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Artikel veröffentlicht am 18.09.2020 um 14:00 Uhr

Zurück bei den Würzburger Kickers: Reitmaiers U15 peilt den Klassenerhalt an

Marc Reitmaier ist zurück an der Seitenlinie. Nachdem im vergangenen Jahr ruhig um den 37-Jährigen geworden war, ist er nun zurück auf der Würzburger Fußballbühne. Und das gar nicht soweit entfernt von seinem vormaligen Arbeitgeber, dem Würzburger FV. Denn Reitmaier trainiert seit Anfang August die U15 der Würzburger Kickers. Eine sehr reizvolle Aufgabe, die am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg startet.

Von Alexander Rausch

Vier Spielzeiten leitete Marc Reitmaier den Würzburger FV in der Bayernliga an. Eine intensive Zeit, wie er selbst sagt. Nach dem Engagement beim TSV/DJK Wiesentheid, seiner ersten Trainerstation im Herrenbereich, übernahm er die Zellerauer im September 2015 und führte sie vom letzten Platz in der Bayernliga ins gesicherte Mittelfeld. In den darauffolgenden Jahren baute er an der Mainaustraße eine schlagkräftige Truppe auf um Größen wie Cristian Dan, André Koob oder Benjamin Schömig. In seiner letzten Saison verpassten die Blauen knapp die Relegation um den Aufstieg in die Regionalliga.

Stelle plötzlich vakant

Marc Reitmaier

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Frühzeitig hatte Reitmaier bekanntgegeben, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Trotz einiger Anfragen nahm der gebürtige Würzburger jedoch keine neue Aufgabe an. „Fußball ist nicht planbar. Es waren sicher interessante Angebote dabei, die aber nur mit einem Umzug realisierbar gewesen wären. Deshalb habe ich abgewartet“, sagt er. So konzentrierte sich der UEFA-A-Lizenz-Inhaber auf andere Dinge. Er scoutete weiterhin für die TSG Hoffenheim, beobachtete Partien im In- und Ausland sowohl im Herren- als auch im Jugendbereich. „Ich habe meinen Erfahrungsschatz erweitert, habe viele Trainingseinheiten bei Bundesligisten angeschaut und Fortbildungen gemacht“, berichtet Reitmaier. Auch für die Familie und sich selbst hatte er mehr Zeit.

Das wäre wahrscheinlich auch so geblieben, hätten nicht plötzlich wenige Wochen nach Vorbereitungsstart die Würzburger Kicker bei Reitmaier angeklopft. Die Verantwortlichen brauchten dringend einen Ersatz für den eigentlichen und ebenfalls neuen U15-Cheftrainer Arnold Mehner. Denn der wurde – Mehner ist Lehrer – an eine andere Schule versetzt und die Stelle plötzlich vakant. „Ich musste nicht lange überlegen. Es ist eigentlich perfekt. Ich wohne nur wenige Minuten vom Dallenberg entfernt. Ich könnte sogar zu Fuß hinlaufen. Zudem lässt es sich problemlos mit meinem Beruf verbinden“, so der Übungsleiter.

Herzensangelegenheit am Dalle

Zudem ist Reitmaier am Dallenberg kein unbeschriebenes Blatt, kickte er in seiner aktiven Karriere schließlich drei Jahre in der Aktivität und sieben Jahre in der Jugend für die Rothosen. Für Reitmaier also eine Herzensangelegenheit: „Ich habe nie den Kontakt verloren. Meine Familie ist dem Verein sehr verbunden. Deshalb ist es für mich etwas Besonderes, Trainer hier zu sein. Ich freue mich sehr auf den Verein, der sich sehr gut entwickelt hat, auf den Austausch mit den anderen Fußballtrainern im NLZ. Hier herrschen die besten Voraussetzungen. Nun möchte ich meinen Teil dazubeitragen, die Ziele der nächsten Jahre zu erreichen.“

Gespannt lauschen die U15-Rothosen den Worten ihres neuen Coaches Marc Reitmaier.

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Jugendliche weiterentwickeln

Kurzfristig heißt das Ziel mit seiner neuen Mannschaft Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern. Reitmaier möchte die 14- und 15-Jährigen auf die kommenden Jahrgangsstufen vorbereiten und sie weiterentwickeln, sportlich wie menschlich. „Ich werde mehr Geduld brauchen als im Herrenbereich“, schmunzelt der Übungsleiter. Dabei baut er aber auf seine Erfahrungen aus dem BFV-Stützpunkt Steinfeld, in dem er von 2013 bis 2016 bereits mit Jugendlichen gearbeitet hat. Reitmaier, der selbst in Wolfsburg das Nachwuchsleistungszentrum besuchte, hat dennoch klare Vorstellungen: „Wir werden fleißig sein, hart arbeiten und taktisch eine klare Linie verfolgen, ohne den Spielwitz zu vernachlässigen. Wir werden auf spielerische Lösungen setzen. Zudem haben meine Teams immer unbändiger Einsatz und großer Kampfgeist ausgezeichnet.“

Jason Ramirez und seine U15-Jungs wollen sich auch am Samstag dem Club in den Weg stellen.

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Mit gutem Gefühl gegen Nürnberg

Worte, die seine Mannschaft seit Wochen in die Tat umsetzt. Seine neuen Jungs präsentieren sich sehr willig, arbeiten fleißig mit hoher Intensität. Und das ist auch nötig, erwarten sie doch die besten bayerischen Teams ihrer Altersklasse. „Das ist eine sehr starke Liga und wir stehen vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Die Testspiele gegen Darmstadt und Frankfurt haben uns einen Vorgeschmack geliefert und gezeigt, was auf uns zukommt. Doch wir nehmen die Herausforderung an und wollen unbedingt den Klassenerhalt schaffen“, sagt Reitmaier.

In der vergangenen Saison holte der Vorgänger-Jahrgang lediglich drei Remis in elf Spielen und beendete die abgebrochene Saison als Tabellenletzter. Somit steht der erste Sieg der Würzburger Kickers auf U15-Regionalliga-Niveau noch aus. Feiern möchte diesen die neue U15 am besten gleich am ersten Spieltag, wenn der 1. FC Nürnberg am Sportpark Sieboldshöhe gastiert. Schließlich haben Reitmaiers Jungs beste Erinnerungen an den Club. Auch im Vorjahr starteten sie am Sportpark Sieboldshöhe gegen den FCN in die Saison, damals in der Bundesliga-Förderrunde, und feierten damals einen fulminanten 4:3-Auftakterfolg. Wiederholung am Samstag erwünscht.