Der TSV Heldritt startete ganz und gar nicht meisterlich in die Saison. Obwohl man sich nach dem im vergangenen Jahr erreichten vierten Platz fest den Aufstieg ins Visier genommen hatte, blieb man zu Saisonbeginn vieles schuldig. Am ersten Spieltag erreichte man gegen den Aufsteiger aus Rossach nur ein nüchternes 3:3-Unentschieden, worauf gleich am zweiten Spieltag eine herbe 0:3-Niederlage gegen Schottenstein folgte. Die folgenden Partien verliefen mit drei Siegen, vier Unentschieden und einer Niederlage gegen den TV Ebern 2 auch alles andere als geplant. Nach dem zehnten Spieltag war man auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht und durfte sich eigentlich über den Aufstieg keine allzugroßen Hoffnungen mehr machen. Mit dem 4:0-Heimsieg gegen den LTV Gauerstadt begann jedoch die Aufholjagd. In der Folge konnte man weitere fünf Partien gewinnen und damit auf den vierten Tabellenplatz vorrücken. Zu dieser Zeit befanden sich die Aufstiegsränge durchaus wieder in Reichweite und auch die Konkurrenz hatte die Heldritter Mannschaft durch diese Siegesserie wieder auf der Rechnung. Als alle anderen Mannschaften schon in der Winterpause waren, kam es zum Wiederholungsspiel gegen die zu diesem Zeitpunkt auf dem dritten Tabellenplatz liegenden Untermerzbacher. Mit einem Sieg hätte man trotz des mäßigen Saisonstarts noch die Herbstmeisterschaft feiern können, es handelte sich also durchaus um so etwas wie ein erstes Schlüsselspiel in der Saison für den TSV Heldritt. Das Spiel war eines der absoluten Saisonhighlights der diesjährigen Kreisklasse 3. Vor der imposanten Kulisse von 540 Zuschauern lieferten sich beide Teams ein wirklich hochklassiges Match, in dem die Heldritter allerdings den Kürzeren ziehen sollten und mit einer 1:3-Niederlage die eigene Siegesserie beendeten. Somit ging es mit einem Rückstand von nur zwei Punkten auf den Herbstmeister aus Schottenstein in die Winterpause.
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Bis zum Saisonschluss gingen Heldritt (Hannes Knauf, li.) und Untermerzbach im Gleichschritt. |
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Imposante Rückrunde
In der Winterpause folgte dann die Kampfansage von Vorstand Michael Meister. Klar und deutlich formulierte er das Ziel des Aufstiegs in die Kreisliga. Die Worte des Vorstands befolgend, punktete die Heldritter Mannschaft im einwöchigen Rhythmus und ließ in den Spielen nach der Winterpause nur noch eine einzige Niederlage und zwei Unentschieden zu. Dabei war es vor allem der glanzvolle Start aus der Winterpause, der beeindruckte. Während man aus der Sommerpause nur ganz schleppend herauskam, legte die Waldbühnenelf nach der Winterpause los wie die Feuerwehr. 3:0, 3:0, 4:0, 5:0, 2:0 hießen die ersten fünf Ergebnisse nach Wiederbeginn. In fünf aufeinanderfolgenden Spielen ließ man kein einziges Gegentor zu und schoss selbst 17 Tore. Durch diese erneute imposante Siegesserie schoss man sich endlich an die Tabellenspitze, die man eigentlich die ganze Zeit angepeilt hatte. Was dann folgte, war das erneute Duell gegen den SVM Untermerzbach, der zu diesem Zeitpunkt auch längst in der Spitzengruppe etabliert war. Diesmal ließ sich die Elf von Jürgen Iffland nicht den Schneid abkaufen und erreichte zumindest ein 2:2-Unentschieden, was den ernst zu nehmenden Konkurrenten um die Meisterschaft aus Untermerzbach zunächst auf Distanz hielt. Durch die Nullnummer im folgenden Spiel gegen den TSV Pfarrweisach rutschte jedoch die Tabellenspitze wieder etwas enger zusammen. Nach drei hohen Siegen gegen Gauerstadt, Seßlach und Ebern konnten die Heldritter ihren Punkteabstand auf den Zweitplatzierten aus Untermerzbach auf drei Punkte halten. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass es wohl auf einen Zweikampf um die Meisterschaft zwischen Untermerzbach und Heldritt hinauslaufen würde. Die anderen Teams waren bereits zu weit von den beiden Top-Teams entfernt. Mit den Gegnern aus Tambach, Cortendorf und Autenhausen stand dem TSV Heldritt eigentlich ein lösbares Restprogramm ins Haus, zumal es für die genannten Mannschaften um nichts mehr ging.
Die Meisterschaft schien also nur noch 270 Minuten entfernt. Es sollte jedoch eine sehr überraschende Niederlage gegen den bereits fest stehenden Absteiger aus Tambach folgen, über die sich die gesamte Liga verwundert die Augen rieb. Der SVM Untermerzbach konnte zu diesem Zeitpunkt sein Spiel gewinnen und dadurch mit den Heldrittern gleichziehen. Zwei Spieltage vor Schluss deutete also viel auf ein weiteres Duell der beiden Top-Teams hin, in dem es um die endgültige Meisterschaft gehen sollte. Und so kam es dann letztendlich auch, da sich beide Teams keine Blöße mehr in ihren letzten beiden Saisonspielen gaben und sechs Punkte einfuhren.
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Meisterschaftsendspiel in Scheuefeld
Mit 19 Siegen, sieben Unentschieden und vier Niederlagen standen die beiden Mannschaften nach dem letzten Spieltag punktgleich auf dem Platz an der Sonne. Sogar die Tordifferenz von +56, die natürlich nicht ausschlaggebend war, war identisch. In der Kreisklasse 3 lagen wirklich zwei Mannschaften ganz oben, die nahezu gleichwertig waren, was auch das Meisterschaftsendspiel in Scheuerfeld erneut belegen sollte. Über 120 Minuten blieb es in einem äußerst schwachen Spiel, in dem man sich nicht gegenseitig weh tun wollte, bei einer Nullnummer. Dadurch klar war, dass die Meisterschaft in diesem Jahr durch ein Elfmeterschießen entschieden werden musste. Während alle Heldritter Spieler den Ball im Tor unterbrachten, scheiterte gleich der erste Untermerzbacher Schütze am sehr stark reagierenden Heldritter Schlussmann Andreas Brehm. Nachdem Dennis Ruggieri den letzten nötigen Elfer versenkte, kannte der Jubel bei Heldritt natürlich keine Grenzen mehr. Wenn zum Saisonschluss auch etwas glücklich, steht der Heldritt nach einer überwältigenden Rückrunde verdient auf dem ersten Platz und darf sich in der nächsten Saison auf die Kreisliga mit Dirk Thiel freuen, der Jürgen Iffland als Trainer ablösen wird. Iffland steigerte die Leistungen als Trainer des TSV Heldritt von Jahr zu Jahr und die Mannschaft funktionierte jährlich besser. In dieser Saison sollte nun endlich der Aufstieg in die Kreisliga mit der Meisterschaft gelingen, mit dem sich Jürgen Iffland von der Waldbühne verabschiedet. Er hat in Heldritt Großes geleistet und hinterlässt seinem Nachfolger eine funktionierende und sehr junge Mannschaft mit enorm viel Potential.
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Nach dem Schlusspfiff und der fest stehenden Meisterschaft kannten der Jubel und die Erleichterung beim TSV Heldritt natürlich keine Grenzen mehr. |
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Das Erfolgsteam
Stammkeeper Andreas Brehm verpasste nur ein einziges Spiel und war ansonsten immer der sichere Rückhalt der Heldritter Elf. In zehn von 29 absolvierten Partien musste er nicht ein einziges Mal hinter sich greifen. In der Verteidigung folgt mit Felix Bär gleich der nächste Dauerbrenner. Der kompromisslose Manndecker verpasste ebenfalls nur eine einzige Partie. Sein Partner auf der zweiten Manndeckerposition war meistens der Oldie Matthias Stampf, der immerhin zwei Drittel aller Saisonspiele absolvierte. Organisiert wurde die Abwehr in über der Hälfte aller Spiele von Christian Siebinger als Libero. Fiel einmal einer dieser Stammkräfte aus, so war es oftmals der erfahrene Peter Schneider, der in der Defensive in die Bresche sprang. Im defensiven Mittelfeld ist Jan Macholdt hervorzuheben, der an 25 Spielen teilnahm und das Heldritter Offensivspiel von hinten heraus mit ankurbelte, wobei ihm 13 Tore gelangen. Ebenfalls in der Zentrale, allerdings offensiver ausgerichtet, war Dirk Thiel zu Hause. In 22 Spielen netzte er zehnmal ein und war so etwas wie der Taktgeber der Waldbühnen-Elf. Im offensiven Mittelfeld wirbelte in 27 Saisonspielen Tobias Wölfert, der Capitano der Iffland-Elf. Er traf elfmal ins Schwarze und komplettiert das enorm torgefährliche Trio im Mittelfeld der Heldritter. Michael Bräutigam ist ein weiterer Bestandteil des Mittelfelds der Heldritter und kam in 25 Partien zum Einsatz. In vorderster Front agierten wie schon in der vergangenen Saison die beiden Jungspunde Daniel Lesch und Hannes Knauf als Sturmduo. Während Lesch eher der spielende Stürmer ist, der weite Wege geht, handelt es sich bei Knauf um einen klassischen Strafraumstürmer, der aus fast jeder Lage den Torabschluss sucht. Beide konnten ihre Torbilanz im Vergleich zum letzten Jahr verbessern. Daniel Lesch (Saison 08/09: 13 Tore, Saison 09/10: 21 Tore) und Hannes Knauf (Saison 08/09: 25 Tore, Saison 09/10: 27 Tore) gehören zu den besten Stürmern der Liga. Lesch verpasste nicht eine einzige Partie, während Knauf für seine 27 Treffer 27 Spiele benötigte. Ebenso regelmäßig zum Einsatz kamen Florian Bühling, Roman Kempf, Dennis Ruggieri, Martin Siebinger und Christian Sommer, die im Großteil der Partien zum Einsatz kamen. Dazu gesellen sich die Ergänzungsspieler, von denen einige in der Saison 2009/2010 teilweise noch für die Heldritter A-Jugend aufliefen: Felix Amberg, Jonas Armann, Martin Buff, Simon Fischer, Daniel Haas, Fabian Krämer, Alexander Meißner, Marco Mittelbach, Andreas Rüger und Jonas Scheler. Insgesamt setzte Jürgen Iffland in der Meistersaison 2009/2010 26 Spieler ein.