UEFA Regions Cup: Israel schockt BFV-Team aus der Distanz - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.09.2018 um 10:41 Uhr
UEFA Regions Cup: Israel schockt BFV-Team aus der Distanz
In Neustadt an der Donau fiel der Startschuss zum UEFA Regions Cup mit dem Auftaktspiel der BFV-Amateurauswahl gegen Israel. Vor knapp 1000 Zuschauern blieb der erhoffte Erfolg im ersten Match der Gastgeber aus: Obwohl die BFV-Truppe das Geschehen über weite Strecken beherrschte, hatte man am Ende mit 1:2 das Nachsehen.
Von Marco Galuska

Die Verbindung von "Amateure" und UEFA, sie wurde schon vor dem Anpfiff im weiten Rund der Sportanlage des TSV Neustadt an der Donau. Zwischen der Hymne des Europaverbandes und den die Tribüne füllenden Schulklassen mischte sich die spürbare Anfangsnervosität der auserwählten Amateurkicker.

Nachdem dann auch bei den meisten der jungen Zuschauer klar war, "wer denn die Deutschen", nämlich die Jungs im blauen Dress, sind, ging es durchaus vielversprechend los. Franz Fischer (Garmisch-Partenkirchen), der mit Kapitän Michael Kraus (Aubstadt) in vorderster Front rackerte, zielte mit einem satten Schuss und einem Kopfball noch etwas zu hoch (1.,2.). Das Team aus Isreal hielt mit aller Robustheit dagegen, die Bayern hatten die Partie im Griff, so dass auf die Abwehrreihe, die im Zentrum von den Bayernliga-Kickern Sebastian Marx (ATSV Erlangen) und David Bauer (Rain/Lech) gelenkt wurde, keine großen Aufgaben zukamen.

Brucks Florian Fromholzer, der auf der 6er-Position spielte, hatte den nächsten Abschluss für die BFV-Truppe zu verzeichnen (11.), zielte aber über den Querbalken, so wie auch Marx, der nach Freistoß von Kraus per Kopf an den Ball kam (22.). Die riesige Chance zur verdienten Führung hatte Fischer in Minute 25. Über Kraus und Marco Luburic (Rain/Lech) lief der Ball direkt, doch Israels starker Schlussmann Adi Tamor parierte gegen Fischers Abschluss aus sechs Metern mit einem Sensationsreflex. Bauer (31.) und Marx (45.) schnupperten ebenfalls in Folge von Freistößen an der Führung für die Gastgeber.

Ein Tor musste her für das Team von BFV-Coach Engin Yanova. Gerade als sich Ansbach Torjäger Patrick Kroiß für seine Einwechslung bereit machte, wurde Kraus freigespielt und konnte von Keeper Tadmor nur noch per Foul im Strafraum gestoppt werden. Da musste selbst der großzügig leitende russische Referee Mikhail Vilkov auf den Punkt zeigen. Luburic übernahm die Verantwortung und verwandelte humorlos in die Mitte (57.). Nur zwei Minuten später ließ Fromholzer mit einem satten 20-Meter-Knaller die Querlatte beben. Das BFV-Team hatte eigentlich alles im Griff, aber dann traf Mahran Abu Raiya mit einem satten Distanzschuss zur Verwunderung aller 977 Zuschauer, aber vor allem von Schlussmann Lukas Trum (68.).

Israels erster Torschuss saß - und man merkte, dass die Gäste damit eigentlich schon bestens bedient und zufrieden waren. Doch es sollte noch besser kommen: Der eingewechselte Omer Haim Cohen zog aus gut 20 Metern ab und traf ebenfalls ins Schwarze (82.). Zweiter Schuss, zweiter Treffer. Sichtlich geschockt unterlief dem sonst sicheren Marx ein kapitaler Fehler, der einen Konter einleitete, an dessem Ende wieder Cohen ins Netz traf, dabei aber angeblich im Abseits gestanden haben soll. Israel überstand trotz mancher Krämpfe und einiger professioneller Künste des Zeitspiels die sechsminütige Nachspielzeit.

"Das ist natürlich bitter, denn wir waren die Mannschaft, die klar mehr Chancen hatte. Aber letztlich zählt das Ergebnis. Wir haben es leider nicht geschafft, nach der Führung nachzulegen. Möglichkeiten gab es genug, wenn ich alleine an den Lattenschuss von Florian Fromholzer denke. Der Sonntagsschuss zum Ausgleich hat das Spiel auf den Kopf gestellt. Aber das ist Fußball und damit können wir umgehen. Ich mache den Jungs keinen Vorwurf", erklärte Trainer Yanova nach der Partie.

Somit steht das BFV-Team schon mit dem Rücken zur Wand. Am Sonntag geht es in Hankofen gegen Malta, am Mittwoch in Rain am Lech gegen Serbien. Da werden wohl nur Siege weiterhelfen, denn nur der Gruppensieger qualifiziert sich für das Finalturnier des UEFA Regions Cup.

BFV: Trum - Gebhart, Marx, Bauer, Alawami - Luburic (76. Nagengast), Fromholzer, Reutelhuber (86. Root), Reitel (58. Kroiß) - Kraus, Fischer.

Tore: 1:0 Luburic (57., Foulelfmeter), 1:1 Abu Raiya (68.), 1:2 Cohen (82.)

SR: Mikhail Vilkov (Russland)

Zuschauer: 977 in Neustadt an der Donau.

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DER SPIELPLAN

Spieltag 1 - 27. September
11 Uhr: Deutschland - Israel 1:2
17 Uhr: Malta - Serbien 0:4

Spieltag 2 - 30. September
12.30 Uhr: Serbien - Israel (in Hankofen)
17 Uhr: Deutschland - Malta (in Hankofen)

Spieltag 3 - 3. Oktober
14 Uhr: Serbien - Deutschland (in Rain)
14 Uhr: Israel - Malta (in Neustadt/Donau)



WAS IST DER UEFA REGIONS CUP?

Der UEFA Regions Cup ist der Nachfolge-Wettbewerb des 1966 eingeführten UEFA Amateur Cup, der bis 1978 existierte. Die Reaktivierung des Wettbewerbs ist auf die Gründung des Amateurfußball-Ausschusses innerhalb der UEFA zurückzuführen und wurde 1996 vom UEFA-Exekutivkomitee beschlossen. Ziel des Wettbewerbs ist es, den Amateurfußball zu stärken und ihm internationale Aufmerksamkeit zu verschaffen. Zugelassen sind zum Wettbewerb Regionalauswahlen.

MODUS

In der Zwischenrunde des UEFA Regions Cup werden in acht Gruppen die Teilnehmer für die Endrunde ermittelt. Gespielt wird im Modus „Jeder gegen Jeden“. Die jeweiligen Gruppensieger qualifizieren sich für das Finalturnier, das im Juni 2019 ausgetragen wird. Der Austragungsort ist noch offen.

Wieso ist die BFV-Auswahl dabei?

Aus jedem UEFA-Mitgliedsverband nimmt eine Regionalauswahl am UEFA Regions Cup teil. Welche Regionalauswahl aus Deutschland an den Start geht, ist vom DFB konkret festgelegt: Am UEFA Regions Cup nimmt immer eine Auswahl des DFB-Landesverbandes teil, dessen U18-Junioren-Auswahl im Vorjahr das U18-Junioren-Sichtungsturnier gewonnen hat. 2017 haben sich an der Sportschule Duisburg-Wedau die bayerischen Nachwuchstalente durchgesetzt. Dass die Zwischenrunde des UEFA Regions Cup in Bayern stattfindet, wurde von der UEFA per Losverfahren bestimmt.

WER IST SPIELBERECHTIGT?

Bayern- und Landesliga-Spieler zwischen 19 und 40 Jahren aus Bayern, die bis dato maximal in der Bayernliga spielen und weder Lizenz-, noch A-Nationalspieler gewesen sein dürfen. Die Nationalität spielt keine Rolle, beim BFV müssen die Spieler seit mindestens zwei Jahren registriert sein.


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