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Artikel veröffentlicht am 06.05.2018 um 20:00 Uhr

Endspurt des Tages: „Herz in die Hand genommen“

SPIELTAG AKTUELL Eine Achterbahnfahrt erlebte der TSV Rottendorf im richtungsweisenden Spiel beim TSV Uettingen. Die Gäste mussten gewinnen, um auf den letzten Metern nicht doch noch einmal in die Gefahrenzone der Bezirksliga Unterfranken West gezogen zu werden. Nach den ersten zwanzig Minuten sah es gut aus, dann drehte sich das Spiel zugunsten Uettingens, bis die Rottendorfer einen furiosen Endspurt zeigten und noch gewannen.

Von Jürgen Sterzbach

Hätten die Rottendorfer in Uettingen verloren, nach hinten wäre es für sie noch einmal richtig eng geworden. Mit dem 5:3-Sieg im Rückspiel behaupeten die Rotschwarzen allerdings auch den direkten Vergleich für sich und zählen drei Spieltage vor dem Saisonende sieben Punkte Vorsprung. „Ich hoffe, dass wir am Vatertag in Marktbreit den Deckel draufmachen können“, zeigte sich Rottendorfs Trainer Manuel Gröschl guter Dinge, dass den Klassenerhalt im nächsten Spiel auch rechnerisch bestätigten zu können. Bis er dieser Aussage tätigen konnte, musste er mit seiner Mannschaft allerdings spannende, wechselhafte und turbulente neunzig Minuten plus Nachspielzeit überstehen.

Starke Anfangsphase

„In der Anfangphase spielten wir richtig stark, haben nichts zugelassen und den Gegner kontrolliert“, beginnt Gröschl seine Schilderung. Zwei Distanzschüsse von Moritz Schubert (3.) und Jakob Siedler (22.) führten zu einer schnellen 2:0-Führung Rottendorfs. Zudem trafen die Gäste die Latte. „Nach dem zweiten Tor haben wir aber den Faden verloren“, erklärt Rottendorfs Trainer. Seine Mannschaft habe „einen Gang zurückgeschaltet und das Läuferische vernachlässigt“. Die Folge waren zwei Gegentore noch vor der Halbzeit. Uettingen erzielte durch Kai Schleßmann den Anschluss (25.) und durch Hannes Weimer den Ausgleich (38.). „Danach war unser Selbstvertrauen natürlich dahin“, stellte Gröschl fest.

Rottendorfs Trainer Manuel Gröschl sah einen Sieg des Willens seiner Mannschaft.

anpfiff.info

Starke Schlussphase

Uettingen nahm den Schwung vom Ende der ersten Halbzeit mit in die zweite. Wenige Minuten waren nach dem Seitenwechsel gespielt, als Torjäger Lukas Weimer die Gastgeber mit 3:2 in Führung brachte (50.). „Danach hatten wir riesengroßes Glück, dass wir kein viertes Gegentor kassieren“, meinte Gröschl. In dieser Phase hätte keiner mehr daran geglaubt, dass die Rottendorfer den Platz als Sieger verlassen würden. Jedoch änderte die Partie ihre Richtung erneut. „Wir haben unser Herz in die Hand genommen“, fand der Trainer. Weniger mit spielerischen Mitteln, dafür mit einer umso größeren Moral drehte Rottendorf mit einer ebenso starken Schlussphase noch einmal den Rückstand um.

Martin Hesselbach erzielte acht Minuten vor dem regulären Ende den Ausgleich (82.) und nur zwei Minuten später brachte der eingewechselte Frank Bader die Gäste sogar in Führung (84.). „Es hat uns in die Karten gespielt, dass unsere Einwechselspieler Wichtiges geleistet haben“, erklärte Gröschl. In der dritten Minute der Nachspielzeit erhöhte Nicolas Schubert den Sieg schließlich auaf 5:3 (90.+3). In der Tabelle kletterte Rottendorf dadurch mit 40 Punkten auf dem siebten Platz. Nach einer Serie von sechs sieglosen Spielen nach der Winterpause sind die Rotschwarzen nun seit vier Partien ungeschlagen. Aller Voraussicht nach können die Rottendorfer für ihre neunte Bezirksliga-Saison planen.