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1. FC Oberhaid

Kreisliga 1 Bamberg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 11.06.2009 um 00:00 Uhr

Kreisliga: FC Oberhaid ist oben

Was lange Zeit nach einem packenden Dreikampf ausgesehen hat, wurde auf der Zielgerade ein letztlich ungefährdeter Alleingang des FC Oberhaid, der mehr als zwanzig Jahre nach dem ersten Aufstieg in die Bezirksliga diesen großartigen Erfolg in überzeugender Manier wiederholen konnte.

Von Bernd Riemke

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Der 28. Spieltag brachte die Gewissheit. 5:5 hieß es am Ende nach turbulenten 90 Minuten bei der SpVgg Stegaurach und genau jener eine Punkt, der noch zur vorzeitigen Meisterschaft gefehlt hat, war damit unter Dach und Fach gebracht worden. Es war die Krönung einer atemberaubenden Spielzeit, die viele Wochen von einem Dreikampf an der Spitze geprägt wurde. Noch in der Vorrunde wechselten sich Reichmannsdorf, Tütschengereuth und der FCO fleißig mit der Führung in der Tabelle ab, die die Truppe von Trainer Jürgen Pflaum nach einem 0:3 auf eigener Anlage am fünften Spieltag gegen DJK Tütschengereuth für längere Zeit abgeben musste. Es sollte tatsächlich die einzige Niederlage im weiteren Saisonverlauf bleiben.


	Die Fans haben es schon immer gewusst. Ihre Mannschaft war in der abgelaufenen Saison eine Klasse für sich!
	anpfiff.info

25 Spiele ohne Niederlage

Nur zweimal stand der FCO nicht auf einem der ersten beiden Plätze und hielt sich vor allem in den Partien gegen die direkten Konkurrenten weitgehend schadlos. Wollte man es negativ ausdrücken, könnte man sagen, dass Rohmer&Co gegen keines der beiden anderen Spitzenteams ein Sieg gelungen ist. Faktisch ließ man sich jedoch bei den überaus heimstarken Konkurrenten nicht überrumpeln und holte zweimal eine torlose Punkteteilung und zu Hause gegen Reichmannsdorf bewies die Truppe glänzende Moral, als ein früher 0:2-Rückstand noch egalisiert werden konnte. Gewinnen gegen die vermeintlich Kleinen und Nicht-Verlieren gegen die Großen. Ein einfaches Rezept, das Oberhaid nahezu vorbildlich umgesetzt hat. Nahezu, denn nach der erneuten Eroberung der Tabellenführung im Spätherbst, sprangen sowohl gegen den späteren Absteiger aus Stappenbach sowie beim Gastspiel in Würgau – das zu diesem Zeitpunkt auf einer Misserfolgswelle schwamm – nur jeweils ein Zähler heraus. Die Herbstmeisterschaft ging nach Tütschengereuth. Zwei Siege später überwinterte Oberhaid auf dem Platz an der Sonne, den man im weiteren Verlauf nicht mehr hergeben sollte. Als den Konkurrenten im Endspurt nach und nach die Luft auszugehen schien, zog die Pflaum-Elf unermüdlich ihre Kreise, leistete sich keinen einzigen Ausrutscher und ging mehr als verdient als Meister über die Ziellinie.

MEISTERBILD
	Laden Sie sich das Meisterfoto herunter. Zum Download (pdf-File, ca. 1 MB) geht's hier.

Sattelfeste Defensive

Die Offensive mit insgesamt 93 Toren als Prunkstück hervorzuheben, täte der äußerst stabilen Hintermannschaft um Spielertrainer Jürgen Pflaum Unrecht. Mit Matthias Schmitt hütete einer der herausragenden Keeper der Liga den Kasten und wusste eine Viererkette vor sich, die eine grundsolide Arbeit erledigte. Bemerkenswert dabei, dass neben dem zum Spielführer aufgestiegenen Steffen Seidelmann dessen Onkel Dietmar in der Rückrunde noch einmal die Stiefel schnürte und maßgeblichen Anteil daran hatte, dass im gesamten Saisonverlauf nicht weniger als neun Mal die defensive Null stand. Vor der Serie wurde der Kader nur punktuell, dafür aber zielgerichtet, verstärkt. Neben Routinier Thomas Krümmer wurde auch Stefan Burkard – er kam aus der Kreisklasse von der DJK/SC Neuses – zu einem Stützpfeiler in der Mannschaft. Neben Torsteher Matthias Schmitt und Stefan Burkard – der im übrigen wie die gesamte Viererkette mindestens ein eigenes Saisontor erzielen konnte – absolvierte auch Patrick Jameson im Mittelfeld alle 30 Begegnungen. Jürgen Pflaum konnte sich, von Verletzungssorgen weitgehend verschont geblieben, auf einen Stamm von 14 Spielern verlassen, der immer wieder punktuell ergänzt wurde, ohne dabei an Qualität zu verlieren.


	Sohn, Vater und Onkel, Neffe. Pascal, Dietmar und Steffen Seidelmann (v.li.) standen zuletzt gemeinsam für den Meister auf dem Platz.
	anpfiff.info

Unaufhaltsame Tormaschinerie

Michael Giehl, Torjäger der 2. Mannschaft, fügte sich dabei ebenso nahtlos ein wie Seidelmann Nummer drei. Pascal, Sohn von Dietmar Seidelmann, kam als 18-Jähriger bei zwei Einwechslungen im Saisonfinale auch noch in den Genuss, den Familienclan zu vervollständigen. Im wahrsten Sinne des Wortes einheiraten könnte sich Goalgetter Marcus Rohmer, potentieller Schwiegersohn der „Seidelmänner“, dessen 32 Tore in der Kreisliga unerreicht sind. Körperlich kompakt, pfeilschnell und abgezockt im Abschluss bildete er mit „Mr. Doppelpack“ Sven Bergmüller das dynamische Duo in vorderster Front. Unterstützt und mit glänzenden Vorlagen bedient wurden beide von Patrick Jameson auf der einen Seite und Ideengeber Holger Eichelsdörfer im zentralen Mittelfeld auf der anderen Seite. Als Vorbereiter und Meister des ruhenden Balles war Eichelsdörfer es, der nicht selten den gewissen Unterschied ausmachte. Nicht weniger als 14 Mal (!!!) schoss Oberhaid vier oder mehr Tore in einem Spiel. Eine atemberaubende Bilanz, die den Meister in würdigem Glanz erstrahlen lässt. Jürgen Pflaum, zur neuen Saison Trainer des künftigen Ligakonkurrenten SpVgg Stegaurach, hätte sich selbst kein schöneres Abschiedsgeschenk bescheren können. Es grüßt und verabschiedet sich von ganz oben – der FC Oberhaid.