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ETSV Würzburg

Kreisliga 1 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 18.06.2023 um 10:19 Uhr

Meisterportrait ETSV Würzburg: Früchte jahrelanger Arbeit

Was haben der ETSV Würzburg und der SV Kürnach gemeinsam? Beide kämpften am letzten Spieltag um die Kreisliga-Meisterschaft und beide setzen seit vielen Jahren auf Jugendarbeit. Laut ETSV-Coach Gerald Spahmann war die Meisterschaft das Produkt von viel Arbeit der Mannschaft, vom Team um das Team herum und von den Verantwortlichen hinter den Kulissen.

Von Florian Geiger

ETSV Würzburg

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

In der Rückrunde gab es eine Phase von sieben Partien, in welcher sich der „Blaue Adler“ auf Sinkflug befand. Nur zwei Siege fuhren die Kicker aus der Mergentheimer Straße ein und setzten dadurch einen komfortablen Vorsprung aufs Spiel. Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch auch, dass der ärgste Widersacher SV Kürnach in den abschließenden zwölf Begegnungen 34 von möglichen 36 Punkten sammelte.

„Meine Mannschaft ließ es nie schleifen. Ich würde allerdings meinen, dass ein derart großer Vorsprung zur Winterpause ligaunabhängig bei jeder Mannschaft etwas auslöst. Es ist wohl menschlich, dass Spieler vielleicht im Unterbewusstsein einige Prozentpunkte weniger investieren“, erklärt Spahmann die Unentschieden-Serie. Mit dem FC Bayern München gibt es ein prominentes Vergleichs-Beispiel. Auch der Rekordmeister verfügte in der Winterpause über ein komfortables Polster, verspielte die Meisterschaft aber um ein Haar.

Gerald Spahmann

anpfiff.info

Der ETSV Würzburg hatte den Titelgewinn im Gegensatz zu den Münchenern am finalen Spieltag in eigener Hand. Bereits zwei Spieltage vor Rundenende standen die „Adler“ zwar unter Zugzwang, doch ihr Übungsleiter war von zwei Siegen zum Abschluss überzeugt. „Wir gewinnen noch zweimal, das steht für mich absolut fest“, verkündete Spahmann damals. Es ging nochmal ein Ruck durch die Mannschaft, weshalb die Truppe aus freien Stücken sogar am Vatertag trainieren wollte. Die nicht ganz einfachen Aufgaben in Sonderhofen (6:0) und gegen die (SG) SV Oberpleichfeld/DJK Dipbach/TSV Prosselsheim (4:0) meisterten sie daraufhin souverän. Ebenso das drittletzte Spiel gegen die FG Marktbreit/Martinsheim (3:0). Neben diesen Top-Vorstellungen nominiert Spahmann das 4:4-Unentschieden in der Vorrunde gegen den SV Sonderhofen als „Highlight“. Bis zur 83. Minute lag der Meister mit 1:4 im Hintertreffen, doch dann retteten Felix Eberhardt, Julius Herrmann und Kevin Völker noch einen Punkt. Ebenso sei der 3:0-Auswärtserfolg beim damaligen Spitzenteam SV Gelchsheim ein positives Ausrufezeichen gewesen.

Tiefpunkte sind bei nur einer Niederlage in 30 Partien natürlich rar gesät. Doch der ETSV-Coach würde tatsächlich diese eine Pleite als „schlechtesten Auftritt“ bewerten. Ausgerechnet beim heimischen „Oktoberfest“ spuckte der FC Eibelstadt den "Bahnlern" in die Suppe. Die Fehrer-Elf brachte den Würzburgern mit 1:0 die einzige Niederlage bei. Über 80 Minuten fanden die Gastgeber kein Rezept gegen tiefstehende Gäste. In der Schlussphase erwies sich Eibelstadts Keeper Maximilian Geißendörfer als Matchwinner.

Feier-Biester

Laut Spahmann ließ es die Mannschaft nach dem finalen Abpfiff der Saison richtig krachen. Es folgte ein viertägiger „Feier-Marathon“, den der Trainer nicht komplett absolvierte: „Ich war am Samstag und Sonntag kurz dabei. Am Montag fuhr ich mit meiner Familie in den Italien-Urlaub. Das war auch ok so, dass die Jungs es in Teilen ohne mich krachen lassen.“ Aktuell sind 33 Akteure auf der den Deutschen liebster Ferieninsel. Auf Mallorca gehen die Feierlichkeiten in den Endspurt. Zusammen mit den Reserve-Spielern, welche den Aufstieg in die Kreisklasse schafften, reisen sie gerade die Insel ab.

Probetraining

Nach der Saison ist vor der Saison. Nun wartet die Bezirksliga auf den frisch gebackenen Meister. Sicherlich geht der Übungsleiter nicht zwangläufig davon aus, dass am Ende erneut nur eine Saisonniederlage zu Buche steht. Zu kleine Brötchen möchte Spahmann allerdings auch nicht backen: „Wir wollen uns auf Sicht in der Bezirksliga etablieren. Der Aufstieg war das Ergebnis langjähriger Arbeit vieler Verantwortlicher und guter Jugendarbeit. Deshalb wollen wir die positive Entwicklung weiter vorantreiben.“ Der eine oder andere Kicker gab bereits bekannt, dass er gerne etwas kürzer treten würde. Diese Zielgruppe könne sich vorstellen, sich in der neuen Runde vor allem der zweiten Mannschaft anzuschließen. Außerdem könne sich der Coach durchaus noch die eine oder andere Verstärkung für die Mission „Bezirksliga“ ausmalen. Aus diesem Grund riefen die Verantwortlichen etwas Neues ins Leben. Am 21. Juni findet auf dem Sportgelände des ETSV Würzburg ein Probetraining statt. Der Verein veröffentlichte die Veranstaltung auf Instagram. Eingeladen sind ambitionierte Fußballer, die in etwa über Bezirksliga-Niveau verfügen.

ETSV-Jubeltraube

anpfiff.info

Ein Student hängt noch in der Luft, ansonsten gaben alle Spieler grundsätzlich ihre Zusage für die neue Saison. Gleiches trifft auf die Mannschaft hinter der Mannschaft zu, die laut Spahmann einen riesigen Anteil am Meistertitel hat: „Neben mir gibt es zwei Co-Trainer, einen Torwarttrainer und drei Betreuer. Die leisten alle unglaublich viel. Alleine die Betreuer sind beispielsweise mit Massagen oder Verbänden vor den Spielen immer für die Mannschaft da. Erfreulicherweise bleiben alle an Bord. Vielmehr verstärken uns ab sofort eine Athletiktrainerin sowie ein Bindeglied zwischen dem Team und der Abteilungsleitung.“