Meisterporträt SV Wachenroth: Aufsteiger mit glänzender Perspektive - anpfiff.info
SV Wachenroth 
A-Klasse 1 Bamberg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 22.06.2017 um 06:00 Uhr
Meisterporträt SV Wachenroth: Aufsteiger mit glänzender Perspektive
Zum ersten Mal in der Vereinshistorie steigt der SV Wachenroth als Meister in die Kreisklasse auf. An der Schwelle zwischen alter und neuer Saison blickt anpfiff.info auf den Meister der A-Klasse 1 Bamberg zurück. Der Erfolg hat viele Gesichter, doch der wahre Gewinner ist vor allem der Verein selbst, der nun die Früchte seiner weitsichtigen Arbeit erntet. Wir sind uns sicher: Der SVW hat eine glänzende Perspektive.
Von Sebastian Neubauer

Zugegeben: Der SV Wachenroth hat mich in dieser Spielzeit stark beeindruckt. Disziplin, Konstanz, Hartnäckigkeit, Ausdauer, Geduld – ich könnte wohl eine ganze Liste mit wohlklingenden Attributen zu diesem Verein füllen. Es ist ein Verein mit glänzender Perspektive. Das ist meine selbstbewusste These. Wieso diese Lobhudelei?

Geschafft! So bejubelte der SV Wachenroth seinen Aufstieg in die Kreisklasse. 
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Säen und ernten

In Wachenroth ist über die vergangenen Jahre etwas entstanden, etwas gewachsen – und das aus eigener Kraft. Auf fremde Zutaten verzichtet man bei den Rot-Schwarzen weitestgehend, geerntet wird lieber im eigenen Garten. So imponiert die Fülle an talentierten Nachwuchsspielern, die Jahr für Jahr aus dem Jugend- in den Herrenbereich nachrücken. Der Erfolg schmeckt da noch süßer als ohnehin schon. Es gibt dem Fußballromantiker auch ein gutes Gefühl, zu wissen, dass sich diese harte und langatmige Grundlagenarbeit irgendwann auszahlt.

Evolution statt Revolution

Es ist auch diese Nüchternheit und Bescheidenheit, die den SV Wachenroth in dieser Spielzeit zum verdienten und durchaus sympathischen Aufsteiger macht. Hier werden keine Mauern eingerissen, keine Steine versetzt, um schnellstmöglich den Weg zum Erfolg zu pflastern. Ganz im Gegenteil: Der A-Klassist hat eine evolutionäre Entwicklung hinter sich. Fünf Spielzeiten lang zählte man stets zum Spitzen-Sextett der A-Klasse. Stets bewahrte man die Beherrschung und blieb geduldig. Spielleiter Gerhard Girlich und Co. setzten bewusst auf das junge und einheimische Team. Dieses scheint in dieser Saison merklich gereift zu sein.

Glänzende Perspektive

Die damaligen Youngster sind zu gestandenen Fußballern herangereift und führen das Team. Hier könnten Dominik Malina (24), Jan Schmidt (26) oder Jonas Breun (23) genannt werden, die alle einer Altersklasse entstammen. Hinzu kommen verheißungsvolle Talente wie Torwart-Ass Michael Heckel (21) oder Defensivspieler Maximilian Breun (20). Eine Mannschaft, die auch in der Kreisklasse 3 Bamberg definitiv konkurrenzfähig ist. Eine Frage bleibt allerdings offen: Wie schnell gelingt der jungen Mannschaft der nächste Entwicklungssprung? Dieser darf nicht ausbleiben, möchte man in der Kreisklasse frühzeitig ruhige Fahrwasser ansteuern. Nichtsdestotrotz: Der SV Wachenroth hat auch in der höheren Spielklasse eine glänzende Perspektive.

Wachenroths Verteidiger Jens Meschede (li.) spielte eine starke Saison 2016/17.
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Bauer, Breun, Bollwerk

Erfolgreicher SVW-Coach: Alfred Bauer.
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Wo ein Fundament ist, da kann auch gebaut werden. Mit seiner geordneten Vereinsstruktur und seinem klaren Profil goss sich der SV Wachenroth ein solides Fundament, auf dem gebaut werden wollte und konnte. Mit Trainerfuchs Alfred Bauer installierte man einen Bauherren, der für diese Aufgabe geradezu prädestiniert schien. Stein auf Stein setzte der heute 54-Jährige, um auf diesem Fundament ein schönes Haus zu erbauen. Akribisch plante der erfahrene Coach jeden Schritt – eine Selbstverständlichkeit für einen Konzepttrainer wie ihn. Mit seiner umgänglichen Art fand "Alf" auch rasch Zugang zu seinen jungen Akteuren, die dem neuen Trainer aufmerksam lauschten und seine Ratschläge gerne in die Tat umsetzten. Und der 54-Jährige hatte die richtigen Zutaten für ein Erfolgsrezept: Etwas Offensive, etwas mehr Defensive, aber alles immer in Balance und gut abgeschmeckt. Zu viel von dem einen oder anderen drohte das Gleichgewicht empfindlich zu stören. So achtete der Coach die ganze Saison über penibel darauf, stets die richtige Rezeptur anzuwenden.

Doch auch das beste Rezept kann zu einem lausigen Ergebnis führen, wenn die einzelnen Komponenten nicht ineinandergreifen. Hier konnte sich Alfred Bauer allerdings auf seine Mannen verlassen. Defensive und Offensive harmonierten im Verlauf der Saison immer besser, bis schließlich die allseits bekannten Automatismen griffen. Am Saisonende stand ein Torverhältnis von 73:14 zu Buche, d. h. pro Spiel eine Tordifferenz von knapp 3 zu 0,5 Toren. Besonders beeindruckend war die Defensivleistung: Keeper Michael Heckel und die Verteidiger Jan Schmidt, Maximilian Breun, Dominik Malina, Jonas Herzog und Jens Meschede ließen lediglich 14 Gegentreffer zu und bildeten ein wahres Defensiv-Bollwerk – und dieses wusste geschickt zu verteidigen. So führte der SV Wachenroth trotz der geringen Anzahl an Gegentoren auch die Fairnesstabelle an. Im Sturm indes wirbelte ein anderer Akteur: Jonas Breun.

Jonas Breun.
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Der 23-Jährige knipste 24-mal selbst und legte 22-mal für seine Teamkollegen auf. 46 Scorer-Punkte also und das in 25 Spielen – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Fraglos war Jonas Breun einer der Gründe, wieso es bei den Rot-Schwarzen in dieser Saison so gut lief. Eine absolute Abhängigkeit von Breuns Toren möchte man dem SVW dennoch nicht nachsagen, da auch andere Akteure durchaus in der Lage sind, zu netzen. Der wahre Wert von Jonas Breun liegt in seiner Lauffreude und Umtriebigkeit. Der 23-Jährige ist ein ständiger Unruheherd und Aktivposten und bindet somit seine Gegenspieler. Fraglos wird Breun auch in der Kreisklasse eine wichtige Rolle spielen.

Positiv für den SV Wachenroth: Der Sportverein hat kaum Abgänge zu verzeichnen, auch Trainer Alfred Bauer hat bereits in der Winterpause für die kommende Spielzeit zugesagt. Im Juli geht es für den Meister dann wieder bei null los. Dann allerdings in einer neuen Spielklasse: der Kreisklasse 3 Bamberg. Viel Erfolg, SV Wachenroth!

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
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Spiele gewonnen
22
Spiele unentschieden
2
Spiele verloren
2
:0
Zu-Null-Spiele
14
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
1
Tore gesamt
73
Verschiedene Torschützen
17
Eigentore
1
Elfmetertore
4
Gelbe Karten
42
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
22
Zuschauer
1109
Zuschauerschnitt
92

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 08.10.2016
16 Sp
44 Pkt
44:8 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 25.03.2017
10 Sp
30 Pkt
31:4 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 27.08.2016
11 Sp
31 Pkt
36:5 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 23.10.2016
9 Sp
25 Pkt
27:5 Tore

Spieler-Bilanz

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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