Waldstadion bereit für "Fussballfest": 1.FC Nürnberg - Panionios Athen in Weismain - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.07.2008 um 00:00 Uhr
Waldstadion bereit für "Fussballfest": 1.FC Nürnberg - Panionios Athen in Weismain
Am Mittwoch, den 30.07.08, ab 19 Uhr ist das Waldstadion Weismain Austragungsort eines "Fussballleckerbissens": Der fränkische Traditionsclub 1. FC Nürnberg duelliert sich in einem Testspiel mit dem griechischen Erstligisten Panionios Athen. anpfiff stellt die beiden Mannschaften, insbesondere die Neuzugänge des "Clubs", vor und beleuchtet frühere Nürnberger Gastspiele in Weismain.
Von Andreas Schmitt
In der letzten Saison waren die beiden Clubs im UEFA-Cup noch auf Augenhöhe. Doch wenn am Mittwoch, 30.07., um 19.00 Uhr im Weismainer Waldstadion der 1.FC Nürnberg auf den griechischen Erstligisten Panionios Athen trifft, ist dies für die Franken eines der wichtigsten Vorbereitungsspiele für eine Saison, in welcher  der "Club" versuchen muss, den "Betriebsunfall  Abstieg" zu korrigieren.

Auf Augenhöhe im UEFA-Cup

Am 9. Oktober vergangenen Jahres befanden sich beide Teams noch zusammen in Lostopf 4 der Auslosung zur Gruppenphase des UEFA-Cups im schweizerischen Nyon. Die Franken hatten vorher mit dem Überstehen der ersten UEFA-Cup-Runde gegen Rapid Bukarest den größten internationalen Vereinserfolg gefeiert. Sogar die Gruppenphase wurdeanschließend noch geschafft, ehe die Europa-Tour des FCN erst gegen Benfica Lissabon beendet wurde. Potential im Team war also da. Etliche Spieler des Teams vom Valznerweiher waren schließlich auch bei der EM in der Schweiz und Österreich aktiv: Zum Beispiel Jan Koller und Thomas Galasek für Tschechien, Angelos Charisteas für Griechenland oder auch Ivan Saenko, der mit Russland sogar das Halbfinale erreichte. Dennoch stand am Ende der Bundesliga-Saison der bittere Abstieg in Liga 2.

Einer der Leistungsträger beim FCN, der auch in der 2. Liga dem Verein treu bleibt, ist Robert Vittek. Sicherlich ist sein Autogramm auch in Weismain sehr beliebt.
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Veränderungen in der Mannschaft

Der ganz große Ausverkauf der Mannschaft blieb dennoch aus. Leistungsträger wie Andreas Wolf, Dominik Reinhardt, Marek Mintal oder Javier Pinola treten den Gang ins Bundesliga-Unterhaus mit an. Folgende Spieler verliesen den traditionsreichsten Club Frankens: Jaromir Blazek ( zu Sparta Prag), Lars Jacobsen (Ziel unbekannt), Michael Beauchamp (Aalborg BK), Glauber (Ziel unbekannt), Ralf Schmidt (FC Carl Zeiss Jena), Tomas Galasek (Ziel unbekannt), Zvejzdan Misimovic (VfL Wolfsburg), Jan Kristiansen (Bröndby IF), Nicky Adler (MSV Duisburg), Jan Koller (Krylija Samara), Leon Benko (Ziel unbekannt), Sebastian Szikal und Christoph Weber (beide Darmstadt 98). Doch die Abgänge, vor allem der von Misimovic, dem besten FCN-Spieler der vergangenen Serie, spülten auch kräftig Geld in die Kassen, dass teilweise auch zur Verplichtung vielversprechender neuer Spieler eingesetzt wurde.

Vielversprechende Neuzugänge

Vier Neuverpflichtungen des Clubs standen 2007/08 bei Bundesliga-Konkurrenten unter Vertrag. Ioannis Masmanidis, offensiver Mittelfeldspieler, kam ablösefrei von Arminia Bielefeld. Dort erzielte er von 2006 bis 2008 in 47 Bundesligaspielen 2 Tore. Vorher agierte Masmanidis,der sowohl die deutsche wie auch die griechische Staatsbürgerschaft besitzt, in ebenfalls 47 Spielen (9 Tore) in Liga 2 beim Karlsruher SC. 2006 wechselte er für 500.000 Euro nach Bielefeld. 3 Spiele bestritt der mittlerweile 25-jährige Masmanidis für die deutsche U-21-Nationalmannschaft (1 Tor). Peter Andre Perchtold kommt vom VFB Stuttgart. Er ist 24 Jahre alt und gab sein Bundesliga-Debüt 2007. Bis 2005 spielte er beim 1. SC Feucht, ehe er nach Stuttgart wechselte. Ein alter Bekannter beim FCN ist Rückkehrer Raphael Schäfer (ebenfalls vom VfB Stuttgart). Der Torwart und damalige Kapitän verließ  den "Club" nach dem DFB-Pokalsieg, um beim VfB "Champions League" zu spielen. Während der vergangenen Saison verlor er jedoch seinen Stammplatz und ist nun zurück im Frankenland. 130 Ligaspiele bestritt der 29-jährige von 2001 bis 2007 bei den Rot-Schwarzen, denen jetzt noch viele folgen sollen. Pascal Bieler agierte letzte Saison für Hertha BSC Berlin. Dort spielte Bieler (22) meist im Reserve-Team in der Regionalliga, gegen Ende der Serie gab er jedoch auch sein Bundesliga-Debüt. Auch in der U-21-Nationalmannschaft kam der talentierte Berliner bereits zum Einsatz. Weitere "deutsche Neuzugänge" sind Juri Judt (SpVgg Greuther Fürth), Rückkehrer Chunly Pagenburg (1860 München), Mike Frantz (1.FC Saarbrücken), Patrick Wolf (Jugend 1. FC Kaiserslautern) und Michael Kammermeyer (eigener Nachwuchs).

Neue "Internationale" beim FCN

Doch auch auf dem internationalen Markt wurden die Franken fündig: Mario Breska kam von MSK Zilina, Daniel Gygax vom FC Metz und Jose Goncalves von Heart of Midlothian. Stürmer Breska (29) war  in der abgelaufenen Saison Topscorer der slowakischen Liga (14 Tore, 12 Vorlagen). Davor spielte er von 2004 bis 2007 beim Gegner des FCN in Weismain, Panionios Athen (83 Spiele, 11 Tore). Der 27-jährige Schweizer Gygax spielte zuletzt beim FC Metz in der zweiten französischen Liga. Vorher konnte er sich beim OSC Lille in der „Ligue 1“ nicht durchsetzen. Seit 2004 ist Gygax schweizer Nationalspieler (35 Spiele, 5 Tore). Bei der EM im eigenen Land kam er zu einem Kurzeinsatz. Sein erstes Tor für den 1.FCN erzielte er beim Vorbereitungsspiel in Lichtenfels (3:0-Sieg gegen den Bezirklsligisten FC Lichtenfels) am 12.Juli 2008. Der 23-jährige Goncalves ist Außenverteidiger. Er besitzt die potugiesische und schweizerische Staatsbürgerschaft und spielte vor seinem Engagement in Schottland mit dem FC Thun sogar Champions League.

Deutscher Übungsleiter der Star bei Griechen

Panionios Athen wurde 1890 gegründet. Größte Erfolge des Hauptstadtklubs waren der Gewinn des griechischen Pokals 1979 und 1998 sowie der Vizemeistertitel 1971. Beste Platzierung der letzten Jahre war ein fünfter Platz 06/07, was zur Teilnahme am UEFA-Pokal berechtigte. In dieser Saison sind die Griechen im UI-Cup vertreten. Bekanntester Akteur der Mannschaft ist der deutsche Trainer Ewald Lienen.  Nach seinem Abschied bei Hannover 96 2005 lenkt Lienen nun seit 06/07 die Geschicke der Griechen. Als Trainer betreute er außerdem den MSV Duisburg und Hansa Rostock, CD Teneriffa, Borussia Mönchengladbach und den 1.FC Köln. Man darf gespannt sein, ob sich „Zettel-Ewald“ auch in Weismain ausführliche Notizen zum Spiel seiner Mannschaft machen wird.
 
Historie des FCN in Weismain

Am 12. April 1997 war das Waldstadion in Weismain zum einzigen Mal in seiner Historie ausverkauft.
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Am 12. April 1997 fand ein "Jahrhundertereignis" für das Jurastädtchen Weismain statt. Der seit 2004 insolvente SC Weismain spielte damals in der Regionalliga Süd, in welcher in der Saison 96/97 auch der FCN aktiv war, nachdem er aus der 2.Liga abgestiegen war. Allein zu diesem Spiel baute Weismain das Waldstadion aus, eine gigantische Natursandstein-Tribüne entstand. Das Stadion platzte am Spieltag aus allen Nähten, die Angaben über die Zuschauerzahlen schwanken zwischen  15.000 und 19.000 Zuschauern. Der FCN gewann letztlich 2:0, doch der SC Weismain schlug sich achtbar. 2003 war der "Club" erneut in Weismain aktiv, diesmal allerdings zu einem Freundschaftsspiel gegen Slavia Prag. Die Torschützenbeim Nürnberger 2:0-Sieg waren vor 3500 Zuschauern Sasa Ciric und Marek Mintal. Ein weiteres Testspiel bestritt Nürnberg 2005 gegen Erzgebirge Aue in Weismain. Rund 1200 Zuschauer sahen einen 3:0-Erfolg.

SCW Obermain erwartet viele Besucher

Der heimische Kreisklassist SCW Obermain ist Veranstalter des Spiels am Mittwoch um 19.00 Uhr. Das Waldstadion präsentiert sich dazu in bestem Zustand, da die Umbauarbeiten aufgrund des Regionalliga-Gastspiels des FC Eintracht Bamberg in der kommenden Saison bereits gut voran geschritten sind. Die Mitglieder des SCW versorgen die Besucher mit fränkischen Bratwürsten und kühlen Getränken. Eintrittskarten zu diesem Fussballereignis gibt es in der Lottostelle Grumbach in Burgkunstadt, im CompuHouse Weismain sowie in den 1.FCN-Fan-Shops Valznerweiher und Ludwigstraße in Nürnberg.

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