Was macht eigentlich?: Die neue Leidenschaft des Siegfried Grüner - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.04.2019 um 09:00 Uhr
Was macht eigentlich?: Die neue Leidenschaft des Siegfried Grüner
MAGAZIN Dem Fußball ist Siegfried Grüner seit Kindesbeinen verbunden und er hat es bei der SpVgg  Weiden oder zu Zweitligazeiten bei der SpVgg Bayreuth weit gebracht. Und auch danach blieb er dem Sport als Spielertrainer in Weißenstadt oder zuletzt als Coach in Pechbrunn weiter verbunden. Jetzt hat er eine neue Seite der Medaille entdeckt und ist regelrecht begeistert.  
Von Hans-Jürgen Wunder
"Ich habe mir gesagt, dass mir der Fußball viel gebracht hat und sich in all den Jahren viele Leute darum gekümmert haben, dass es mir möglich war, zu kicken. Warum soll ich jetzt nicht auch etwas zurückgeben", begründet Siegfried Grüner den ungewöhnlichen Schritt, sich der Nachwuchsarbeit zuzuwenden. Denn einen Sohn oder Enkel hat der 55-Jährige nicht, der ihn gebeten oder gedrängt hätte, eine Aufgabe in einem Bereich zu übernehmen, die weniger im Rampenlicht steht. Eher schon gestandene Mannsbilder. "Der Heiner Thomys und der Michael Pfauntsch vom ASV Wunsiedel waren es, über die der Kontakt geknüpft wurde", lacht der Selbständige, der bis Anfang 2018 den TSV Pechbrunn unter seinen Fittichen hatte. Jetzt leistet Grüner Aufbauarbeit als Trainer der B-Junioren der JFG Region Luisenburg - und hat einen Riesenspaß dabei, obwohl seine Mannschaft derzeit das Tabellenende der Bezirksoberliga ziert und wohl um den Abstieg nicht herumkommt.

Heiner Thomys (re.), hier mit ASV-Schiedsrichter Torsten Werner, brachte den Ex-Bayreuther nach Wunsiedel.  
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Freiwillige Zusatzeinheiten

"Wir trainieren dreimal in der Woche. Nicht, weil ich das so wollte, sondern, weil die Jungs das möchten", erklärt Grüner verschmitzt. Denn in Wunsiedel findet er nicht nur gute Trainingsbedingungen vor, sondern erfährt auch viel Unterstützung, wenn es etwa um Hallenzeiten geht. Neben dem ASV sind auch der ATV Tröstau und der FC Lorenzreuth bei der Jugendfördergemeinschaft beteiligt. "Bei meinem Team kommen die Jungs etwa zu gleichen Teilen von den drei Stammvereinen", überschlägt der Jugendtrainer. Obwohl der Kader mit 14 Jungkickern eigentlich relativ klein ist, schaffte man es bisher, gut durch die Saison zu kommen. "Die Burschen setzen alles daran, bei jedem Training und Spiel dabei zu sein und sind traurig, wenn das einmal nicht gelingt", hat er eine ganz neue Perspektive als Trainer kennengelernt. Dass es trotzdem nicht für den Ligaerhalt in der U17-Bezirksoberliga reichen wird, hat aber ganz andere Gründe. "Das liegt besonders an der fehlenden Leistungsdichte in unserer Region. Da sind andere Standorte wie Bayreuth, Bamberg oder Coburg mit ihren Leistungszentren ganz anders aufgestellt." Freilich gibt es weitere, bedenkliche Entwicklungen. "Oft fristet die Jugendarbeit auch ein etwas stiefmütterliches Dasein und es wird zu wenig in den Nachwuchs investiert. Ohne jemanden konkret einen Vorwurf zu machen, bin ich der Ansicht, dass auch meine Spieler bei entsprechender Förderung jetzt schon weiter wären."              

In der kommenden Serie wird Siegfried Grüner die A-Junioren (in grün) übernehmen, die derzeit eine gute Rolle in der Bezirksoberliga spielen.
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Trainer in Doppelfunktion

"Es macht mit einen Riesenspaß und ich habe es natürlich nicht bereut, dass ich mich darauf eingelassen habe", bekennt der ehemalige Marktredwitzer Landesligaspieler. Denn bei seinem Team gibt es viel Unterstützung von außen. "Das ist schon phänomenal, wenn wann sieht, wie die Eltern mithelfen -etwa bei jedem Heimspiel Kaffee und Kuchen verkaufen oder am Samstag früh nach Coburg fahren." Und auch sportlich tut sich etwas. "Ich denke, dass die beiden Unentschieden gegen den FSV Bayreuth und Don Bosco Bamberg gezeigt haben, dass wir auf einen guten Weg sind." Hoffnungen auf den Klassenerhalt macht man sich aber keine, sondern will eher noch den einen oder anderen Zähler ergattern. Ein Verbleib in der Bezirksoberliga wäre wohl auch nicht empfehlenswert. "Nach unten bei den jüngeren Jahrgängen wird es immer dünner. Aber man kann auch in der Kreisliga guten Fußball spielen", nimmt Siegfried Grüner den vorprogrammierten Abstieg nicht sonderlich tragisch. In der nächsten Saison wird er dann die Nachfolge von Alexander Scharf bei den A-Junioren antreten - und eine zweite Mannschaft coachen. "Wir wissen momentan noch nicht, ob es eine A2 oder eine U17-Team werden wird", gesteht Grüner. In einem ist er sich aber sicher: "Ich kann jedem nur empfehlen, Jugendarbeit zu leisten. Das bereut man nicht", so der Fußballbegeisterte, der sich auch wünschen würde, dass Schulen diese Sportart mehr fördern.          

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Trainerstationen S. Grüner

19/21
KL
 
19/20
BOL
 
18/19
BOL
 
17/18
KK
 
16/17
KK
 


Steckbrief S. Grüner

Siegfried Grüner
Alter
60
Geburtsort
Weißenstadt
Größe
188 cm
Beruf
Selbstständig
Hobbies
Fußball, Fußball, Fußball

Tabelle Bezirksoberliga Oberfran

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
16
53:16
41
5
16
28:23
24
6
16
23:33
22
8
16
28:36
16
10
15
24:33
13
11
16
16:32
11
Bei Punktgleichheit: Entscheidungsspiel

Daten JFG Region Luisenburg

JFG Region Luisenburg
Gründung: 2016

Sportstätte JFG Region Luisenbur

"Bauer Recycling Arena" - ASV Wunsiedel (A-Platz)
Schönlinder Weg 38
95632 Wunsiedel
Parkmöglichkeiten an der Realschule bzw. AOK-Kompetenzgebäude (Schönlinderweg 30)


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