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Kickers Selb 2

Kreisklasse Fichtelgebirge - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 21.06.2022 um 06:00 Uhr

Meister Kickers Selb 2: Wie auf dem Reißbrett entworfen

Lassen sich Meisterschaft und Aufstieg planen? Die Verantwortlichen von Kickers Selb machten nie einen Hehl daraus, dass die Landesligareserve den Aufzug nach oben nehmen soll. Mit der Konsequenz und Selbstverständlichkeit führten die Schützlinge von Sven Stocker, der sich mit dem Titel verabschiedet, das Vorhaben dann auch aus.

Von Hans-Jürgen Wunder

Kickers Selb 2

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Auch die kleinen Kickers haben ein Erfolgsgeschichte hinter sich. In der Saison 15/16 wurden sie erstmals ins Rennen geschickt und kooperierten ein Jahr später mit dem TV Selb-Plößberg, mit dem sie eine Spielgemeinschaft bildeten. Wieder alleine, schafften die Kicker dann gleich als Tabellenzweiter den Aufstieg in die Kreisklasse, um sich dort zunächst zu behaupten. Eine Serie danach nahm die Truppe unter ihrem neuen Coach Sven Stocker schon die vorderen Plätze ins Visier und landete auf einem guten 5. Platz. Über seine Ambitionen machte der frühere Thiersheimer anschließend aber überhaupt keinen Hehl, war dann aber doch nicht ganz so wählerisch: "Wir wollen ganz vorne landen. Aber ob wir als Erster oder Zweiter aufsteigen, ist mir dann letztlich egal."

Der Meistermacher: Trainer Sven Stocker hatte von Beginn an ein klares Ziel.

anpfiff.info

Optimaler Auftakt und Ernüchterung

Der Optimismus des Kreisklassisten gründete sich vor allem auf die Qualität des Kaders. Routiniers wie Pierre Küttner oder Nikolai Vates hatten mit dem Übungsleiter einst selbst in der Landesliga gekickt und fanden in Kickers-Boss Tom Lang oder Urgestein Dominik Scharnagl Mitstreiter in ihrer Altersklasse. Ihnen fiel die Aufgabe zu, junge Kicker wie Kerim Araci oder Lukas Wolf zu unterstützen und auf dem Weg in die Landesliga zu fördern. Mittelalterliche Fußballer wie Tom Zitterbart übernahmen zusätzlich Verantwortung und die Tatsache, dass Marco Siniawa fast ausschließlich in der Zweiten kickte, nachdem er durch private Verpflichtungen gebunden war, spielte der Stocker-Elf in die Karten. Das machte sich gleich zum Start positiv bemerkbar, als die Mannschaft drei Kantersiege landen konnte. Es folgte aber schnell die Ernüchterung im Heimspiel gegen den FC Marktleuthen, der als heißer Konkurrent um den Titel gehandelt wurde. "An diesem Tag hat die bessere Chancenverwertung entschieden. Wir haben zwar einen guten Sturm, waren an diesem Tag aber hinten zu anfällig", konstatierte ein betröppelter Kickers-Coach nach der 2:3-Pleite.

Mann für die Zukunft: Lukas Wolf (in rot) hatte schon Einsätze in der Landesliga.

anpfiff.info

Wichtiges Remis

Auch wenn die Kickers-Zweite beim 4:4-Remis gegen TV Selb-Plößberg eine 4:1-Führung aus der Hand gab, blieb sie im weiteren Verlauf der Vorrunde ungeschlagen. In der Winterpause verstärkte sich der Spitzenreiter dann gleich mit dem allseits bekannten Jürgen Hummer aus Leutendorf, der auch etwas Landesligaluft schnupperte, aber bei seinen vier Reserveeinsätzen sechsmal traf. Allerdings war er nach dem gelungenen Rückrundenauftakt gegen Thiersheim 2 beim Spitzenspiel in Marktleuthen nicht dabei. Bei winterlichen Verhältnissen auf Schneeboden trennten sich die Aufstiegskandidaten mit einem torlosen Remis, was den Selbern half, den Konkurrenten auf Distanz zu halten. "Wir können mit dem Punkt sehr gut leben", meinte Sven Stocker nach den 90 Minuten. Und nachdem die Gomez-Elf noch so manchen Zähler liegen ließ, konnte sich die Kickers-Zweite sogar noch zwei Niederlagen in Selb-Plößberg und Leutendorf leisten, ohne dass das Titelprojekt gefährdet gewesen wäre. Am vorletzten Spieltag durften die Porzellanstädter nach dem 3:1-Auswärtssieg beim TSV Arzberg-Röthenbach jedenfalls den Meistersekt entkorken und auf eine rundum gelungene Saison anstoßen.