Wenn es am Sonntag nach der Länderspielpause im DFB-Pokal der Frauen gegen den SC Sand geht, stehen sich auf dem Platz an der Mergentheimer Straße zwar zwei Zweitligisten gegenüber, doch viel größer könnte ein Unterschied kaum sein. Auf der einen Seite der gastgebende ETSV, der mit bescheidenen Mitteln, aber mit riesigem Enthusiasmus in der 2. Bundesliga Süd um die Punkte kämpft, auf der anderen Seite der Gast aus dem Ortenaukreis, der diese Liga allenfalls als Zwischenstation sieht und zielstrebig die Bundesliga anpeilt. Mit einer topbesetzten Mannschaft, die vielen heute schon erstligareif erscheint, möchte der SC Sand nicht nur die Liga dominieren, sondern auch im DFB-Pokal weit kommen.
Internationale Klasse
Gespickt mit internationaler und nationaler Klasse hat der bis dato unbesiegte SC Sand seine Ambitionen schon zeitig deutlich gemacht. Ein 5:0 in Weinberg, ein 4:0 gegen Niederkirchen und ein 9:0 in der ersten Pokalrunde gegen die Sportfreunde Siegen – die Schützlinge von Würzburgs Trainer Christian Breunig wissen, was sie zu Hause erwartet. Ob die deutsche U19-Weltmeisterin Patricia Hanebeck, die von Turbine Potsdam in den Süden wechselte, ob die 53-fache schweizerische Nationalspielerin Isabell Meyer, ob kroatische, französische, US-amerikanische oder italienische Auswahlspielerinnen – die Mannschaft aus Baden-Württemberg kann nahezu aus dem Vollen schöpfen, nachdem vier zu Länderspielen abgestellte Spielerinnen noch vor dem Abschlusstraining zurückkehrten.
Nur Innenverteidigerin Julia Zirnstein werde geschont, wodurch Sands Trainer Dieter Wendling seine Abwehr neu formieren muss. Als Alternativen stehen Noémie Freckhaus und Rebekah Stott zur Verfügung, die auf ihren Positionen durch die Französin Stéphanie Wendlinger ersetzt werden könnten. Breunig freut sich auf die hohe Hürde: „Es lastet keinerlei Druck auf der Mannschaft. Wir können nur lernen und gewinnen, und wenn es Erfahrung ist.“ Erfahrung wird auch Torhüterin Andrea Dänzer sammeln, denn die Studentin für Politik und Nahostwissenschaften erhielt ein Stipendium und wird nach der Partie in Richtung Tel Aviv reisen. Erst zur Rückrunde wird der Rückhalt des Teams wieder eingreifen können.
Der gastgebende ETSV Würzburg weist auf eine organisatorische Besonderheit hin. Ausgetragen wird das Spiel nicht im Sportpark Herieden in Heidingsfeld, wo die Mannschaft gewöhnlich ihre Heimspiele in der 2. Bundesliga Süd austrägt, sondern auf dem ETSV-Sportgelände an der Mergentheimer Straße.
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