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Artikel veröffentlicht am 02.05.2015 um 10:30 Uhr

TSG 05 Bamberg konsolidiert sich: "Nächstes Jahr greifen wir wieder an!"

Sechs Jahre lang spielten die Damen der TSG 05 Bamberg ununterbrochen in der Bezirksoberliga und feierten mit der Vizemeisterschaft 2011 den größten Erfolg. Ein „verflixtes siebtes Jahr“ war dem Schleusen-Verein nicht vergönnt. Eine Klasse tiefer kommt die Elf von Neu-Trainer Matthias Hornung bestens zurecht…

Von Bernd Riemke

Hans Poser ist „Mädchen für alles“, eine unverzichtbare Institution im Verein und letztlich über viele Jahre hinweg eines der prägenden Gesichter der Mädchen- und Frauenfußballabteilung der TSG 05 Bamberg. anpfiff.info sprach mit ihm über das Jahr 1 nach dem Abstieg in die Bezirksliga.

Hans Poser ist "Mister TSG" an der Schleuse.

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Herr Poser, der Abstieg im vergangenen Jahr stand frühzeitig fest. War er vorherzusehen?
Hans Poser: Ein wenig haben wir schon damit gerechnet, weil uns viele Spielerinnen vor der Saison verlassen hatten beziehungsweise wegen Studium und Beruf einfach nicht regelmäßig zur Verfügung standen.

In der Bezirksliga gehören Sie auf Anhieb wieder zu den Top 4. Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung?
Hans Poser: Mit der Leistung unserer Damen sind wir sogar sehr zufrieden. An der SpVgg Stegaurach gab es von Anfang an kein Vorbeikommen, das war klar. Auf Platz 2 hätten wir schon spekuliert, aber so wie wir jetzt stehen, ist das OK und den 3. Platz wollen wir auf jeden Fall halten.

Trotzdem haben Sie zum Top-Duo, zu dem noch der SV Walsdorf gehört einen beachtlichen Rückstand. Warum konnten Sie doch nicht ganz Schritt halten?
Hans Poser: Wir haben zwar einen großen Kader, aber es sind immer wieder Leistungsträgerinnen verletzungsbedingt weggebrochen. Heidi Tauber oder Katja Rosiwal haben uns in der Hintermannschaft gefehlt. Lena Röder hat sich beim Basketball verletzt und Angela Flügel sowie Johanna fehringer fallen aufgrund ihres Studiums immer wieder mal aus. Dann reicht es am Ende eben nicht für ganz vorne.

Sie sprechen den großen Kader an. Ist denn nicht zuletzt dank Ihrer Nachwuchsarbeit wieder geplant eine zweite Mannschaft zu installieren?
Hans Poser: Im Moment haben wir zwar für eine Mannschaft ein Überangebot, für zwei hätte es aber nicht gereicht. Nächstes Jahr sieht das in der Tat wieder anders aus. Bei den Damen sind wir immer noch der einzige Verein in Bamberg, aber im Nachwuchsbereich machen immer mehr Vereine Mädchenmannschaften auf. Trotzdem haben wir noch eine breite Jugend, aus der im Sommer zwölf Mädchen zu den Damen wechseln können. Nach momentanem Stand gehen wir dadurch wieder mit zwei Frauenteams an den Start.

Und auch weiterhin mit Trainer Matthias Hornung, den Sie vor Saisonbeginn neu installiert haben?
Hans Poser: Matthias Hornung leistet einwandfreie Arbeit. Er ist beruflich in Regensburg eingebunden, schafft es also nicht immer zum Training, aber er pflegt wirklich einen sehr guten Draht zu den Damen. Er geht auf die Spielerinnen gezielt ein, so dass sich viele unter ihm bestens entwickelt haben.

Das gilt wohl vor allem für die jüngeren. Auf der anderen Seite haben Sie einige Dauerbrenner im Kader, die fest mit dem Frauenfußball bei der TSG verwurzelt sind.
Hans Poser: Das stimmt. So etwa Ute Meinhardt, die als Torwart eine Granate ist. Ich sage immer „Neuer“ zu ihr, weil sie gut mitspielt und ich mir eigentlich gar nicht vorstellen möchte, was passiert, wenn sie einmal aufhört. Auf der Torwartposition haben wir im Nachwuchs Probleme, deswegen darf Ute Meinhardt erst aufhören, wenn bei ihr der Vierer vorne steht (lacht).

Patricia Pinho Barros (re.) ist eine Institution bei den TSG-Frauen, an der sich insbesondere die jungen Spielerinnen immer wieder aufrichten können.

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Dazu kommt Patricia Pinho Barros, Ihre Spielführerin und der Kopf des Teams?!
Hans Poser: Sie ist sauwichtig. Sie ist für viele junge Spielerinnen so etwas wie die Mama im Team, weil sie eben schon auch eine gefühlte Ewigkeit dabei ist. Ich rechne ihr sehr hoch an, dass sie nach ihrer Entbindung nur ein Vierteljahr Pause gemacht und dann schon wieder auf dem Platz stand.

Das gilt auch für Kimberly Mc Kinney, die sich noch in der BOL einen schweren Kreuzbandriss zuzog.
Hans Poser: Sie ist eigentlich unverzichtbar für uns und eng mit dem Verein verwurzelt, weil sie auch alle Mädchenmannschaften durchlaufen hat. Sie gibt nie auf und pusht die anderen immer wieder nach vorne. Ich bin sogar der Meinung, dass sie nach ihrer Knie-OP noch 200% besser geworden ist als vorher.

Die Voraussetzungen sind also gut, um nächstes Jahr wieder anzugreifen?
Hans Poser: Das wollen wir auf jeden Fall. Es kommt natürlich ein wenig darauf an, wer von oben absteigt, aber ich gehe fest davon aus, dass es so eine Granatenmannschaft wie Stegaurach nicht mehr geben wird.

Als Heimstatt bespielen Sie seit geraumer Zeit die Plätze am Gehörlosenzentrum…
Hans Poser: Seit fast eineinhalb Jahren inzwischen, weil die beiden Plätze bei der TSG nacheinander hergerichtet werden. Von der Kapazität her reicht das dann einfach nicht aus für unsere insgesamt 96 Mädchen, die wir im Verein haben. Wir fühlen uns bei den Gehörlosen sehr wohl und helfen auch außerhalb des Platzes viel zusammen. Ein großer Verdienst gehört dabei Spielleiter Matthias Hofmann, der sich unermüdlich einsetzt und natürlich meiner Frau Martina, ohne die das alles gar nicht möglich wäre.