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ASV Wunsiedel

Kreisliga Süd - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 16.06.2015 um 00:00 Uhr

Meisterportrait ASV Wunsiedel : Immer nur ein Ziel vor Augen

Es war auch für die Wunsiedler ein weiter Weg, bis der spritzige Rebensaft am Haar von Trainer Udo Schnurrer perlte. Eine Zeit des Hoffens, Bangens und vielleicht der Angst, es doch wieder nicht zu schaffen. Am Ende entluden sich diese Gedanken in übermütigen und ausgelassenen Jubelszenen, in die sich auch der Stolz über eine große Leistung mischte.

Von Hans-Jürgen Wunder

ASV Wunsiedel, Meister 2014/2015

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Natürlich läuft ein Titelgewinn nur höchst selten von Beginn bis zum Ende ganz rund. Formkrisen und Verletzungen spülen plötzlich Konkurrenten an die Spitze und auch beim ASV war es ein langer, harter Kampf, um dort zu stehen, wo man sich von Beginn an gerne gesehen hatte. Am Ende wurde aber alles richtig gemacht.

Vom letztjährigen Relegationsspiel in Marktschorgast kam man noch mit leeren Händen zurück - das sollte sich in der abgelaufenen Serie ändern.

anpfiff.info

Die Ausgangslage

An der Bezirksliga geschnuppert hatten die ASV-Kicker schon im letzten Sommer. Als Vorjahreszweiter reiste man im Juni 2014 nach Marktschorgast, um in der Relegation sein Glück gegen den FC Steinbach-Dürrenwaid zu versuchen. Dabei durfte die Schnurrer-Elf in der Pause nach der Führung von Ertunc Denizieri sogar noch vom Aufstieg träumen. Als der Bezirksligist nach dem Wechsel aber seine spielerischen Vorteile in die Waagschale warf, musste sich der ASV schließlich noch mit 2:1 beugen. Das Aus raubte dem damaligen Vizemeister aber nicht die Hoffnung, sondern stachelte den Ehrgeiz der Truppe um Michi Koller erst recht an.

Hochkarätiger Rückkehrer nährte die Hoffnungen: Anthony Hofweller.

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Das Personal

Ohne Zweifel konnte der ASV vor Saisonbeginn noch etwas aufrüsten. Mit Anthony Hofweller kam ein Offensivmann von der Spvgg Selb 13 zurück, der mit 14 Einschüssen in der Bezirksliga seine Qualitäten eindrucksvoll unterstrichen hatte. Einen Stammplatz zwischen den Pfosten peilte dagegen Nico Scupin an - er hatte seine Torwartkünste vorher beim FC Marktleuthen unter Beweis gestellt. Doch große Hoffnungen hegten die Wunsiedler vor allem auf die Rückkehr eines Leistungsträgers. Max Schraml - der Abwehrstabilisator und unbändige Kämpfer hatte sich im November 2013 die Kreuzbänder gerissen. Wenn es mit seinem Comeback klappen sollte, da war sich Udo Schnurrer sicher, würde man gleich noch mal zulegen können.

Es klemmte zunächst etwas in Wunsiedel, nicht nur hier bei Emre Taskiran.

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Die Krise

"Anthony Hofweller hat etwas gebraucht, um sich einzufinden. Er ist als Stürmer auf die Pässe seiner Kollegen angewiesen und erst mit der Zeit wurde klar, wie man ihn einsetzen muss", mahnte Coach Udo Schnurrer beim Neuzugang noch etwas zur Geduld. Mehr dürfte ihn geärgert haben, dass auch etwas der Schlendrian bei seiner Truppe eingezogen war. Drei Niederlagen in den ersten Auswärtspartien - das hatte sich der ehemalige Mitterteicher sicher anders vorgestellt. Damit sah man den Platz an der Sonne erst mal nur durch das Fernglas, war quasi in Lauerstellung. Natürlich hatte die kurze Vorbereitung nach Relegation und das Bewusstsein, als Spitzenteam werde sich schon alles richten, zu diesem Fehlstart mit beigetragen. Doch nun galt es, die Kräfte zu bündeln und wieder anzugreifen.

Beim Spitzenspiel der Vorrunde gegen Konnersreuth streute Kevin Krassa (re. ) zwei Treffer ein.

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Die Wende

Es war eine mühsame Geburt bei den Wunsiedlern, ihre Auswärtsschwäche abzulegen. Dem ersten Dreier in der Fremde, beim 1:0-Erfolg in Kondrau, folgte mit der 3:2-Niederlage in Thiersheim gleich wieder ein Rückschlag. Dennoch standen die Zeichen auf Aufholjagd. Der damalige Spitzenreiter aus Konnersreuth wurde in einer torreichen Begegnung mit 5:3 nieder gehalten und an der Herbstmeisterschaft konnte auch nichts ändern, dass es beim 3:0 gegen Mitterteich die erste Heimniederlage gesetzt hatte. Zumindest auf fremden Plätzen war man nach fünf Auswärtssiegen in Folge zum Abschluss des Jahres 2014 nun ebenfalls eine Macht.

War plötzlich zur Rückrunde wieder an Bord: Abwehrstratege Max Schraml

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Das Meisterstück

Sie wankten nicht und fielen schon gar nicht. Zum Rückrundenauftakt beim Verfolger FC Tirschenreuth lag man kurz vor Schluss sogar mit 3:2 vorne, bevor ein verwandelter Foulelfmeter doch noch die Punkteteilung herbeiführte. Aber die ASV-Kicker signalisierten schon mal, dass man nicht gewillt war, den Spitzenplatz freiwillig zu räumen. Natürlich läuft es, wenn man ein festes Ziel vor Augen hat, oft dann nicht mehr unverkrampft. Jedenfalls war die Leichtigkeit weg, als man sich zu drei Remis gegen Waldershof, Thiersheim und Lorenzreuth mühte. Doch als es dann um die Wurst ging, etwa in Konnersreuth, war die Schnurrer-Truppe wieder voll da. Mit den überfallartigen Angriffen und einen an diesem Tag bestens aufgelegten Michi Koller oder Andre Eckert sowie einer stabile Defensive um Keeper Nico Scupin und den immer stärker werdenden Max Schraml ließ man dem Verfolger keine Chance. Und als es nach Mitterteich ging, die im Erfolgsfall selbst noch am Thron rütteln konnten, agierte man ähnlich defensivstark und abgeklärt. Nach dem 2:0-Erfolg bei der Landesligareserve gab es dann kein Halten mehr - Meisterschaft und Aufstieg waren perfekt, die Bezirksliga gebucht.

Große Hoffnungen setzt man in Wunsiedel auf den zurückgekehrten Dimitar Angachev.

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Die Perspektiven

Sowohl in der Breite als auch in der Tiefe sind die Wunsiedler gut bestückt. Mit Winterneuzugang Dimitar Angachev, der nach seiner Operation langsam aufgebaut wurde und einem Sebastian Pollak aus Röslau oder Daniel Sycha aus Thiersheim, die sich nach der Serie der Schnurrer-Elf angeschlossen haben, muss man sich sicher auch nicht in der Bezirksliga verstecken. Wenn man zusätzlich die Aufstiegseuphorie mitnehmen kann, darf man gespannt sein, wohin der Weg die Schnurrer-Elf noch führen wird.

Mit dem Aufstieg wird beim ASV in der Vereinsgeschichte ein neues Kapitel aufgeschlagen.

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Die Stimmen

Daniel Micklisch:
(Ehemaliger Spielertrainer TV Selb-Plößberg)

"Natürlich hatte der ASV mit Udo Schnurrer einen guten Trainer und echten Fuchs, der über Jahre am Defensivkonzept mit den schnellen Kontern gefeilt hatte. Unter dem Strrich kam Wunsiedel auch der breite Kader zugute.

Fabian Leeb:
(Trainer FC Lorenzreuth)

"Wunsiedel ist für mich der verdiente Meister, weil sie die größte Konstanz aller Mannschaften aufwiesen. Mit ihrer stabilen und disziplinierten Defensive legten sie den Grundstock. Dank ihrer individuellen Klasse in vorderster Front waren sie nie komplett aus dem Spiel zu nehmen. Kompliment für die Arbeit von Udo und seinem Team sowie viel Erfolg in der Bezirksliga."

Sascha Haberkorn
(Trainer SV Mitterteich 2)

"Wunsiedel hat einfach verdient die Meisterschaft gewonnen, da sie nach Anfangsschwierigkeiten die konstanteste Mannschaft war. Udo versteht es einfach eine klasse Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern in ein sehr kompaktes System zu integrieren. Nicht umsonst ist Udo mit vielen Vereinen schon Meister geworden."