Urus heiß aufs Schwabach-Derby: Wenn wir gewinnen, sind sie voll im Abstiegskampf! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 31.03.2023 um 09:00 Uhr
Urus heiß aufs Schwabach-Derby: Wenn wir gewinnen, sind sie voll im Abstiegskampf!
Mit dem Aufstieg des SV Unterreichenbach in die Landesliga und dem knapp verpassten Aufstieg des SC 04 Schwabach in die Bayernliga war das von den "Urus" erträumte Derby perfekt. Im Hinspiel allerdings ließen die Nullvierer den Neuling mit 0:4 abblitzen. Vor dem Rückspiel sind beide Vereine aber auch tabellarisch Nachbarn und der Underdog könnte dem großen Nachbarn in den Abstiegskampf ziehen.
Von Marco Galuska
Im Hinspiel ging der SV Unterreichenbach sprichwörtlich mit 0:4 baden beim SC 04 Schwabach.
fussballn.de / Petschner
Hinspiel als Schlüssel der Negativserie

Zwölf Niederlagen in Serie hatte der SV Unterreichenbach von Mitte August bis Mitte November kassiert. Es war eine Bilanz, die an den nackten Zahlen dem Aufsteiger die Landesliga-Tauglichkeit absprechen würde. Doch bei den Urus wurde man, trotz Trainerwechsels, nicht sonderlich panisch. Die Gründe lagen auf der Hand, genauer gesagt standen sie am Rand, mit zahlreichen Ausfällen absoluter Leistungsträger. Ein Schlüsselspiel im negativen Sinne war dabei ausgerechnet das Derby-Hinspiel beim SC 04 Schwabach, auf das sich der Neuling mit seinem großen Anhang so gefreut hatte.

Doch nicht nur das Wetter, auch der Gegner und ein wenig auch der Fußball-Gott spielten nicht mit. Das 0:4 war im Resultat sicher noch zu verkraften, viel gravierender waren aber die verletzungsbedingten Ausfälle in Reihen des SVU. Matthias Rascher, der im Oktober den Trainerposten in Unterreichenbach übernehmen sollte, hatte das Spiel als (neutraler) Zuschauer gesehen. Heute sagt er: "Jeder weiß, dass in dem Spiel viel kaputtgegangen ist in unserer Mannschaft, mit den Verletzten und der langen Negativserie. Aber jetzt sind es andere Voraussetzung!"

Matthias Rascher freut sich auf sein erstes Derby als Trainer des SV Unterreichenbach.
SVU

Aufwärtstrend mit zwei Siegen bestätigt

Die damalige Niederlage im Derby war noch lange nicht das Ende der fatalen Abwärtsspirale. Erst mit einem mühsamen, aber im Ergebnis so wichtigen 1:0 gegen Schlusslicht BSC Saas-Bayreuth gab es zum Ende des Spieljahrs 2022 wieder ein Erfolgserlebnis. Dass deswegen gleich alles wieder besser werden sollte, hätte man sich freilich in Unterreichenbach gewünscht, doch zunächst gab es noch eine Niederlage in Memmelsdorf und nach der Winterpause eine bittere Heimpleite gegen Röslau. Die für Außenstehende durchaus überraschenden Siege gegen Bruck (2:0) und in Buckenhofen (1:0) waren aber mehr als nur ein Indiz, dass der Aufsteiger wieder auf einem Level angelangt ist, auf dem er erfolgreich ins Spieljahr gestartet war.

"Wir haben in Buckenhofen zwar mit einem späten Elfmeter - aus meiner Sicht ein klarer -, aber insgesamt auch verdient gewonnen und uns das nötige Spielglück erarbeitet, weil wir alles investiert haben, um den Sieg zu holen. Was uns natürlich auch geholfen hat, war die Unterstützung von außen. Ich glaube, es ist nicht selbstverständlich, dass 150 Fans aus Unterreichenbach zu einem Auswärtsspiel kommen und uns 90 Minuten voll unterstützen", schaut Coach Rascher auf den vergangenen Sonntag an der Staustufe zurück.

Karriere-Highlight vor voller Hütte

Der Ausblick auf den kommenden Sonntag mobilisiert einige Zuschauer zum Derby-Rückspiel in Unterreichenbach. "Ich glaube, dass es für viele aus unserer Mannschaft das größte Spiel wird in ihrer bisherigen Karriere. Natürlich haben wir uns im Team ein paar Motivationsdinge überlegt, aber ich glaube, von meinen Jungs muss man eigentlich keinen mehr motivieren. Ich weiß von Vereinsseite, dass ca. 800 Zuschauer kommen werden. Da ist Hütte natürlich voll, aber für sowas lieben wir ja auch den Sport", freut sich auch der Trainer, der um die besondere Note im Nachbarschaftsvergleich weiß: "Ein Derby hat immer seine eigenen Gesetze und das wird auch am Sonntag so sein, wobei Schwabach mit ihrem Bayernliga-Kader natürlich Favorit ist. Aber wir wollen den Rückenwind aus den letzten zwei Siegen mitnehmen, es Schwabach so schwer wie möglich machen. Unsere Fans werden als zwölfter Mann hinter uns stehen, davon bin ich überzeugt!"

Schon im Hinspiel gab es eine große Kulisse von 1600 Zuschauern. Eine Bauchlandung war es damals aber - anders als es das Bild vermuten lässt - für die Gäste aus Unterreichenbach.
fussballn.de / Petschner

Der holprige Start des SC 04 Schwabach mit nur einem Punkt aus drei Spielen 2023 sorgt in Verbindung mit dem Aufschwung beim SV Unterreichenbach dafür, dass beide Vereine aktuell auch tabellarisch Nachbarn sind. Und dies in einem durchaus bedeutenden Bereich am Rande der Abstiegszone. "Schwabach steht mit seinem Kader und dem eigentlich Saisonziel mehr unter Druck wie wir gerade. Die wissen selbst, wenn wir gewinnen, sind sie voll dabei im Abstiegskampf. Das ist unser großes Ziel und dafür werden wir alles in die Waagschale schmeißen, denn dafür haben wir seit Monaten hart gearbeitet, dass wir diese Chance bekommen", ordnet Rascher ein.

Dabei wünscht der SVU-Trainer, der seinen Vertrag bereits verlängert hat, dem Nachbarn grundsätzlich nichts Schlechtes: "Dass es jetzt die Schwabacher sind, die direkt vor uns stehen, macht es natürlich noch brisanter. Was ich mir und auch meinem Bekannten Domi Haußner wünsche, dass wir nächste Saison trotzdem mit beiden Mannschaften Landesliga spielen - und dass es auch nächste Saison wieder so ein Derby gibt. Denn das ist schon etwas ganz Besonderes!"

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:
4
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