nach Enchenreuth. Auf der Habenseite standen dagegen sechs Eigengewächse zu Buche und in der kalten Jahreszeit flatterte auch noch der Pass von Oliver Becher, dem Bruder des Übungsleiters, ins Haus. Bei der Zielsetzung ließ man es eher unverkrampft angehen. Oben mitspielen wolle man, hieß es, aber vor allem eine schlagkräftige Truppe formen. Und natürlich sich die dafür erforderliche Zeit nehmen.

Keeper und Neuzugang Oliver Becher (in rot) kam im letzten Saisondrittel verstärkt zum Einsatz.

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Das Ausrufezeichen

Es waren keine Hurra-Spiele, sondern Arbeitssiege, mit denen sich die junge Waldsteiner Truppe in die Saison tastete. Richtig haarig wurde es nach drei Auftaktsiegen erst, als man mit den Förbauern einen Gegner vor der Brust hatte, der im Vorjahr selbst lange um den Aufstieg gespielt hatte. Nach zweimaligem Rückstand trennte sich die Becher-Elf mit 3:3-Unentschieden vom TuS und hatte eine Woche später bereits die nächste heikle Aufgabe. In Schwarzenbach durfte der vormalige Kreisligist seine Kräfte mit keinem geringeren als dem Ligafavoriten messen. Beim Duell höherklassige Erfahrung, zumindest was Raimund Wohn und Ergün Aydinli betraf, gegen jugendlichen Unbeschwertheit zeigten sich die Waldssteiner vin ihrer besten Seite. Am Ende war sicher mehr als die 2:2-Punkteteilung möglich gewesen.

Rasse, Klasse, Nervenkitzel: Im Duell mit Schwarzenbach kämpfte nicht nur Sebastian Schaller (re.) mit letztem Einsatz.

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Waldsteiner beißen sich fest

Die beiden Feuerproben hatte die Truppe um Torjäger Sebastian Schaller erfolgreich gemeistert, doch nun galt es, Konstanz zu zeigen. Das gelang, weil es die junge Mannschaft verstand, auch einmal zu Null zu spielen oder einen knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Das torlose Remis in Nagel, der knappe 3:2-Sieg gegen Wacker Marktredwitz oder der 1:0-Erfolg gegen Arzberg zeugen von Selbstsicherheit und konzentrierter Abwehrarbeit. Wer auf einen Einbruch der Waldsteiner spekulierte, wartete auch im neuen Jahr vergebens. Beim Rückrundenauftakt gab es beim 1:1 gegen Schwarzenbach zwar wieder "nur" ein Unentschieden, doch die FC-Kicker hatten sich nun endgültig im Vorderfeld positioniert und ließen sich auch im neuen Jahr nicht verdrängen.

Einsatz ist Trumpf: FC-Kapitän Christopher Sturm (re.) war im Zweikampf nicht zimperlich.

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Auf dem Punkt in Hochform

Von Woche zu Woche stieg das Fieber im Titelkampf immer mehr. Die Becher-Schützlinge leisteten sich nur einen kleinen Ausrutscher in Weißenstadt und rückten Überraschungsspitzenreiter FC Nagel immer mehr auf die Pelle. Als es dann am 13. Mai zum direkten Aufeinandertreffen der Titelanwärter kam, brannte die Luft. Auch ohne den verhinderten Trainer brachten die Waldsteiner die bessere Tagesform mit, waren besonders im Angriff durchschlagskräftiger und variabler und schnappten sich in Weißdorf nach Treffern von Jakob Schüder und Christopher Sturm nach dem 2:1-Erfolg nicht unverdient die drei Zähler. Jetzt hatte es der neue Spitzenreiter selbst in der Hand, diesen Sieg zu vergolden.

Jakob Schüder (li.) öffnete mit dieser Aktion und dem anschließenden Treffer das Tor zur Tabellenführung und Meisterschaft.

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Das Meisterstück

Mit dem SV 04 Marktredwitz, die im Erfolgsfall selbst noch um die Kreisliga mitspielen konnte, wartete noch ein harter Brocken auf den Tabellenführer - an dem er sich fast die Zähne ausgebissen hätte. Bei einem turbulenten Spitzenspiel führten die Kobelt-Schützlinge bereits mit 3:1 und behaupteten einen 3:2-Vorsprung, als die reguläre Spielzeit abgelaufen war. Bei einer der letzten Aktionen schaffte es Johannes Oberländer schließlich, den Ball über die Linie zu drücken und sorgte dafür, dass bei Mitspielern und Fans Glückshormone im Übermaß ausgeschüttet wurden. Zum Finale ließ man beim 6:1-Auswärtssieg n Arzberg aber wirklich nichts mehr Anbrennen. Ohne Niederlage sind die Waldsteiner ein würdiger Meister und dürfen sich auf die Kreisliga freuen.

Es ist geschafft: Jetzt bewegt sich der Waldsteiner Tatzelwurm in die Kreisliga.

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Stimmen:

Santiago da Silva

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Santiago da Silva
(Ehemaliger Schwarzenbacher Trainer)

"Wer ohne Niederlage durch die Saison geht, hat eine Topleistung gebracht und ist verdient Meister. Wir haben uns gegen waldstein immer richtig schwer getan. Jetzt wünsche ich Ihnen alles gute und bin sicher, dass sie auch in der Kreisliga eine gute Rolle spielen können."

Thomas Söllner

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Thomas Söllner
(Spielleiter FC Nagel)

"Es war eine absolut verdiente Meisterschaft. Die Waldsteiner stellten eine Truppe, die in Abwehr und Mittelfeld sehr kompakt war und wohl so wenige Gegentreffer wie keine andere Mannschaft in den letzten Jahren kassiwert hat."