Noch gibt es aber auch eine Handvoll Vereinen, deren Anhänger fleißig rechnen müssen, um vor dem letzten Spieltag schon einmal alle Szenarien durchzurechnen. Auch die Mannschaften müssen sich dessen bewusst sein, gerade wenn es nicht gerade gegen den direkten Konkurrenten geht. Will der Gruppenerste unbedingt den Sieg im sechsten Spiel einheimsen? Oder schickt er seine B-Elf auf den Platz und macht es dem Mitbewerber um die K.O.-Phase so deutlich leichter? Eins ist sicher, einige Mannschaften werden pokern müssen und sich mit den gegebenen Möglichkeiten das bestmögliche Ergebnis zu erarbeiten.
Gleich drei unserer deutschen Vertreter sind in einer gefährlichen Situation, einzig die Bayern schafften bisher souverän den Einzug ins Achtelfinale. RB Leipzig, die Eintracht aus Frankfurt und Bayer Leverkusen dagegen müssen womöglich zittern. Zwei der Teams haben es dabei allerdings selbst in der Hand.
RB steht auf dem zweiten Platz der Gruppe F und besiegte vergangene Woche sogar das große Real Madrid. Am letzten Spieltag geht es für die Mannschaft von Marco Rose gegen den Drittplatzierten Shakhtar Donezk. Drei Punkte Vorsprung, dafür aber das schlechtere Torverhältnis – eine semi-optimale Ausgangslage für die Leipziger. Dennoch sollte es, gerade mit dem Selbstvertrauen aus dem Real-Spiel, machbar sein, zumindest einen Punkt gegen die Ukrainer zu sichern und damit ins Achtelfinale einzuziehen.
Auch die Frankfurter Eintracht kann aus eigener Kraft in die K.O.-Phase einziehen. Für den Europa League-Sieger der letzten Saison ist es das erste Mal in der CL, ein Weiterkommen wäre für die treuen Fans wohl fast eine kleine Sensation. Am 1.11. muss die Eintracht jetzt in Lissabon ran, der Gegner heißt Sporting. Die Portugiesen sind aktuell punktgleich mit Frankfurt, liegen aber knapp im Torverhältnis vorn. Für die Eintracht muss ein Sieg her. Bei einem Unentschieden oder Niederlage wäre sogar der dritte Platz und damit die erneute Chance in der Euro League in Gefahr, sollte Marseille gegen Tottenham Hotspur gewinnen. Selbst ein 0:1 würde der Eintracht nicht reichen, bei 0:2 müsste der direkte Vergleich herhalten. Die Chancen stehen schlecht für die Frankfurter, abschreiben sollte mal die Jungs von Oliver Glasner jedoch nie, schließlich hatte ihnen auch kaum jemand den EL-Sieg zugetraut.
Für den vierten und letzten deutschen Vertreter, Bayer Leverkusen, hat sich die Sache mit dem Achtelfinale bereits erledigt. Die Werkself hatte in den ersten Spielen deutlich zu viel liegengelassen und auch nach dem Trainerwechsel zu Xabi Alonso kann die Mannschaft ihr hohes Potential nur selten nutzen. So bleibt für den letzten Spieltag nur noch das Duell um Platz drei, wobei Atletico Madrid der andere Bewerber auf diesen Platz ist. Überraschenderweise waren der Club Brügge und der FC Porto es, die sich in dieser schwierigen Gruppe durchsetzen konnten. Gerade die Überraschungsmannschaft aus Brügge wusste mit wunderbarem Offensivfußball zu begeistern. Gegen genau diese Mannschaft geht es nun für Bayer 04, während Atleti die Reise nach Portugal antritt. Im direkten Duell am vergangenen Mittwoch trennte man sich 2:2. Nur weil Leverkusens Keeper Lukas Hradecky in der Nachspielzeit einen Elfmeter parierte, hat Bayer jetzt überhaupt noch die kleine Chance auf den dritten Platz. Mit einem Punkt Rückstand auf die Spanier und einem Gegentor mehr ist die Sache klar. Atletico darf keinesfalls gewinnen, bei einem Unentschieden gegen Porto müsste die Werkself zu Hause Brügge schlagen. Bei einer Madrider Niederlage mit mehr als einem Tor Unterschied, würde ein Remis genügen.
Es bleibt also spannend bis zum Ende in der Champion’s League und gerade der neutrale Zuschauer kann sich auf viele spannende Partien freuen.
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