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Artikel veröffentlicht am 02.11.2023 um 14:45 Uhr

14 Atteste brachten keine Verlegung: Raitersaich spielte mit sechs Corona-Erkrankten

Der SV Raitersaich musste trotz vieler erkrankter Corona-Spieler beim VfB Schillingsfürst antreten und verlor mit 0:1. Auch die Mannschaften dahinter konnten nicht punkten, sodass es im Keller der Kreisliga Frankenhöhe nun recht ungemütlich wird und das rettende Ufer etwas weiter weg ist, da auch der TV Markt Weiltingen mit 1:0 gegen den FC Dombühl gewann.

Von Marco Galuska / CK

Uwe Neunsinger unterlag mit seinem SV Raitersaich 0:1 in Schillingsfürst, hätte aber angesichts einer Corona-Welle in der Mannschaft die Partie lieber verlegt.

fussballn.de / Strauch

14 ärztliche Atteste vorgelegt

Die Zeiten der Pandemie sind vorbei, Corona aber nicht aus der Welt: Mit jenem Problem hatte der SV Raitersaich in den vergangenen Tagen um eine Spielverlegung der Partie beim VfB Franken Schillingsfürst und Kreisspielleiter gebeten, jedoch eine Abfuhr erhalten, obwohl man 14 Atteste, darunter elf explizit bestätigte Corona-Fälle, eingeholt hatte (liegen der Redaktion vor). "Es ist nicht nur eine Frage des Paragrafen in der Spielordnung, sondern vor allem eine Frage von Anstand und Charakter, wie man auf so eine Situation reagiert", wird SVR-Trainer Uwe Neunsinger deutlich, nachdem er feststellen musste, dass der einschlägige "Corona-Paragraf" in der BFV-Spielordnung nur in Pandemiezeiten zum Tragen kommt und die vorgelegten Atteste nicht dazu führten, dass es letztlich zu einer Spielverlegung kam. "Die Atteste kamen von neun verschiedenen Ärzten. Da kann man kaum voraussetzen, dass alle Ärzte geschmiert waren", reagiert Neunsinger auf eine entsprechende Spitze, die ihm beim Spiel in Schillingsfürst am Mittwoch entgegnet wurde.

Anfahrt mit zwei "Quarantäne-Autos"

Eine Spielwertung wegen Nichtantritt wollten die Raitersaicher aufgrund der sportlichen Situation andererseits auch nicht riskieren. "Durch die 15-Tage-Regel hätte ein Auffüllen aus der 2. Mannschaft dazu geführt, dass wir dann da mehrmals nicht mehr antreten hätten können und man im Prinzip abmelden hätte müssen", so der Trainer. So fuhr der SVR mit "zwei Quarantäne-Autos", in denen insgesamt sieben erkrankte Spieler (von denen sechs zum Einsatz kamen) saßen, am Feiertag nach Schillingsfürst. Aus "rechtlichen Gründen" hatte man vor dem Spiel auch den Schiedsrichter und den Gegner, dem man die Atteste schon einen Tag vor dem Spiel vorgelegt hatte, über die Teilnahme von fünf Erkrankten in der Startelf sowie zwei auf der Bank informiert. "Die betreffenden Spieler haben sich draußen umgezogen, wir sind natürlich in der Halbzeit auch nicht gemeinsam in die Kabine gegangen", beschreibt Neunsinger die skurrilen Umstände beim Kreisliga-Spiel. Mit Ausnahme eines Spielers, der kollabiert sei, habe man die Partie noch halbwegs vernünftig über die Bühne gebracht.

Frühes Tor entscheidet

Zum Spiel selbst: Es dauerte nicht lange, bis Gebhart in der achten Minute nach einer Ecke zur 1:0-Führung für Schillingsfürst einköpfte. Ansonsten verteidigte der SVR tiefstehend und konsequent bis zur Halbzeit und ließ kaum etwas zu. Gleich nach Wiederanpfiff hatten Zimmermann und Kurz die große Chance zum Ausgleichstreffer, der aber nicht gelang. Der Gast spielte eine starke zweite Halbzeit, soweit die kranken Füße trugen und hatte noch die ein oder andere Möglichkeit, die jedoch vergeben wurde. Auf der anderen Seite hatte die Heimelf kurz vor Schluss noch einen Kopfball an den Pfosten. Raitersaich verkaufte sich ersatzgeschwächt dennoch gut, obwohl viele Stammspieler nicht dabei sein konnten. Angesichts dessen darf man in Raitersaich froh sein, dass man kommenden Sonntag offiziell spielfrei ist.

Markt Erlbach und Geslau stecken weiter im Keller fest

Langsam wird es dunkel auf den beiden letzten Plätzen im Tabellenkeller. Der TSV Markt Erlbach verlor auch sein nächstes Spiel zu Hause gegen den TSV Marktbergel mit 1:4, bleibt aber zunächst "nur" Vorletzter, da auch die TSG Geslau-Buch mit 1:3 gegen den SV Ornbau verlor und damit Schlusslicht bleibt.

Davor hatte auch die SG Sachsen/Windsbach beim FC/DJK Burgoberbach mit 0:3 verloren und damit den Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen vergrößert, da der TV Markt Weiltingen das Duell gegen den FC Dombühl mit 1:0 gewann und beide Teams nun 16 Punkte auf dem Konto haben und sich direkt vor der Abstiegszone und dem Relegationsplatz befinden, auf dem der SV Raitersaich verweilt.

Im Spitzenspiel trennten sich der SV Arberg und der SV Weigenheim 1:1. Darüber freute sich vor allem Spitzenreiter TSC Neuendettelsau, der die SG Segringen/Dinkelsbühl mit 3:0 besiegte und vorerst auf sieben Punkte an der Spitze enteilt ist.

Vorschau auf den kommenden Spieltag:

Bereits am Samstag trifft der VfB Schillingsfürst zum Rückrundenstart auf die SG Sachsen/Windsbach. Am Sonntag erwartet Spitzenreiter TSC Neuendettelsau den TSV Marktbergel, während Verfolger FC/DJK Burgoberbach den SV Ornbau empfängt und der SV Arberg ebenfalls zu Hause gegen die SG Mosbach/Breitenau gefordert ist. Der SV Weigenheim empfängt den TV Markt Weiltingen und die SG Segringen/Dinkelsbühl den FC Dombühl. Im Keller kommt es zum absoluten Sechs-Punkte-Spiel zwischen der TSG Geslau-Buch und dem TSV Markt Erlbach.

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Ergebnisse Kreisliga Frankenhöhe

Mittwoch, 01.11.2023

Markt-Erlbach

Marktbergel

1:4

1:3

1:0

0:3

Raitersaich

1:0

Burgoberbach

Sachsen/W'bach

3:0

Arberg

Weigenheim

1:1

Tabelle Kreisliga Frankenhöhe

Pl.

Team

Tore

Pkt

TSC Neuendettelsau

34:8

SV Arberg