Würzburg | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 12.08.2010 um 06:00 Uhr

Neustadt-Wildenheid - Mönchröden: Gegen die alte Heimat

Wenn am Sonntag um 17.00 Uhr der Aufsteiger TBVfL Neustadt-Wildenheid den Landesligaabsteiger und Lokalrivalen TSV Mönchröden empfängt, wird anpfiff.info vor Ort sein und ausführlich in Wort und Bild darüber berichten. Einige Akteure auf beiden Seiten werden dabei um Punkte gegen ihren jeweiligen Ex-Verein kämpfen. Allen voran der Spielertrainer der Heimelf, Thorsten Redl. Mit ihm und seinem Gegenüber Heiner Dumpert sprachen wir im Vorfeld der Partie, in der es für beide darauf ankommt, schon jetzt Punkte gegen den Abstieg zu sammeln.

Von Markus Schütz


	Zehn Jahre lang kickte Thorsten Redl, nun Spielertrainer in Neustadt-W., für den TSV Mönchröden.
	anpfiff.info

Denn Klassenerhalt lautet das gemeinsame Ziel, das die Kontrahenten dieses Bezirksoberliga-Derbys miteinander verbindet. Trotz der gemeinsamen Vergangenheit geht es für Thorsten Redl, dem seit dieser Spielzeit Verantwortlichen beim TBVfL, um nicht mehr, aber auch nicht weniger, als drei Punkte. Obwohl Redl insgesamt zehn Jahre lang das Trikot des Gegners vom Wochenende trug und sein Abgang nicht ganz reibungslos vonstatten ging, wie er selbst zugibt: "Der Wechsel war damals recht kurzfristig und hat ein wenig für Wirbel gesorgt! Allerdings ist das Vergangenheit!", so der Spielertrainer, der sich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren will. "Zudem hat sich in Mönchröden nach dem Umbruch nun einiges getan, so dass Kapitän Andre Jeschke aus der aktuellen Mannschaft der einzige ist, mit dem Redl noch selbst zusammengespielt hat. Auch das schwächt die vermeintliche Brisanz ein wenig ab. Allerdings trugen neben ihm weitere nun in Neustadt tätige Akteure, wie Torwarttrainer Matthias Schulz, Michael Pertsch, Fabio Cannone oder auch Christian Herold bereits das Trikot der Mönche. Aber auch auf der anderen Seite sind ehemalige Neustadter nun für den TSV im Einsatz. Am vergangenen Spieltag verbuchte Neustadt-Wildenheid durch das 1:1-Unentschieden beim Landesligaabsteiger SV Friesen den ersten Zähler und damit einen, mit dem man im Vorfeld nicht unbedingt rechnen konnte. "Dabei hatten wir kurz vor Ende der Partie sogar die Möglichkeit, den Siegtreffer zu erzielen!", so Thorsten Redl. "Zum Auftakt beim ASV Gaustadt waren wir vielleicht auch ein wenig nervös, aber bereits im Spiel gegen den FSV Bayreuth hätten wir schon etwas Zählbares holen können!", zeigt er sich mit den Leistungen seiner Elf - unabhängig vom bisherigen Ertrag - doch durchaus zufrieden: "Meine Mannschaft überrascht mich momentan positiv!" Nun soll nachgelegt werden gegen einen Gegner, gegen den "vor allem auch, weil es ein Heimspiel ist", der erste Dreier eingefahren werden soll. Inklusive der Vorbereitung hat er den TSV Mönchröden bisher zwei Mal beobachten können und weiß dadurch, was ihn und seine Truppe erwartet: "Überraschen können sie mich also trotz der zahlreichen Veränderungen nicht!". Verzichten muss Redl in den kommenden drei Wochen auf Christian Grünanger, der zuletzt zwei Mal mit auflaufen konnte: "Wir hoffen, dass er zumindest bis zur Winterpause an den Wochenenden von Ingolstadt, wo er demnächst eine Stelle als Lehrer antreten wird, zu den Spielen anreisen wird, aber das müssen wir abwarten!" Wie wichtig Grünanger für das Team ist, hat er in der Vergangenheit und auch in den beiden Einsätzen in dieser Serie bereits ausreichend bewiesen. Nun muss es zunächst auch ohne ihn gehen.

Gelassen und konzentriert weiter


	Hofft auf ein Erfolgserlebnis für sein sich im Umbruch befindendes, junges Team: Mönchrödens Trainer Heiner Dumpert.
	anpfiff.info

Eines hat der TBVfL den Mönchen in jedem Fall voraus: er steht bereits "auf dem Papier", denn die Mannschaft von Neutrainer Heiner Dumpert, zuletzt spielfrei, hat nach den beiden absolvierten Begegnungen noch keinen Zähler auf der Habenseite. "Wir wussten und wissen, dass es keine leichte Saison für uns wird und befinden uns noch immer in der Phase der Standortbestimmung. Nach etwa einem Drittel der Saison kann man mehr sagen!", so Dumpert, der mit Neuzugang Max Leffer aus dem Nachwuchs des FC Eintracht Bamberg einen weiteren Akteur hinzu bekommen hat, welcher dem Team "auf der linken Abwehrseite durchaus weiterhelfen kann und insgesamt gut in die Struktur des Kaders passt!" Auch Tahir Matoshi kam vom TSV Bad Rodach, soll aber zunächst wohl überwiegend für die Zweite auflaufen. "Wir halten auch weiterhin die Augen und Ohren hinsichtlich Verstärkungen oder Ergänzungen offen", ergänzt der Ex-Profi. Die ersten beiden Partien in der BOL nach dem Umbruch brachten für Heiner Dumpert die Erkenntnis, "dass wir trotz der Niederlagen mithalten können, allerdings brauchen wir jetzt für das Selbstvertrauen ein Erfolgserlebnis!" Dies gelte gerade und vor allem für die vielen noch jungen Akteure, "die zwar mit jedem Spiel dazulernen, aber das braucht eben auch zum Teil noch seine Zeit!" Diese Zeit will man den Akteuren gewähren, "wir haben eine gute Trainingsbeteiligung und werden konzentriert weiterarbeiten und auch mit einem Schuss Gelassenheit versuchen, nicht noch zusätzlichen Druck aufbauen. Wir ziehen den Umbruch in jedem Fall weiterhin durch und werden die Ruhe behalten. Alles andere wäre unvernünftig und würde den Druck auf die jungen Spieler nur unnötig erhöhen!" Die Partie gegen Neustadt-Wildenheid ist auch für den aus dem Bamberger Raum stammenden Dumpert etwas Besonderes, "schließlich handelt es sich um ein Derby zweier Vereine, die nur wenige Kilometer auseinanderliegen. Das hat natürlich seinen Reiz!" Den Gegner beobachtete der Mönchrödener Trainer beim Saisoneröffnungsspiel in Gaustadt: "Der TBVfL verfügt über ein spielstarkes Team. Darauf müssen und werden wir uns einstellen und entsprechend dagegenhalten!"

anpfiff.info bedankt sich für das Gespräch und wünscht ein spannendes und faires Derby. Wir werden vor Ort sein und ausführlich von der Partie berichten. Anstoß am Sonntag ist um 17.00 Uhr.