Was für den
Ottonormalverbraucher oft ein Zeichen für ein florierendes Unternehmen ist,
bedeutet für die Fußballvereine und Spieler oft ein regelrechtes Roulette-Spiel
bei dem das Ergebnis völlig offen ist. Wie bei dem Spiel mit er Kugel setzen
sie darauf das etwas bestimmtes eintritt und Ihnen den gewünschten Erfolg
bringt. Nur leider haben sie keinen kostenlos Roulette-Simulator um das wahrscheinliche Ergebnis schon vorab
besser bestimmen zu können. Wie hoch das Risiko für die Vereine ist – und
welchen Zwängen sie ausgesetzt sind solche Summen zu investieren - zeigt sich
in den verschiedensten Bereichen:
Das
Risikospiel mit dem Tabellenplatz
Schon vor jeder Saison
beginnt das große Risikospiel um den Tabellenplatz. Für den Verein ist es ein
Abwägen zwischen den eigenen finanziellen Möglichkeiten, den Fähigkeiten des
Mannschaftskaders und den Einschätzungen und Versprechen der Trainer. Der
Verein möchte sich natürlich am liebsten nicht einmal direkt festlegen wo er am
Ende der Saison stehen will. Aber eine solche Aussage nicht zu treffen ist fast
unmöglich. Sponsoren und Fans erwarten eine derartige Aussage und genau hier
ist das eigentliche Problem, denn diese Erwartungen müssen erfüllt werden, wenn
man als Klub auf Dauer nicht in die Bedeutungslosigkeit abrutschen will.
Natürlich könnte man hier die Erwartungen entsprechend nach unten schrauben und
nur den Tabellenerhalt in Aussicht stellen - aber dann verliert man schnell das
Interesse der Fans und somit auch der Sponsoren. Für viele Sponsoren ist
allerdings der Tabellenplatz und die jeweilige Liga in der gespielt wird auch
deshalb besonders wichtig, weil in den oberen Ligen Fernseheinnahmen an die
Vereine fließen.
Der Kampf um
die Fans und die Beliebtheit des Clubs
Jeder Verein lebt von den Fans. Das wird gerade im Fußball besonders deutlich.
Dabei geht es nicht nur um ihre Funktion als zwölfter Man für die Unterstützung
der Spieler auf dem Spielfeld. Auch die Eintrittsgelder stehen dabei nur
bedingt im Vordergrund – auch wenn das sicher ein wichtiger Posten ist. Vielmehr ist das generelle Ansehen des
Vereins bei den Fans und in der Bevölkerung von elementarer Bedeutung. Ein
Verein der nicht begeistern und mitreißen kann wird auf Dauer seine Fans ebenso
wenig halten können, wie ein Bundesliga-Verein der vorrangig in Folge von
Misswirtschaft und schlechter Leistungen in den Medien auftaucht.
Spielertransfer
(nicht) leicht gemacht
Im ersten Moment stellt
sich ein Spielertransfer ganz einfach dar. Einen Spieler auswählen, Gebot
abgeben und wenn er zustimmt den Spieler in den Kader aufnehmen. In der
Realität ist es allerdings weitaus komplexer. Ein Verein braucht Spieler für
bestimmte Spielpositionen. Dabei kann es gut sein das es dafür aktuell nur
wenige passende Spieler gibt um die man sich mit anderen Vereinen bewirbt.
Zusätzlich hat der Verein oft nur ein begrenztes Budget zur Verfügung. Wird in
den Verhandlungen dieses Budget gesprengt muss der Verein diese Position
entweder unbesetzt lassen, wenn möglich einen schwächeren Spieler verpflichten,
seine Spielweise anpassen oder zusätzliche Finanzmittel – meist in Form von
Krediten – aufbringen. Bringt der Spieler aber dann nicht den gewünschten
Erfolg hat man das Geld größtenteils in den Sand gesetzt, der Verein hat zusätzliche
Schulden und das Tabellenziel ist futsch. Natürlich zusammen mit allen oben
beschriebenen Konsequenzen.
Warum ist
Fußball für die Vereine so ein Risiko?
Durch die wachsende
Begeisterung für die Sportart stiegen auch die Umsätze und die Einnahmen. Aber
eben auch die Vorschriften, die Auflagen und die generellen Kosten. Ähnlich wie
beim professionellen Glücksspiel müssen Vereine in den oberen Ligen
mittlerweile mit extrem hohen Geldsummen haushalten und dabei nicht nur eine
ganze Reihe von Auflagen und Regeln befolgen, sondern sich zudem gegen
nationale und internationale Konkurrenz durchsetzen. Gerade dieser Zugzwang
auch auf internationaler Ebene sich behaupten zu müssen birgt ein enormes
Risiko für viele Vereine.
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