Würzburg | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 20.05.2018 um 21:31 Uhr

3:1-Auswärtssieg:: Stadelschwarzach macht den Wiederaufstieg perfekt

Was für ein Endspurt in Schweinfurts Kreisklasse 2: Die DJK Stadelschwarzach ringt den TSV Grettstadt am letzten Spieltag nieder, springt auf den ersten Tabellenplatz, feiert die Meisterschaft und die damit verbundene Rückkehr in die Kreisliga.

Von Kai Heermann

Viel spannender hätte das Duell um die Krone in Schweinfurts Kreisklasse 2 nicht sein können: Das über die komplette Saison andauernde Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem TSV Grettstadt und der DJK Stadelschwarzach findet erst am letzten Spieltag in Stadelschwarzach seinen Sieger. Trotz kleinerer Rückschläge behielt die DJK die Nerven und gewinnt eine nahezu verlorene Meisterschaft.

Grandiose Hinrunde als wichtiges Fundament

So grotesk es auch klingen mag, aber fast hätte die DJK Stadelschwarzach die Meisterschaft bereits am ersten Spieltag vermasselt. Gegen den am Ende sang- und klanglos abgestiegenen SV-DJK Oberschwarzach II reichte es zum Saisonstart nur zu einem 3:3- Unentschieden. Angesichts der stets engen Tabellenkonstellation im Meisterschaftsrennen wäre man im Nachhinein wohl verärgert gewesen, ausgerechnet dort entscheidende Punkt liegengelassen zu haben. Sei es drum! Was nach dem dürftigen 3:3 folgte, war eine Machtdemonstration, die ihresgleichen suchte. Stadelschwarzach gewann Partie für Partie und machte sich als Kreisliga-Absteiger frühzeitig zum Topfavoriten auf die Meisterschaft.
Anfang November bekam die DJK auf seinem unaufhaltsamen Alleingang jedoch urplötzlich Steine in den Weg gelegt. Gegen den einzigen Verfolger Grettstadt kam das Team von Spielertrainer Felix Manger nicht über ein 3:3-Remis hinaus. Und siehe da, so alleine war die DJK auf ihrer Rückkehr in Richtung Kreisliga gar nicht. Grettstadt saß permanent im Nacken. Trotzdem: Die Hinrunde war absolviert, viele starke Gegner wurden bezwungen (4:1 gegen Heidenfeld, 4:2 gegen Castell/Wiesenbronn) und am Ende stand eine Bilanz von zehn Siegen in zwölf Spielen sowie beeindruckende 44:19 Tore auf dem Tableau. Was sollte da noch schiefgehen?

Grätscht ab kommender Saison wieder in der Kreisliga: Spielertrainer Felix Manger (links) feierte am Sonntagnachmittag mit seiner Mannschaft die Meisterschaft.

anpfiff.info

Frühjahrsgrippe legte die DJK flach

Die Rückrunde, welche bereits Mitte November Einzug hielt, begann für Stadelschwarzach wie gemalt. Denn diesmal wurde der bereits abgeschlagene SV DJK-Oberschwarzach II auch bezwungen (5:2), obgleich man lange Zeit einem Rückstand hinterherlief und erst nach der Pause das Spiel an sich gerissen werden konnte. Doch Sieg ist Sieg und nicht wenige in der Liga glaubten, dass dies ein weiterer Schritt in Richtung sichere Meisterschaft war.
Doch nur sieben Tage später erfuhr der bis dato unangefochtene Spitzenreiter, was es heißt, Niederlagen zu verarbeiten. 2:3 hieß es aus Sicht der DJK am Ende in Heidenfeld, selbst zwei Treffer des Toptorjägers Rene Rottendorf konnten die erste Pleite nicht abwenden. So ging es nicht makellos in die Winterpause.
Der Aufgalopp 2018 bestärkte die durchaus erfolgreiche Halbserie: Sowohl Türkiyemspor SV-12 Schweinfurt als auch Kirchschönbach/Prichsenstadt konnte man besiegen, dann aber folgte ein kurzer Einbruch, der der DJK fast die komplette Saison ruinierte. 3:3, 3:3, 0:2 aus Sicht von Stadelschwarzach lauteten die verwunderlichen Resultate. Platz zwei.
Plötzlich war man nur noch der Verfolger. Was viel beeindruckender ist als die Tatsache, dass Stadelschwarzach drei Spiele in Folge nicht gewinnen konnte oder alle Unentschieden 3:3 ausgegangen sind, ist das letzte Aufbäumen im Saisonschlussspurt. Die DJK gewinnt, wenn auch sehr knapp, die restlichen sechs Saisonspiele und zieht in einem märchenhaften Kopf-an-Kopf Rennen buchstäblich in letzter Sekunde an Überraschungsmannschaft Grettstadt vorbei. Mit einem 3:1- Sieg beim TSV beendet man das Kapitel eines denkwürdigen Meisterschaftsfinale.

Rottendorf macht den Unterschied

In Zahlen ausgedrückt lässt sich die Saison so zusammenfassen: 20 Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen sind eines Meisters würdig. Die Offensiv-Power der DJK zeigte sich mit insgesamt 80 Toren insbesondere in der Hinrunde, in der 48 Treffer gelangen. Unnachahmliche 41 Mal konnte Stürmer Rene Rottendorf ein Tor bejubeln. Damit erzielte er nicht nur mehr als die Hälfte der Tore seiner Mannschaft, sondern er ist wohl der Hauptgrund, weshalb die DJK am Ende oben steht. Selbst im Finalspiel gegen Grettstadt gelangen der langjährigen Lebensversicherung zwei Tore. Defensiv hat Stadelschwarzach jedoch noch Verbesserungspotential. Zwar befindet man sich hier im ligainternen Ranking auf einem guten vierten Platz, aber die bereits erwähnten vier torreichen Unentschieden weisen auf kleinere Defizite in der Abwehrarbeit hin.
Am Ende wird es der Mannschaft von Felix Manger egal sein. Die DJK Stadelschwarzach ist Meister der Kreisklasse 2 Schweinfurt und kehrt nach einjähriger Abstinenz in die Kreisliga zurück.

anpfiff.info gratuliert dem DJK Stadelschwarzach zur Meisterschaft.

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Zum Forum (auch zum Eröffnen neuer Diskussionsthemen)

Spielstenogramm

Grettstadt

Stadelschwarz.

1:3

TSV Grettstadt: Schöner F., Konrad F., Panagiotou, Bernhardt, Schmitt M., Bauer, Scheuring, Östreicher, Windgassen S., Lange, Götz / Kager, Hartmann, Wirsing, Gropp Max. (70.), Zimmermann (76.), Hohner (61.)

DJK Stadelschwarzach: Ebert A., Ebert Mi., Lorey C., Grießmann, Schuhmann B., Manger F., Reichert M., Zay, Kleedörfer Christof, Rodamer, Rottendorf / Veth C., Ebert T., Schuhmann C., Schaefer (29.), Kleedoerfer J. (38.), Veth L. (78.)

Tore: 0:1 Rottendorf (1., Manger F.), 1:1 Schmitt M. (25., Östreicher), 1:2 Eigentor (50., Rottendorf), 1:3 Rottendorf (62., Kleedoerfer J.)

Gelbe Karten: Östreicher - Foulspiel (46.), Windgassen S. - Foulspiel (59.) / Reichert M. - Foulspiel (12.), Lorey C. - Foulspiel (51.), Rottendorf - Foulspiel (73.) | Rote Karten: Zimmermann - Foulspiel (87.) / -

Zuschauer: 250 | Schiedsrichter: Konstantin Schaab (FSV Schönderling) 1,0