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Baiersdorfer SV

Bezirksliga Mittelfranken Nord - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 11.06.2009 um 00:00 Uhr

Bezirksliga: Italienisch-fränkisches Erfolgsrezept

Eine Meisterschaft wie mit dem Kochlöffel vollzogen: Auf einer starken fränkischen Basis in Form hervorragender Jugendarbeit, gewürzt mit ein bisschen Meerrettich-Sponsoring und einer scharfen italienischen Zugabe ergibt sich ein letztlich souveräner Bezirksoberligaaufstieg. Ja, die Rede ist natürlich vom Baiersdorfer SV, der am Ende einer für die Spieler harten Saison den Lohn harter Arbeit genießt.

Von Timo Schickler

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!


	Rote Köpfe...
	anpfiff.info

Schampusgebadet nahm Trainer Enzo Penna sämtliche Glückwünsche entgegen, um diese sofort an die Mannschaft weiter zu reichen. Diese habe sich den Erfolg verdient durch Leistung. Leistung, die der anspruchsvolle Trainer erwartet. Deutsch-Italiener Enzo, eigentlich Vincenzo, Penna trägt die Philosophie seines Fußballspiels bereits im Namen: Vince heißt auf Deutsch Sieg. Davon gab es in der abgelaufenen Saison für Baiersdorf mehr als genug. Der Grund für den Sieg liegt beim vorzeiteigen Bezirksligameister im „lavorare“, oder zu deutsch: in der Arbeit. „Diese Meisterschaft ist das Ergebnis harter Arbeit, Woche für Woche“, erklärt Penna sein Erfolgsrezept. Ein Konzept das eine Mischung aus fränkischer Vereinstradition und italienischer Liebe zum „Calcio“ (Fußball) zu sein scheint.


	...vor Anstrengung und Partylust!
	anpfiff.info


	Der Erfolg des BSV war hart erarbeitet, besonders die SpVgg Erlangen galt es auf Distanz zu halten!
	anpfiff.info

Noch viel ungenutztes Potenzial

„Ich weiß, dass die Mannschaft es mit mir und Helmut Wolff nicht leicht hat, denn wir erwarten unheimlich viel“, lässt der Trainer, der die Baiersdorfer vor eineinhalb Jahren knapp vor einem Abstiegsplatz übernommen hatte, wissen. Mit Helmut Wolff verpflichtete Penna zu Saisonbeginn einen gestandenen Trainer als zweiten Coach, seitdem stehen die beiden Woche für Woche an vorderster Front an der Seitenlinie, ein erfolgreiches Tandem: „Wir telefonieren täglich mehrmals, so kurz sind die Wege bei uns“, erklärt Penna. Seit nun mehr fünfzehn Spielen ist der BSV in der Bezirksliga ungeschlagen – und nimmt diese Serie mit in die BOL. Mit Punkt 61 machte Baiersdorf den Aufstieg perfekt, 65 waren es am Ende. Dabei ging die Elf dem Trainer zu Folge noch nicht mal an die Leistungsgrenze: „Wir haben noch viel ungenutzte Potenzial“, so der Meistertrainer.

Professionell ist auch die Arbeit im ganzen Sportverein, insbesondere im Management um Gerhard Herzer, René Hofmann und Thomas Grimm. Beispiel gefällig? Zum Saisonende hatten die Baiersdorfer ihre Arbeit für nächste Saison bereits getan, verpflichteten zehn (!) mitunter sehr gute Spieler. Und obendrein gibt es von Vereinsseite einen Saisonrückblick, bitte lesen…

MEISTERBILD
	Laden Sie sich das Meisterfoto herunter. Zum Download (pdf-File, ca. 700 kb) geht's hier.

Bericht zum Aufstieg des BSV

Der Grundstein für diesen Erfolg wurde bereits im Winter
der vorherigen Saison gelegt. Nachdem wir zum Ende der Vorrunde einen Abwärtstrend zu verzeichnen hatten, entschlossen wir uns, den erst für Sommer geplanten Trainerwechsel von Serdar Kuygun zu Enzo Penna ein halbes Jahr vorzuziehen. Gleichzeitig erarbeitete unser Hauptsponsor Hanns-Thomas Schamel zusammen mit dem Vorstand und der Abteilungsleitung ein Zukunftskonzept. Da sich der sportliche Erfolg nach der Winterpause (Dritter der Rückrundentabelle) rasch einstellte, wurden hinter den Kulissen Nägel mit Köpfen gemacht und ein Förderverein gegründet, dessen Vorsitz Herr Schamel übernahm und der für die finanziellen und konzeptionellen Belange zuständig ist.

Zur neuen Saison konnte zu Enzo Penna mit Helmut Wolff
ein kongenialer Partner als Co-Trainer und waschechter Baiersdorfer zum BSV zurückgeholt werden, die beide zusammen eine überragende Arbeit abliefern. Was wir lang nicht schafften gelang: Die nachrückenden A-Junioren in die Erste einzubauen. Nicht weniger als sechs „Greenhorns“ (Daniel Eich, Thomas Roas, Niklas Schoberth, Andre Singer, Christoph Zeller und Kay Zollhöfer) gehörten dem Meisterkader an, insgesamt waren zu Saisonbeginn 13 Spieler 21 Jahre und jünger. Zudem hatten wir auf dem Transfermarkt das Glück (zu dem bereits im Winter vom ATSV Erlangen geholten Taner Koc), Enrico Cescutti (SV Buckenhofen) und Milan Todorovic (FSV Bruck) verpflichten zu können. Dieses „magische Dreieck“ zeichnete sich für den Großteil (61 von 81!) der erzielten Tore verantwortlich. Mindestens genau soviel Anteil an der Meisterschaft hat unsere Defensivabteilung mit Florian Schmitt im Tor und der davor hervorragend agierenden Viererkette mit Stefan Pecho, Stefan Singer, Dennis Weiler und Tanju Tekin, die insgesamt nur 26 Tore zuließen und in jedem dritten Spiel das Tor komplett vernagelten. Zu einer stabilen Defensive gehört natürlich auch das Mittelfeld, in dem Kapitän Sebastian Zeilinger wie gewohnt konsequent vor der Abwehr abräumte, der pfeilschnelle Miguel Gonzales Geschwindigkeit in die Truppe brachte und der im Winter aus Moggast zurückgekommene Michael Ulrich spielerische Leichtigkeit verbreitete.


	Besonder auf Sturmführer Enrico Cescutti, Teil des "magischen Dreiecks" war verlass...
	anpfiff.info


	...und so tanzte der BSV die Gegner oftmals aus!
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Mehr als ein Fundament

Weiter heißt es im Vereinsrückblick, auf diesem „bestehenden Fundament aufzubauen und den nächsten Schritt zu machen“ – wie groß dieser ist, bleibt abzuwarten, die Qualität der neuen Spieler, zum großen Teil (Mehl, Karches, Ortloff, Wirth) Mitglieder der 1986-iger-Junioren, lässt viele Bezirksoberligisten zittern und scheint mehr als ein Fundament zu sein. Die ersten Steine liegen schon auf der BOL-Fassade.

Mit dem BSV ist in jedem Fall zu rechnen.