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Artikel veröffentlicht am 27.12.2020 um 12:00 Uhr

Mein Heimatverein: Bloudek: "Für manchen klingt das schnulzig!"

Der Herzensverein muss nicht immer derjenige Club sein, bei dem man einst zum ersten Mal seine Fußballschuhe geschnürt hat. Das beweist das Beispiel Daniel Bloudek. Der 30-Jährige fand erst im Seniorenbereich den Weg nach Bischofsgrün und hat dort mittlerweile mehr als einen Fußballclub gefunden - auch wenn es vielleicht schnulzig klingt.

Von Thomas Nietner

Servus Dani, Du spielst nunmehr seit 2012 für Bischofsgrün. Wie hat es dich eigentlich damals von Seybothenreuth ins Fichtelgebirge verschlagen?

Daniel Bloudek: Ohne die überragende Arbeit der Seybothenreuther zu schmälern, saß
ich damals bei Seybo die meiste Zeit nur auf der Bank. Davon hatte dann mein damaliger Ausbilder György Hevesi Wind bekommen und mich zum Probetraining ins verschneite Bischofsgrün geschickt. Dort angekommen funktionierte mich Robert Czardybon zum Verteidiger um.

In der Saison läuft es für dich ganz gut: Zwölf Tore in zwölf Spielen. Woher kommt die neue Treffsicherheit?

Daniel Bloudek: Mein Traum war es immer einmal als Stürmer zu spielen. Unter Robert
Czardybon konnte ich mich meist auf der Rechtsaußen so langsam einschießen. Aktuell machen es mir meine Jungs aber auch sehr leicht. Die versorgen mich da vorne mit ordentlichen Bällen und üben gemeinsam Druck mit mir aus.

Vom Verteidiger zum Stürmer umfunktioniert: Daniel Bloudek (blau)

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Seit ein paar Jahren hast Du auch abseits des Spielfeldes Verantwortung übernommen und bist mit im TSV-Vorstand. Wie sieht da deine Aufgabe aus und wie kam es dazu?

Daniel Bloudek: Unser Vorstand Bernd Greiner hatte mich damals bei EINEM Bier überredet. Mein Baby ist allerdings unser Social Media Auftritt, den werde ich jedoch schweren Herzens, aus zeitlichen Gründen zum Ende des Jahres an die jüngere Generation abgeben.

In deinem Steckbrief steht als größter Erfolg der Aufstieg 2016. Erzähl doch bitte noch einmal wie Du die Saison erlebt hast.

Daniel Bloudek: Bei der Frage kommt mir sofort die Gänsehaut. Diese Saison war einmalig - mit Höhen und Tiefen. Jeder hat für den anderen gefightet. Nach so
vielen Rückschlägen bei uns in Bischofsgrün, war das genau die richtige
Antwort.

Lässt sich so ein Erfolg noch einmal in den nächsten Jahren wiederholen?

Daniel Bloudek: Ich würde es mir so sehr wünschen. Wenn alle Jungs weiterhin so durchziehen, sehe ich uns 2022 ein Stockwerk höher.

Wie groß ist die Vorfreude auf den neuen Kunstrasenplatz?

Daniel Bloudek: Ich als alter Techniker freu mich da natürlich riesig! Spaß beiseite: Für uns ist das natürlich ein Riesending. Wer hat in der Region schon so seine Sportanlage. Wir haben einen nagelneuen Rasenplatz und auch endlich die Möglichkeit durch den Kunstrasenplatz, die Vorbereitung im Winter mit dem Ball zu absolvieren.

An die Aufstiegssaison erinnert sich Daniel Bloudek (weiß) besonders gerne zurück.

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Gab es in all den Jahren mal die Überlegung, mal was Neues bei einem anderen Verein auszuprobieren oder bist Du froh, dass Du Bischofsgrün immer die Treue gehalten hast?

Daniel Bloudek: Das mag für den ein oder anderen sehr schnulzig klingen, aber für mich ist das da oben nicht nur „Fußball“, sondern ich habe da mittlerweile meinen kompletten Freundeskreis, mein Zuhause (im sicheren Abstand zum Sportheim ;-) ) und natürlich Frau und Familie gefunden. Es kamen zwar immer mal wieder Angebote von anderen Vereinen, aber ich würde es nicht übers Herz bringen.

Was macht für dich den TSV aus und warum ist es der Verein für dich?

Daniel Bloudek: Angefangen von der Fahrt über den Marktplatz zu den Heimspielen durch das Dorf, bei der man von den Bischofsgrünern nochmal mit so Sprüchen wie:
„Wennst ans schießt, kriegst a Seidla“ oder „heut ned scho widda bluß a Unentschieden sonst knallts“, gepusht wird.

Die Sportanlage, die Zuschauer - selbst bei Auswärtsfahrten, die Kerwa und allgemein die Stimmung im ganzen Verein. EINMALIG!

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